Federball kann doch jeder!

Schmallenbergerin Monika Gilsbach im Badminton erfolgreich

von Hermann-J. Hoffe
Wohl jeder hat schon einmal in seinem Leben Federball gespielt. Ping-Pong in der Luft. Mit diesem lockeren Federballspiel hat das, was Monika Gilsbach und die Spielerinnen und -spieler der Badmintonabteilung des SV Schmallenberg/Fredeburg trainieren, nicht mehr viel zu tun. Badminton ist eine anspruchsvolle und rasante Sportart, bei der Schnelligkeit, ein gutes Auge und technische Raffinesse gefragt sind. Mit ausdauerndem Training, am besten von klein auf, lässt sich Badminton praktisch von jedermann erlernen und das bis ins hohe Alter.
Eine, die das vormacht, ist Monika Gilsbach (54) aus Schmallenberg. Schon vor über 40 Jahren, kurz nach der Gründung einer Badmintonabteilung in Schmallenberg im Jahre 1975, kam die Verwaltungsangestellte der Stadt Schmallenberg dazu. Und sie hat es weit gebracht im Badminton, dem sportlichen Wettkampf mit dem leichten Federball. Nach den ersten Anfängen in der Mannschaft des SV Schmallenberg hat sie Badminton so richtig während ihres Studiums (Sport- und Wirtschaftswissenschaften an der Deutschen Sporthochschule und der Universität in Köln) gelernt. Dort hat sie in Mannschaften der dritthöchsten Leistungsklasse (Oberliga) gespielt. Ihr Schwerpunkt im Studium: Badminton mit Erwerb der B-Trainer-Lizenz. Mit dabei unter anderem der heutige Bundescheftrainer Detlef Poste. Zurück in Schmallenberg, folgte mit ihr und einigen anderen Spielerinnen und Spielern in den neunziger Jahren die stärkste und erfolgreichste Phase des Vereins. Dreimal gelang ihnen der Aufstieg bis in die Bezirksliga. Mangels Spielern schafft der Verein es heute jedoch nicht mehr über die Kreisliga, die zweitniedrigste Liga im Badminton, hinaus. „Talentierte und hoffnungsvolle Jugendspieler gehen nach Schule und Ausbildung häufig in die Unistädte und stehen uns dann nicht mehr für ein spielstarkes Team für höhere Klassen zur Verfügung. Dabei hat es der eine oder andere aus Schmallenberg durchaus bis in höhere Klassen geschafft“, sagt Monika Gilsbach. Sie selbst hat unter anderem in der Oberliga zusammen mit Rainer Diehl, dem ehemaligen Nationaltrainer von Belgien und der Schweiz und bis 2012 Bundestrainer für Talententwicklung, erfolgreich gespielt. Vordere Plätze bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften gehören dabei ebenso zu ihren Erfolgen wie Plätze auf dem Siegertreppchen und Top-Platzierungen bei den Westdeutschen und Deutschen Meisterschaften in den jeweiligen Altersklassen. Wobei Monika Gilsbach ihre Erfolge am liebsten mit einer Partnerin im Doppel erringt. „Im Doppel spielen macht mir einfach mehr Spaß. Da kann man mit Taktik und guter Abstimmung auch mal gegen spielerisch stärkere Einzelspielerinnen gewinnen. Beim Doppel kommt es auf ein gutes Miteinander an“, berichtet Monika Gilsbach begeistert über ihren aktuell zweiten Platz bei den Westdeutschen Meisterschaften, den sie zusammen mit ihrer Wuppertaler Partnerin Kerstin Blesgen errang. „Nächstes Jahr spiele ich in der höheren Altersstufe O 55, da hoffe ich, dass vielleicht noch mehr drin ist.“

Vizemeisterin bei den Westdeutschen Meisterschaften im Badminton

Foto: Archiv SV Schmallenberg/Bad Fredeburg


Neben ihren Spielen bei Meisterschaften und Ranglistenturnieren und in der Mannschaft des SV Schmallenberg/Fredeburg liegt der Schwerpunkt der Begeisterung von Monika Gilsbach für das Badmintonspiel eindeutig auf dem wöchentlichen Training für Schülerinnen und Schüler, die ab acht Jahren einmal in der Woche in der Sporthalle des Schulzentrums trainieren. Auch die Jugendlichen Spielerinnen und Spieler und das Erwachsenenteam trainieren hier mindestens einmal in der Woche. Unter den knapp 120 Spielerinnen und Spielern der Badmintonabteilung des SV Schmallenberg sind auch rund 30 Hobbyspielerinnen und -spieler, die nicht alleine wegen der sportlichen Leistung regelmäßig trainieren, sondern vor allem auch das Miteinander schätzen. Und da wären wir wieder beim bekannten Federballspiel, wo es darum geht, den kleinen, leichten Federball möglichst lange in der Luft zu halten, bevor er auf den Boden fällt. Auch hier ist das Schönste doch immer das anschließende Beisammensein, das Fachsimpeln und der Gedankenaustausch. Darum gehören seit der Gründung im Jahr 1975 durch den Polizisten Helmut Grein, inzwischen pensioniert und nicht mehr im Dienst, ein zünftiger Hüttenabend, Ausflüge und andere Formen des fröhlichen Beisammenseins zum festen Jahresprogramm der Badmintonabteilung des SV Schmallenberg/Fredeburg. Denn Federball kann jeder und Feiern natürlich auch.
Interessierte Jungen und Mädchen, Jugendliche und Erwachsene, die eine sportliche Betätigung mit Spaßfaktor suchen, können bei den Badmintonspielern reinschnuppern. „Wir laden jeden Interessierten ein, am Montag beim Training vorbeizukommen, mitzumachen und sich dann für eine aktivere Rolle zu entscheiden oder doch lieber Federball im Garten zu spielen“, schmunzelt Monika Gilsbach, das Aushängeschild des Vereins. Als Jugendleiterin ist sie mit neun Übungsleitern und -leiterinnen, allesamt aktive Mannschaftsspieler, für das Training verantwortlich. Insgesamt vier Vereinsmitglieder haben eine Trainerausbildung gemacht und haben die C- oder B-Lizenz.
www.badminton-schmallenberg.de
E-Mail: sv-badminton@web.de
Gründung der Badmintonabteilung des SV Schmallenberg/Fredeburg:
1975 durch den Polizisten Helmut Grein; Training in der Turnhalle der Valentinsschule auf zwei Spielfeldern. Vorsitzende seit 1975: Helmut Grein (1975–1995), Walter Nöker (1995–1999) Georg Schneider (1999–2003), Monika Gilsbach (2003–2007), Mathias Hardebuch (2007–2013), Thomas Schmidt (seit 2013)