Sauerländer (Höcker-)Schwäne

Wenn wir von Schwänen im Sauerland sprechen, sind meist Höckerschwäne gemeint, erkennbar an dem Knubbel am Ansatz des Schnabels und dem geschwungenen Hals. Schwäne gehören zur Familie der Entenvögel und zur Unterfamilie der Gänse. Der zweite hierzulande häufiger anzutreffende Schwan, der Singschwan, macht diese familiäre Zugehörigkeit deutlicher. Singschwäne sind deutlich kleiner als Höckerschwäne, tragen den Hals gerade und ähneln Gänsen.

Zwergschwäne oder die ausgewilderten Trauerschwäne sind eher selten. Der Höckerschwan erreicht eine Spannweite von bis zu zwei Metern und ein Gewicht von bis zu 13 Kilo. Die Tiere werden, wenn man sie lässt, mitunter zwanzig Jahre alt. Größter Feind ist der Mensch. Mehr als die Hälfte aller Schwanengelege werden durch menschlichen Vandalismus oder Dummheit zerstört. In der Brutzeit sind Schwäne sehr aggressiv. Ein gezielter Flügelschlag eines Schwans genügt, um einen Oberarmknochen zu brechen.

Höckerschwäne unterliegen dem Jagdrecht, Jagdzeit ist von November bis Februar. Für alles, was prinzipiell jagbar ist, gibt es auch irgendwo ein Rezept. In einem Moskauer Sternerestaurant werden Schwäne als Delikatesse angeboten. Auch früher galten Schwäne als ein Essen der Privilegierten. König Henry III servierte bei einem Bankett 125 ganze Schwäne. Heute werden Rezepte eher unter der Hand gehandelt. Generell gilt: Schwäne gehören zu den Gänsen und schmecken darum auch in gleicher Zubereitung. Der Schwan sollte einige Tage abhängen und es ist immer hilfreich, bei der Jagd eher auf die grauen Vertreter der Rasse zu halten. Hinter jedem zweiten weißen Schwan versteckt sich nämlich ein zäher Uropa, grau sind nur die Jungtiere. Aber natürlich gilt auch hier wieder: Bevor Sie beim Anblick der Eier anfangen zu sabbern oder für November schon mal den Geflügelbräter reservieren: Wenn Ottonormalverbraucher an die Tiere geht, sei es in Eiform oder mit Federn, wird dies als Wilderei streng geahndet. Im Sauerland werden Sie den Schwan auch nicht auf Speisekarten finden, die Tiere werden hier schließlich noch als Dekoration für die Gewässer gebraucht.