Gutes tun – und „gut führen“

Unterstützung für Ehrenamtliche in der Vereinsarbeit

Meschede. Großes Engagement – und mindestens genau so große Herausforderungen: Vor dieser Situation stehen viele Vereine im heimischen Raum. Um die Vereine und die Menschen, die sich in ihnen engagieren, „fit zu machen“ für diesen Weg in die Zukunft, hatte die Freiwilligeninitiative Mescheder Bürgertreff gemeinsam mit der Mescheder Bürgerstiftung und der Kreis- und Hochschulstadt Meschede jetzt zu einem Kurzseminar „Der erfolgreiche Verein“ eingeladen. Das Ziel: „Wir wollen Menschen ihrem freiwilligen bürgerschaftlichen Engagement unterstützen und sie weiter dafür qualifizieren“, so Mitorganisator Fritz Hemme.
Mit Erfolg: Knapp 60 Vertreter von Vereinen und Organisationen im Mescheder Stadtgebiet waren in das Gemeinsame Kirchenzentrum gekommen, um von Vereins-Coach Michael Blatz Ideen und Impulse für die Vereinsarbeit zu bekommen.
Grundproblem: Immer mehr Vereine und Initiativen konkurrieren um immer weniger Mitglieder. Deshalb haben viele Vereine mit ähnlichen Problemen zu kämpfen: Mitgliederschwund, zu wenig Neueintritte, fehlendes Engagement der bestehenden Mitglieder sowie Überalterung. Wie kann es gelingen, solche negativen Trends zu stoppen und umzukehren? Wie finden Vereine – egal, ob neu oder langjährig etabliert – neue Mitglieder? Ein Patent-Rezept für erfolgreiche Vereinsarbeit und ehrenamtliches Engagement gebe es nicht, so Michael Blatz. Sehr wohl aber gebe es eine Fülle von Möglichkeiten und Mitteln, die vom Verein ja nach Bedarf genutzt werden könnten.
Eines davon: ein gezieltes Vereinsmarketing. Referent Blatz verglich es mit einem Puzzle: „Es gilt, die einzelnen Teile so zusammenzusetzen, dass sie nach außen hin ein rundes Bild vom Verein ergeben.“ Noch wichtiger dagegen sei, dass der „Marketing-Mix“ auch die erhoffte Wirkung erziele und nicht still und leise versickere. Einem guten Marketing nach außen entspricht die „gute Führung“ nach innen. Grundlage dafür: Vertrauen. Fehlendes Vertrauen sei einer der „Hauptstörfaktoren“, so Michael Blatz – erst wenn Vertrauen vorhanden sei, könne man sich Faktoren wie Konfliktfähigkeit, Verbindlichkeit, Verantwortung und Ergebnisorientierung widmen. Ebenso wichtig: Vereine sollten die Scheu davor verlieren, sich zu vernetzen, empfahl der Referent – so sei es möglich, voneinander zu lernen, Kompetenzen zu bündeln oder sogar Aufgaben gemeinsam anzugehen.
Vom „Campus-Team“ gut versorgt und gestärkt, hatten die Teilnehmer aus den Vereinen im zweiten Teil des Seminars das Wort. Sie konnten ihre Erfahrungen und Wünsche in den drei Rubriken „Läuft! – Erfolgsgeschichten“, „Wollen wir! – Wünsche und Bedarf“ sowie „Klemmt! – Baustellen und Probleme“ einordnen. Mehr Hilfestellungen bei Führungs- und Kommunikationsproblemen standen bei den Vereinsvertretern ebenso auf der „Wunschliste“ wie mehr Kooperation, ein Vereinsmanager auf Ebene der Gesamtstadt als „Kümmerer“. Außerdem erwarten viele Teilnehmer Folgeveranstaltungen, die dann als Fortbildungen zu Einzel-Themen stattfinden könnten.
In einem nächsten Schritt wollen die Organisatoren nun die Ergebnisse des Kurzseminars weiter auswerten, bevor das weitere Vorgehen geplant wird. Erfreulich sei aber jetzt schon das positive „Feedback“, das es auf die Veranstaltung gegeben habe, so Fritz Hemme.

Referent Michael Blatz ist freier Unternehmensberater und Trainer, der – als ausgewiesener Mann der Praxis – viele Jahre lang entsprechende Führungspositionen in der freien Wirtschaft bekleidet hat. Ehrenamtliche


 
Bildnachweis: Dr. Berthold Schlüter