„Wir arbeiten aktiv an der Zukunft der Bank.“

Von Hermann-J. Hoffe
Altenhundem (9.6.2019): Irgendwie ist es anders als sonst, beim heutigen Pressetermin der Volksbank Bigge-Lenne in den Geschäftsräumen der Bank in Lennestadt-Altenhundem. Die Geschäftsleitung der Genossenschaftsbank entlang Lenne und Bigge hat die Presseorgane aus dem Hochsauerlandkreis und dem Kreis Olpe zu einem Pressegespräch über die bevorstehenden Entwicklungen der Volksbank Bigge Lenne eG eingeladen. Bevorstehende Entwicklungen, das klingt nach Anpassungen und Veränderungen, nach Strategie und einem neuen Konzept. Und so ist es.
Strategisches Programm bis 2023
Die Vorstände Andreas Ermecke, Bernd und Michael Griese erläutern zu Beginn des Pressegespräches bestens vorbereitet und taktisch klug abgeleitet aus den sich wandelnden Bedürfnissen der Kunden von einer der größten Genossenschaftsbanken der Region, dass eine Modernisierung der Bank ansteht. Nach monatelangen Analysen und Beratungen mit den Mitarbeitern, dem Betriebsrat und dem Aufsichtsrat startet nun das Programm „ZUKUNFT 23“, das einhergeht mit einem neuen Standortkonzept.
Im Kundengeschäft wirken sich bei allen Banken, so auch bei der Volksbank Bigge-Lenne, der soziodemographische Wandel, die zunehmende Digitalisierung und vor allem die Niedrigzinsen und die zunehmende Regulatorik negativ auf den Ertrag aus. „Bereits seit einigen Jahren beobachten wir zum Beispiel, dass deutlich weniger gespart wird als früher. Zum einen natürlich, weil Sparen bei solch niedrigen Zinsen nicht sonderlich attraktiv ist, aber auch, weil bei vielen Menschen immer weniger Geld zum Sparen übrig bleibt;“ erläutert Bernd Griese diese Entwicklung. Dazu verändert die Digitalisierung das Bankgeschäft radikal. „Viele unsere Kunden kommen schon seit Jahren nicht mehr in unsere Filialen, sondern besuchen uns nur noch online. Die Filiale mit den meisten Besuchern heißt mittlerweile www.voba-bigge-lenne.de.“
Diese und andere Entwicklungen zwingen auch die Volksbank Bigge-Lenne, ihr Geschäftsmodell den veränderten Rahmenbedingungen anzupassen. Mit dem strategischen Maßnahmenprogramm ZUKUNFT23 kommt der Vorstand nach eigenen Worten seiner unternehmerischen Verantwortung nach. Bis Ende 2023 werden die Geschäftsfelder und Standorte Schritt für Schritt neu ausgerichtet, um damit die Zukunftsfähigkeit der Bank sicherzustellen.
Bis 2023 werden dreizehn Filialen geschlossen
„Wenn unsere Kunden von uns beraten werden wollen, dann geht es heute nicht mehr um einfache Finanztransaktionen, die sie immer mehr selber online erledigen. Sie haben Bedarf an intensiver und hochwertiger Beratung. Unsere Kunden sollen zukünftig das beste digitale Bankerlebnis in Kombination mit der besten persönlichen Beratung bekommen – das unterscheidet und von einer Direktbank,“ erläutert Andreas Ermecke. Man spürt bei Ermecke und seinen Vorstandskollegen, dass es viel Überzeugungsarbeit und fortlaufender Kommunikation bedarf, die Bank der Zukunft mit ihrem Potenzial und ihren Möglichkeiten sowohl Mitarbeitern wie Kunden und der gesamten Öffentlichkeit zu erläutern. Denn das neue Konzept bringt Filialschließungen mit sich und neue Anforderungen an die Mitarbeiter. Das alles vor dem Hintergrund, dass in Zukunft weniger Mitarbeiter als bisher für das Bankgeschäft benötigt werden. Der Vorstand hat dabei die Maßgabe ausgegeben, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen geben wird und arbeitet nach eigenen Aussagen eng mit dem Betriebsrat an der Umsetzung. Wie von Seiten des Vorstandes mitgeteilt wurde, erkennt auch der Betriebsrat die unternehmerische Notwendigkeit der beschlossenen Veränderungen.
Für die Zukunft neue Geschäftsfelder gesucht
Der Vorstand der Volksbank Bigge-Lenne eG setzt auf den Ausbau neuer Geschäftsfelder. Das soll mit Innovationskraft und Mut geschehen. Als ein Beispiel wird das Projekt „Alter(s)sgerechtes Wohnen“ in Saalhausen beschrieben oder die Vermittlung von Energieverträgen. „Es ist daher für den Vorstand eine Selbstverständlichkeit, sowohl nach innen wie nach außen Klartext zur sprechen“, betont Michael Griese. „Wir stehen ohne Frage vor großen Veränderungen. Das ist aber nichts, was man vorschreiben kann. Die Bereitschaft dafür muss von jedem selbst kommen und kann nur entstehen, wenn jeder die Fakten kennt und weiß, warum welche Entscheidungen gefällt werden und wohin der Weg geht. Daher werben wir mit Transparenz bei unseren Mitarbeitern, Mitgliedern und Kunden für unser Zukunftsprojekt, das den Bestand unserer Bank sicherstellen wird“, sagt Andreas Ermecke abschließend. Und Michael Griese ergänzt: „Wir arbeiten aktiv an der Zukunft der Bank. “

Informationen zur Volksbank Bigge-Lenne eG

Die Volksbank Bigge-Lenne eG ist mit einer Bilanzsumme von 1,842 Mrd. Euro und 357 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine der größeren Volksbanken im Sauerland.
Wichtige Daten im Überblick
Die Geschäftszahlen eines Unternehmens sind ein Spiegelbild seines Erfolgs. Das gilt auch für Ihre Volksbank Bigge-Lenne eG. Doch die Zahlen allein zeigen nicht immer alles. Wir leisten für die Region mehr als Zahlen ausdrücken können. Auch über diese Fakten wollen wir Sie informieren. Hier finden Sie die wichtigsten Zahlen und Fakten Ihrer Volksbank Bigge-Lenne eG im Überblick.
Zahlen

Bilanzsumme1.842 Mio. Euro
Eigenkapital190 Mio. Euro
Kundengesamtvolumen3.716 Mio. Euro
Gesamtkundenanlagen2.037 Mio. Euro
Kundenkreditvolumen1.743 Mio. Euro
Bilanzgewinn1.862 Tsd. Euro

Fakten

Gründung der Genossenschaft1882
Mitarbeiter357
davon Auszubildende18
Beratungszentren6
Filialen 17
SB-Filialen8
Geldautomaten54
Bargeld-Service „im Einzelhandel“2
Geld-Bring-Service23
Mitglieder47.244
Spendenvolumen für die Region im Jahr 2018300 Tsd. Euro

Stand: 31.01.2019