SV Henne-Rartal: Erfolgreicher Sportverein mit Fußball-Tradition

von Sonja Nürnberger
Das Henne-Rartal? Schaut man nach diesem Namen auf der Karte, sucht man vergeblich. Entstanden ist die Bezeichnung durch die Bäche, die durch die beiden Täler fließen, die Henne und den Rarbach. Oberhenneborn, Niederhenneborn, Kirchrarbach, Föckinghausen, Hanxleden, Sögtrop, Dornheim, Mönekind und Sellmecke, das sind die neun Ortschaften, die zum Henne-Rartal gehören. Etwas über 1.000 Einwohner zählen die Ortschaften zusammen und diese zeichnen sich vor allem durch ihr Engagement und ihre Sportlichkeit aus. Fast 70 Prozent der Menschen sind Mitglied im Sportverein Henne-Rartal. Dieser besteht aus drei Abteilungen: der Skiabteilung, der Breitensportabteilung und der Fußballabteilung. Wie aktiv die Henne-Rartaler sind, zeigt sich schon am Terminkalender des Mehrzweckraums in der ehemaligen Grundschule in Kirchrarbach: vom Kinderturnen, über Yoga und Spinning bis hin zur Seniorengymnastik werden Sportkurse für alle Altersklassen angeboten und auch gerne angenommen. Genutzt wird der Raum außerdem
vom Spielmannszug Kirchrarbach und der Bumbacher Blaskapelle. Der Raum entstand 2012 in 5.203 Stunden Eigenleistung der Henne-Rartaler. Initiiert wurde das Projekt, in Zusammenarbeit mit der Stadt Schmallenberg, von der Fußballabteilung. Diese blickt auf eine lange Tradition zurück. 2018 feierte der Fußballverein einen ganz besonderen Tag: den 29. April vor genau 40 Jahren. „Das war ein rauschendes Fest“, erinnert sich Pressewartin Annette Göddeke. Und feiern, das konnten die Fußballer aus dem Henne-Rartal schon immer gut. Denn an Anlässen mangelte es in ihrer Vereinsgeschichte nicht.

Eine verschworene Truppe

Schon als Henneborn noch einen eigenen Verein hatte, war dieser sehr erfolgreich. 1974 erfolgte dann die Fusion der rivalisierenden Orte Kirchrarbach und Oberhenneborn. „Der Sportverein hat für die Beziehung zwischen den beiden Tälern einiges geleistet“, so Annette Göddeke. Und der Zusammenschluss machte sich schon wenig später mehr als bezahlt. Am 29. April 1978 schaffte die Mannschaft den Aufstieg in die Bezirksliga. Damit hatte niemand gerechnet, weder die gegnerischen Mannschaften noch die Henne-Rartaler selbst. Nur der Torwart, der die Mannschaft beim Tippspiel auf Platz 1 sah und von allen anderen dafür für verrückt erklärt wurde, sollte Recht behalten. Hatte lange Zeit der SSV Meschede deutlich die Nase vorn, wendete sich das Blatt nach einigen Spielen: „Da gab es das denkwürdige Spiel hier auf dem Rasenplatz. Es war Winter, es hatte geschneit, aber wir waren so in Schwung und wollten das Spiel unbedingt durchziehen“, erinnert sich Annette Göddeke, die damals die Mannschaftsbetreuerin war – eine Frau wohlgemerkt, was für die Zeit sehr ungewöhnlich war. Die Mannschaft des SV Henne-Rartal gewann und war den Meschedern nun dicht auf den Fersen. Nachdem diese ein weiteres Spiel verloren hatten, eroberten
die Henne-Rartaler die Tabellenführung und gaben sie auch nicht mehr ab. Der Aufstieg in die Bezirksliga war damit sicher und der Verein konnte sich dort zwei Jahre halten. „Dieses Ereignis prägte die Spieler“, erzählt Gerhard Göddeke, der Teil der Mannschaft war. „Aber das, was danach kam, war eigentlich noch schöner. Denn dann kam die sogenannte Altherrenzeit. Dort haben wir diese Erfolge noch einmal getoppt, indem wir zweimal Hochsauerlandmeister im Altherrenbereich wurden.“ Die Erfolge der Mannschaft lassen sich laut Alfons Göddeke, dem damaligen Spielführer und Torschützenkönig, so erklären: „Wir waren spielerisch vielleicht nicht die Besten, aber wir waren kämpferisch und der Zusammenhalt in der Mannschaft war einzigartig.“

Fußball auch heute noch die Nummer 1 im Henne-Rartal

Heute hat der Verein mit den üblichen Problemen zu kämpfen. Vor allem im Jugendbereich ist es nicht leicht, genügend Spieler zusammenzubekommen. „Der Fußball ist nicht mehr wie früher. Das ist einfach ein nicht aufzuhaltender Wandel“, erklärt Gerhard Göddeke.

Foto: sn


„Damals gab es hier nur den Fußball. Da war das Angebot noch nicht so groß wie heute“, fügt Alfons Göddeke hinzu. „Außerdem wollen sich viele nicht mehr festlegen und weichen daher eher auf Individualsportarten aus. Früher wäre es undenkbar gewesen, dass jemand aus der Mannschaft während der Saison in den Urlaub fährt. Sogar bei der Terminauswahl für Taufen wurde darauf geachtet, dass an diesem Tag kein Spiel stattfand.“ Durch Spielgemeinschaften mit anderen Vereinen spielen in den verschiedenen Ligen trotzdem noch drei Seniorenmannschaften, ein Altherrenteam und acht Mannschaften im Jugendbereich. Fußball ist noch immer die Sportart Nummer 1 im Henne- Rartal, und Gerhard Göddeke merkt an: „Wir haben ja auch alle Kinder bekommen, und wenn man sich die heutigen Mannschaften anschaut, dann finden sich doch einige Nachnamen der Spieler aus den alten Mannschaften wieder.“