Mescheder Schwimmerin Verena Haselhoff in ihrem Element

🖊️ Nicola Collas  📷 Nicola Collas, Privat
Kurz vor dem Start denkt sich Verena Haselhoff hin und wieder schon mal: „Was machst du hier eigentlich?“ Aber wirklich nur ganz kurz, denn wenn sie erst mal auf dem Startblock steht, sind diese Gedanken weg und sie konzentriert sich voll und ganz auf den Wettkampf. Davon hat sie in ihrer Schwimmkarriere schon viele bestritten. Und sehr oft landete sie am Ende auf dem Treppchen.
Wenn man über die Schwimmabteilung des SSV Meschede spricht, kommt man an dem Namen Verena Haselhoff nicht vorbei. Die 51-Jährige ist eine der erfolgreichsten Schwimmerinnen des Vereins. Sie kann unzählige Auszeichnungen verbuchen: Deutsche Meistertitel, NRW-Titel, Südwestfälische Meistertitel. Zu ihren schönsten Erfolgen zählt sie den 2. Platz über 200 Meter Freistil und den 3. Platz über 400 Meter Freistil bei der Europameisterschaft 2013. Und natürlich im vergangenen Jahr den 3. Platz über 200 Meter Freistil bei der Weltmeisterschaft in Budapest. Von ihrem Erfolg im Wasser hat ihr Mann viele schöne Fotos festgehalten.
„Der hat es eigentlich nicht so mit Schwimmbädern. Wenn er mich begleitet, guckt er sich meist Sehenswürdigkeiten oder Ausstellungen in den Orten an und wir treffen uns nach dem Wettkampf wieder, schmunzelt Verena Haselhoff. Aber in Budapest war er so von der Atmosphäre bei der WM angetan, dass er live bei den Wettkämpfen dabei war.“ 
Auch wenn sie schon bei Europa- und Weltmeisterschaft geglänzt hat, sind die Deutschen Meisterschaften für die Sportlerin immer noch mit das Größte.
 „ Wenn ich da eine Medaille hole, ist das immer noch was ganz Besonderes für mich. Und erst recht, wenn es der erste Platz ist, erzählt die Meschederin. Das Schöne an einer DM ist, dass du viele Bekannte wiedersiehst, die du von anderen Wettkämpfen kennst.
Das ist immer wieder ein Erlebnis für die Sportlerin, die übrigens mit knapp neun Jahren ihren ersten Wettkampf schwamm. Damals fand ein Eröffnungsschwimmen im neuen Hallenbad ihres Heimatortes im Kreis Olpe statt – Verena Haselhoff war dabei. Ursprünglich brachte ihre Mutter ihr das Schwimmen bei, aber durch einen Freund ihres Bruders kam sie zum Vereinsschwimmen. Nach dem ersten Wettkampf folgten schon bald viele weitere. Das ging bis zum Abitur so weiter. Nach dem Abi landete sie in der Lüneburger Heide und machte eine Ausbildung zur Physiotherapeutin. Da es dort nur ein Freibad und ein Thermalbad gab, konnte sie nicht mehr trainieren. Bedingt durch Umzüge und für ihre drei Söhne legte sie eine lange Wettkampfpause ein.“ 
 „ Irgendwann war ich auch wieder öfter im Freibad in Meschede, doch das reichte mir bald nicht mehr. Ich habe angefangen, bei den Wettkampfschwimmern mitzutrainieren. Und dabei ist es bis heute geblieben.“ 
Verena Haselhoff schwärmt vom SSV Meschede, bei dem Jung und Alt miteinander trainieren. Die Kinder gucken zwar manchmal und denken sich bestimmt, die ist aber alt, lacht sie. Aber spätestens, wenn ich im Wasser bin und meine Bahnen ziehe, hat sich das erledigt.
In der Sommersaison schwimmt sie im Freibad gut und gerne mal fünf Kilometer – das sind 100 (!) Bahnen. Hin und wieder zieht es sie auch zum Hennesee, wo sie durchs Wasser gleitet. Ihr regelmäßiges Training lohnt sich.
So landete Verena Haselhoff bei den Südwestfälischen Meisterschaften vor ein paar Wochen fünf Mal auf Platz eins (50 Meter Brust, 50 Meter und 100 Meter Schmetterling, 50 Meter Freistil und 100 Meter Lagen). Ein weiteres Wettkampfziel in diesem Jahr sind die Deutschen Kurzbahnmeisterschaften jetzt im Dezember. Im neuen Jahr wird es für sie auch viele weitere Gelegenheiten geben, bei Wettkämpfen an den Start zu gehen.
Eins ist klar:
Von der Schwimmerin Verena Haselhoff vom SSV Meschede wird man auch weiterhin viel hören.