Vergleichsuntersuchung „Vitale Innenstädte 2018“ für die Sunderner City

Die Stadtmarketing Sundern eG hat im Jahr 2018 an einer bundesweiten Vergleichsuntersuchung des Instituts für Handelsforschung (IFH) in Köln als lokaler Partner teilgenommen. Beleuchtet wurden bei der Befragung im September die Besucherstruktur, das Einkaufsverhalten und die Bewertung des gastronomischen Angebots sowie Events und Veranstaltungen in der Sunderner Innenstadt. Auch die Bedeutung und der Einfluss des Onlinehandels wurden bei den Besuchern erfragt.

Gesamteindruck der Sunderner Innenstadt in Bezug auf das allgemeine Ambiente

Auffallend positiv wahrgenommen wurde seitens der Befragten die gute Orientierung in der Sunderner Fußgängerzone. Die Sauberkeit, Plätze, Wege und Grünflächen sowie Gebäude und Fassaden lagen im durchschnittlichen Bereich. „Insbesondere die farbenfrohe Gestaltung des Levi-Klein-Platzes mit seinen bunten Häuserfassaden wertet die Sunderner Fußgängerzone bereits auf und könnte für die Steigerung des allgemeinen Ambientes für die gesamte Fußgängerzone ein entsprechendes Vorbild sein“, vermutet Julia Koger vom Stadtmarketing Sundern.

Erreichbarkeit und Ladenöffnungszeiten

Neben der guten Orientierung wird auch die Erreichbarkeit per Fahrrad und PKW als gut empfunden, ausbaufähig sei jedoch die Erreichbarkeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Hinsichtlich der Ladenöffnungszeiten liegt die Sunderner Innenstadt derzeit hinter dem durchschnittlichen Ergebnis des Ortsgrößendurchschnitts. Hier wären Kernöffnungszeiten des Einzelhandels wünschenswert.

Veranstaltungen und Freizeitangebot

Nach Auswertung der Umfrage ist das Freizeitangebot in der Fußgängerzone im Hinblick auf Kinos, Theater und Museen entwicklungsfähig. „Im Hinblick auf Kinos oder Theater überrascht uns das Ergebnis nicht“, erklärt Julia Koger, „aber mit der Stadtgalerie direkt in der Innenstadt verfügt Sundern jedoch über eine sehr attraktive Einrichtung mit qualitativ hochwertigen Ausstellungen, die das Freizeitangebot deutlich aufwerten.“ Auch bei den Events und den Veranstaltungen gibt es laut Umfrageteilnehmern Nachholbedarf. Um die Erwartungen, Ansprüche und Wünsche der Sunderner Bürger und Gäste im Hinblick auf das Veranstaltungsangebot abzufragen, soll zukünftig mit gezielteren Befragungen, welche Veranstaltungsformate gewünscht sind, gearbeitet werden. Im Bereich der Gastronomie überzeigt vor allem das Angebot an Cafés und Eisdielen, während die Außengastronomie noch ausbaufähig ist.

Gesamteindruck der Innenstadt in Bezug auf das Einzelhandelsangebot

Über gute Noten darf sich die Fußgängerzone für das Angebot des kurzfiristigen Bedarfs bzw. der Nahversorgung freuen. Ebenfalls das Optikerangebot wird von den Besuchern geschätzt. Als erweiterungsfähig hingegen wurde das Angebot an Schuhen und Lederwaren, Wohnen, Einrichten und Dekorieren sowie Sport, Spiel und Hobby bewertet. „Durch den Umzug von Schuh Schweizer zu Schulte-Jostes könnte die Wahrnehmung im Bereich Schuhe und Lederwaren verzerrt werden“, gibt Julia Koger zu bedenken. Auch im Bereich Wohnen, Einrichten und Dekorieren gibt es in der Sunderner Fußgängerzone mit Adami und dem Haus der Wohnkultur entsprechendes Angebot. Im Spieleangebot könnte die Angebotsreduzierung von Becker-Jostes Auswirkungen zeigen.

Einkaufverhalten und Online-Affinität

Der am häufigsten genannte Besuchsanlass der Innenstadt ist das Einkaufen bzw. der Einkaufsbummel, gefolgt von Gastronomie und die Inanspruchnahme von Dienstleistungen. 58,2 Prozent der Befragten besuchen die Innenstadt wöchentlich mit einer durchschnittlichen Verweildauer von 1 – 2 Stunden.
Im Hinblick auf die Online-Affinität gaben 67,2 Prozent der Befragten an, dass sie entweder überhaupt nicht online einkaufen (42,2 Prozent) oder zwar online Einkäufe tätigen, aber dennoch unverändert häufig die Sunderner Innenstadt besuchen (25 Prozent). Mit 32,8 Prozent derer, die verstärkt online einkaufen und daher seltener die Sunderner Fußgängerzone besuchten, liegt diese Gruppe mit 32,8 Prozent im Vergleich deutlich über dem Ortsgrößendurchschnitt (16,9 Prozent). Um die digitale Sichtbarkeit des stationären Einzelhandels weiter auszubauen, sind Multi-Channel-Strategien sinnvoll, um den Kunden auf mehreren Kanälen zu erreichen. Im Rahmen des Einzelhandelslabors der IHK Arnsberg wurden hierzu in der Vergangenheit bereits Informationen geliefert und Hilfestellung geleistet.
„Die Datenauswertung Vitale Innenstädte liefert Partnern in Handel, Verwaltung und dem Stadtmarketing dringend benötigte Informationen über die Positionierung der Sunderner Fußgängerzone aus Sicht des Besuchers. Die Auswertung stellt nun die Planungsgrundlage für standortspezifische Maßnahmen dar und bietet Anknüpfungspunkte für konkret formulierte attraktivitätssteigernde Maßnahmen zur besseren Sichtbarkeit des Sunderner Angebots in der Fußgängerzone“, schließt Julia Koger ab. Das Stadtmarketing möchten nun zusammen mit dem stationären Einzelhandel an konkreten Maßnahmen erarbeiten.
Ein besonderer Dank gilt den Schülern des Gymnasium Sunderns, die die Befragung an zwei Tagen durchgeführt haben.