Angst vor der Fahrschulprüfung nehmen und Mut machen

Nach 40 Jahren werden bei der Fahrschule Müller die Rollen getauscht

Mussten früher reihenweise Fragebögen auswendig gelernt werden, damit man wenigstens bei der theoretischen Prüfung nicht durchfallen konnte, so spielen heute Computer und eine Handy-App eine wichtige Rolle. Nicht geändert hat sich auch nach über 40 Jahren die praktische Prüfung. Josef Müller (65) aus Grafschaft, der seit 1979 als Fahrlehrer tätig ist, meint dazu: „Früher kannten viele der meist männlichen Fahrschüler schon die wichtigsten Funktionen eines Autos und sie waren heimlich mit dem Vater oder einem Bekannten schon einige Runden gefahren. Das ist heute nicht mehr der Fall. Heute haben 80 Prozent der Fahrschüler noch nie vorher am Lenkrad gesessen und sich mit den Funktionen eines Autos vertraut gemacht.“

Wir geben alles

Der Berufswunsch, Fahrlehrer zu werden, hat sich bei Josef Müller nach der Ausbildung ergeben, als er vor der Frage stand: Kraftfahrzeugmeister oder Fahrlehrer? Der Bedarf war Ende der 70er Jahre groß und die Zukunftsaussichten für einen Fahrlehrer nicht schlecht. Und so wurde die Fahrlehrerfachschule, heute Verkehrsfachschule, in Braunschweig besucht und ordentlich gebüffelt. Nach einem Dreivierteljahr hatte Josef Müller das Zertifikat in den Händen und nach zwei Angestelltenjahren bei der Fahrschule Hein in Meschede konnte 1981 die Fahrschule Herschbach in Schmallenberg übernommen werden und die Selbstständigkeit begann. „Aufgrund der demografischen und wirtschaftlichen Entwicklung wollten damals besonders viele Frauen mittleren Alters den Führerschein machen: für die Fahrten aus den Dörfern in die nächste Stadt zum Einkaufen, das Fahren der Kinder zum Sport oder sonstigen Terminen sowie aus beruflichen Gründen. Die kamen gerne und fröhlich zu den Unterrichtsstunden und sorgten nach der bestandenen Prüfung immer für einen gemeinsamen feucht-fröhlichen Abschluss. Das gibt es heute nicht mehr“, erzählt der Senior der Fahrschule Müller.
Sohn Roland (43), der seit Anfang des Jahres die Geschäfte der Schmallenberger Fahrschule übernommen hat, betont: „Früher wie heute gehen wir die jeweiligen Herausforderungen immer mit dem Ziel an, alles zu geben, damit unsere Fahrschüler bestens vorbereitet die Prüfung bestehen.“ Allgemein sind die Durchfallquoten in Deutschland gestiegen. Bei der Fahrschule Müller ist das nicht der Fall. Josef Müller: „Wir haben eine qualifizierte Klientel, ein gutes Niveau, gutes Benehmen der Fahrschülerinnen und -schüler. So um die 93 bis 95 Prozent bestehen bei uns die Prüfung beim ersten Versuch.“ Und falls jemand durchfällt, dann eher in der Theorie, weil vielleicht etwas zu wenig geübt wurde. Die Kosten für einen normalen PKW-Führerschein liegen bei etwa 1.800 bis 3.000 Euro. „Das hängt immer von den individuellen Voraussetzungen und dem Lerntalent ab“, weiß Roland Müller. „Vorher einen festen Betrag zu nennen, ist unseriös. Erst im Laufe der Zeit sieht man, ob mehr Übungsstunden notwendig sind, um die Prüfung erfolgreich zu bestehen.“

Früher Chef, jetzt Angestellter

Mit der Übernahme der Fahrschule durch seinen Sohn haben sich für den Unternehmensgründer Josef Müller nur die Rollen geändert: „Früher war ich der Chef und er der Angestellte, jetzt ist es umgekehrt.“ Zusammen kommen die beiden Müllers auf 60 Jahre Erfahrung als Fahrlehrer. Das breite Angebotsspektrum der Fahrschule Müller ist auf alle relevanten Bereiche und Belange der Kraftfahrzeugfahrer ausgerichtet: Fahrschule für die Ausbildung in allen Führerscheinklassen, Sicherheitstraining für Fahranfänger, Berufskraftfahrerfortbildung für LKW- und Busfahrer. Der Fahrschulunterricht findet am Montag und Donnerstag um 18:30 Uhr statt. Anmeldungen und Informationen jeweils vorher, ab 18:15 Uhr.
Roland Müller
Am Wilzenberg 13
57392 Schmallenberg
Telefon: 02972 7804 .
Mobil: 0171 7773222
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