Gesundheit: Wann gehen die Deutschen zum Arzt?

Medial rückt unser Gesundheitssystem immer wieder in die Schlagzeilen. Verschiedene Elemente, die bereits seit Jahren fest darin vertreten sind, werden diskutiert und infrage gestellt. Gleichsam haben es Patienten stets selbst in der Hand, wann sie sich für den Weg zum Arzt entscheiden, der im Sauerland jedoch eine längere Anfahrt mit sich bringen kann. Doch in welchen Fällen ist dieser tatsächlich notwendig? Dies hängt auch von der individuellen Risikogruppe ab.
Gespaltene Meinung bei Infekten
Das typische Beispiel, an dem sich die Geister in dieser Frage streiten, ist der Infekt. Für manche ist damit bereits ein handfester Grund gefunden, um sich ins Wartezimmer zu begeben. Andere möchten in gerade dieser Lage nicht aus dem Haus gehen und entscheiden sich gegen die Untersuchung. Experten weisen schnell darauf hin, dass keine pauschale Lösung möglich ist. Schließlich gibt es verschiedene Risikogruppen, für die es sehr bedeutend sein kann, den Kontakt mit dem Mediziner zu suchen.
Dies gilt zum Beispiel für Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen. Bei ihnen ist die Gefahr eines komplizierten Krankheitsverlaufs von Beginn an erhöht. In der Folge sollte vorsorglich eine Untersuchung stattfinden, an die sich eine abgestimmte Medikation anschließt. Gesunde und jüngere Menschen können derweil ganz getrost auf den Besuch in der Praxis verzichten, sofern die Genesung normal verläuft und keine besonderen Symptome auftreten.
Schamhafte Untersuchungen
Eine weitere Unterscheidung muss zu den tabuisierten Erkrankungen gemacht werden. Darunter fällt etwa die Peyronie, eine krankhafte Verkrümmung des Penis, von der etwa fünf Prozent der Männer in Deutschland im Laufe ihres Lebens betroffen sind. Viele von ihnen verzichten aus Scham auf die ärztliche Untersuchung, obwohl die Erkrankungen mit großen Schmerzen verbunden sein kann.
Neben dem operativen Eingriff, der in den vergangenen Jahren praktisch alternativlos dastand, ist inzwischen auch eine mechanische Behandlung der Peyronie möglich. Dafür wird der PeniMaster eingesetzt, der sich in verschiedenen Studien hervortun konnte. Bei Probanden, die sich über einen Zeitraum von drei Monaten an das Hilfsmittel hielten, konnte eine Verbesserung des Krankheitsbildes um 31 Grad erzielt werden. Damit sinkt der Leidensdruck für die Betroffenen stark, die wieder mit mehr Zuversicht in die Zukunft blicken können.
Ärztemangel auch im Sauerland?
Gleichsam ist es von Bedeutung, die passenden Zugängen zur medizinischen Untersuchung zu besitzen. An und für sich stellt dies besonders in ländlichen Gebieten zunehmend eine Schwierigkeit dar. Viele junge Ärzte schätzen das attraktive Lebensumfeld der Städte. In der Folge entscheiden sie sich ganz bewusst gegen das Dasein als Landarzt. Besonders der kurze Zugang zu Hausärzten könnte aus diesem Grund auf dem Spiel stehen. Viele Mediziner im Sauerland sind selbst im fortgeschrittenen Alter und werden ihre Dienstzeit in den kommenden Jahren beenden. Viele Patienten blicken schon heute mit großer Sorge auf die Zeit danach.
Fachärzte sind ohnehin nur noch in sehr geringer Zahl auf dem Land zu finden. Für sie lohnt es sich mehr, den Weg in die Ballungsräume auf sich zu nehmen, um eine größere Anzahl an Patienten in die Praxis zu locken. Spezifische Erkrankungen, die nicht mehr in das Aufgabengebiet des Hausarztes fallen, müssen aus diesem Grund aus einer völlig neuen Perspektive betrachtet werden.
Hier kommt es in den nächsten Jahren darauf an, den Patienten ein dicht gestaffeltes und gut funktionierendes System mit an die Hand zu geben. Dann ist eine optimale Unterstützung der Gesundheit möglich, wie sie sich die Patienten zu jeder Zeit wünschen.