Hasse chehört?

Quelle: Anke Kemper

„Hömma Lisbett, wat habt ihr denn da neuerdings für nen olles Ding vor der Garage stehen?“
„Dat is kein Ding, dat is nen Deutz.“
„Wat?“
„Hat sich der Friedel jekauft. War doch imma schon sein Traum, so nen schönen alten Traktor.“
„Ihr habt doch gar keine Landwirtschaft! Und euern kleinen Chatten kannste damit doch auch nich pflügen, odda?“
„Mensch Fine, so wat hat man doch nich für de Arbeit, sondern fürs Verjnüjen, weiße doch.“
„Ich verstehe nur Bahnhof.“
„Dat is so: wenn wa am Sonntach nen Ausflug nach Warstein zum Kaffeetrinken machen, dann fahrn wa jetzt mit dem Traktor übers Land. Is doch total romantisch und nostalgisch.“
„Romantisch und nostalgisch? Dat Ding stinkt, macht Krach und is total langsam.“
„Eben. Da hat man doch mal Zeit sich zu unterhalten und de Jegend anzugucken.“
„Bei dem Krach kann man sich doch nich unterhalten! Auf welcher Juckelbank sitzt de denn überhaupt? Odda musste da nebenherlaufen?“
„Ach wat. Der Friedel hat für mich noch nen Klappsitz nachjerüstet. Toll, woll?“
„Mann, dat chibt es doch nich. Da kriechst de ja Schwielen annen Pöter.“
„Undwennschon. Dat musste so sehen: der Friedel is total zufrieden und hat imma wat dran zu schrauben und zu fuckeln. Da isser janz stolz drauf. Dat wäre sicher auch wat für deinen Otto.“
„Da haste auch widda recht. Dann hätte ich mal meine Ruhe.“
„Chenau. Außer sonntachs.“
„Wir können ja mal den Friedel mit dem Otto sonntachs losschicken. Und wir fahren mit dem Auto schon mal vor.“
„Dat is ja mal ne chute Idee! Da fehlt zwar de Romantik, abba Landschaft gucken können wa ja auch so.“
„Chenau. Und weiße, de Nostalgie guckste dir dann vor der Garage an, woll?“
„Jau. So machen wa dat.“