Windkraft-Pläne bei Bonacker:

Meinungsabfrage ist gestartet
Jetzt sind die Bürgerinnen und Bürger gefragt: Die Meinungsabfrage zu einer möglichen Windkraft-Zone bei Bonacker hat begonnen. In der vergangenen Woche ist an 1.000 repräsentativ ausgewählte Anlieger, die in einer Fünf-Kilometer-Zone rund um das mögliche Windkraft-Gebiet leben, Post von der Kreis- und Hochschulstadt Meschede geschickt worden. Der Inhalt: Eine vierseitige Umfrage, in der die Meinung zur Windkraft allgemein sowie zur möglichen Konzentrationszone bei Bonacker abgefragt wird.
Bis spätestens zum 7. Mai sollen die ausgefüllten Fragebögen dann wieder zurück im Technischen Rathaus in Meschede sein. Jana Janota, in der Stadtverwaltung zuständig für das Thema Windkraft, hofft auf eine möglichst gute Beteiligung: „Je mehr Fragebögen zurückkommen, desto kompletter ist das Meinungsbild, das sich daraus ergibt.“ Befragt werden übrigens auch Bürgerinnen und Bürger der Stadt Schmallenberg, die innerhalb der Fünf-Kilometer-Zone auf der „Schmallenberger Seite“ rund um das mögliche Windkraft-Gebiet leben. Auch sie wurden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt – Jana Janota: „Ziel ist es, einen möglichst repräsentativen Querschnitt aus der Bevölkerung zu erreichen.“
Die Meinungsabfrage kann sowohl „auf Papier“ wie auch online ausgefüllt werden. Wichtig: In die gedruckte Version hat sich ein Fehler eingeschlichen: Bei der Frage 1.1, mit der das Alter der Umfrage-Teilnehmer abgefragt wird, wurde die Auswahlmöglichkeit „60 bis 70 Jahre“ ausgelassen. Die Stadt Meschede bittet Betroffene, in diesem Fall das Alter per Hand einzutragen. In der Online-Umfrage wird der Fehler korrigiert.
Gemeinsam mit der Meinungsabfrage haben die 1.000 angeschriebenen Bürgerinnen und Bürger auch die Möglichkeit, ihr Interesse am 2. Schritt des Verfahrens zu bekunden – dem Öffentlichkeitsforum. Hier wird mit bis zu 100 Bürgern, dem Vorhabenträger, Interessenvertretern und Experten das Windkraft-Projekt diskutiert. Das Öffentlichkeitsforum findet unter neutraler Moderation statt – mit der unabhängigen Mediatorin Britta Ewert aus Meschede. Sie begleitet das gesamte Verfahren und steht als neutrale Person allen Beteiligten bei jedem Verfahrensschritt zur Seite.
Die Ergebnisse aus Umfrage und Öffentlichkeitsforum fließen in die Bürgerempfehlung ein, die dem Mescheder Stadtrat vorgelegt wird. Die Ratsmitglieder werden dann entscheiden, ob das formale Verfahren angestoßen wird, um den Flächennutzungsplan zu ändern und auf diese Weise möglicherweise ein Sondergebiet für Windkraft bei Bonacker auszuweisen.
Die Kreis- und Hochschulstadt Meschede ist die erste Kommune in NRW, die dieses „informelle Bürgerbeteiligung“ genannte Verfahren bei einem Windkraft-Projekt anwendet. Ziel ist es, noch vor einer Entscheidung im Stadtrat ein klares Bild über die Haltung der Bürgerinnen und Bürger zu dem Windkraft-Projekt zu gewinnen.
Foto: Silvia Padberg