Neue Schule in Schmallenberg

„Die Schule muss dort hin gehen, wo die Schüler sind!“ Mit dieser Bemerkung unterstrich Norbert Vowinkel, Geschäftsführer der DRK (Deutsches Rotes Kreuz) Soziale Dienste Meschede gGmbH, bei der heutigen Pressekonferenz im Seniorencentrum St. Raphael in Bad Fredeburg, die Entscheidung, eine Pflegeschule ab 1. Oktober 2019 in der Stadt Schmallenberg zu eröffnen. Der „Runde Tisch Pflege“, den Schmallenberg Unternehmen Zukunft e.V. auf Anregung der in der Pflege tätigen Unternehmen aus der Stadt Schmallenberg vor knapp einem Jahr ins Leben gerufen hat, gab den Anstoß für die Gründung einer Pflegeschule in Schmallenberg. In genau einem Jahr soll das erste Ausbildungsjahr mit mindestens 20, am besten aber mit 28 Auszubildenden starten.
Aktiv dem Pflegemangel begegnen
„Indem wir vor Ort ausbilden und die Rahmenbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege attraktiv gestalten, können wir dem Pflegemangel am besten begegnen. Hierfür setzen wir uns in Schmallenberg mit dem „Runden Tisch Pflege“ ein“, so Annabel Hansen, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Schmallenberg Unternehmen Zukunft e.V., kurz SUZ genannt.
Gemeinsam von SUZ, der Stadt Schmallenberg, der DRK Soziale Dienste Meschede gGmbH und dem Verein zur Förderung der medizinischen Versorgung im ehemaligen St. Georg Krankenhaus Bad Fredeburg e.V., wurde jetzt die Arbeit des „Runden Tisches Pflege“ präsentiert. In den Räumen der ehemaligen Krankenhauskapelle und weiteren Räumen des früheren St. Georg Krankenhauses sollen die neuen Klassenzimmer für die Pflegeschule entstehen. „Wir freuen uns sehr, dass die Räumlichkeiten auf diese Weise wieder eine sinnvolle Nutzung für das Gemeinwohl erfahren“, so Burkhard König, Erster Beigeordneter der Stadt Schmallenberg. Träger der Pflegeschule wird die DRK Soziale Dienste Meschede gGmbH sein, die derzeit bereits ein Fachseminar für Altenpflege in Meschede betreibt. Ab 2020 werden die drei bisherigen Ausbildungsberufe „Altenpflege“, Gesundheits- und Krankenpflege“ und „Kinderkrankenpflege“ zu einem generalistischen Pflegeberuf mit jeweiliger Schwerpunktbildung zusammengeführt werden. Mit diesem Grundkonzept startet dann auch zum 1. Oktober des kommenden Jahres die neue Pflegeschule in den Räumen des ehemaligen Krankenhauses in Bad Fredeburg.
Ausbildung in der Pflege durch nahen Schulstandort attraktiver
Gesundheits- und Altenpflege hat in der Stadt Schmallenberg einen hohen Stellenwert. Das unterstreichen alleine schon die insgesamt acht Organisationen, die hier tätig sind und entsprechende Stellen anbieten: APO-CARE Häusliche Alten- und Krankenpflege GmbH, Caritasverband Meschede e.V., Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft GmbH, Pflegeteam Bad Fredeburg, Pflegezentrum Haus Monika GmbH & Co. KG, Seniorencentrum St. Raphael, Haus im Lenninghof und die Johannesbad Kliniken Fredeburg GmbH.
Die Akteure blicken überaus positiv gestimmt in die Zukunft. „Wir müssen zusammenhalten und uns gemeinsam engagieren. Mit einer Pflegeschule vor Ort bieten wir jungen Menschen jetzt eine tolle Möglichkeit, hier in Schmallenberg ihre Ausbildung zu machen. Die langen Fahrzeiten zur bisherigen Pflegeschule, die für viele Jugendliche ein Grund waren, sich für einen anderen Beruf zu entscheiden, entfallen. Das erhöht die Attraktivität für eine Ausbildung in der Pflege ungemein“, ist sich Annabel Hansen sicher.
Um den Start der Pflegeschule zu erleichtern erklären sich die Schmallenberger Pflegedienstleistungsbetriebe bereit, sich mit einer Einmalzahlung von Dreitausend Euro pro Unternehmen an dem Aufbau der neuen Schule zu beteiligen. Auch der Verein zur Förderung der medizinischen Versorgung im ehemaligen St. Georg Krankenhaus Bad Fredeburg e.V. beteiligt sich finanziell an der Gründung. „Dieses Engagement aller Akteure ist vorbildlich. Wir stärken damit unseren Standort und die pflegerische Versorgung in unserer Stadt nachhaltig“, so Heinz-Josef Harnacke, der Vorsitzende von SUZ.
 
Pflegeschüler für den Standort Schmallenberg begeistern
 
Bis die Pflegeschule ihre Arbeit im kommenden Jahr tatsächlich aufnehmen kann, gibt es für den zukünftigen Träger DRK noch eine Menge zu tun. „Wir werden die nächsten Monate nutzen, um ein tragfähiges Konzept zu erarbeiten, erfahrene Pflegepädagogen zu finden und die Räumlichkeiten für ein optimales Lernen auszustatten“, so Norbert Vowinkel, Geschäftsführer DRK Soziale Dienste Meschede gGmbH. Als Projektkoordinatorin fungiert Maria Sundrum vom Deutschen Roten Kreuz in Münster, die dabei auf die Erfahrungen ähnlicher Projekte in Deutschland zurückgreifen kann. „Die wichtigste Aufgabe wird es aber sein, ab sofort Pflegeschülerinnen und Pflegeschüler für das kommende Schuljahr 2019/20 aus der Stadt Schmallenberg und den umliegenden Städten und Gemeinden für eine Ausbildung in dem Beruf und einen Besuch der Pflegeschule in Bad Fredeburg zu gewinnen. Wir haben bereits einen intensiven Kontakt zu den Schulen in der Stadt Schmallenberg aufgenommen. Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit ist hervorragend“, so Annabel Hansen.
Mit einer umfassenden Öffentlichkeitsarbeit wollen der Träger der neuen Pflegeschule und die im Pflegedienst tätigen Unternehmen und Organisationen der Stadt sich gemeinsam für eine attraktive und positive Darstellung der Pflegeberufe einsetzen. „Mit der Pflegeschule in Bad Fredeburg können wir den Gesundheits- und Pflegestandort Schmallenberg noch ein Stück weiter nach vorne bringen“, ist sich SUZ-Vorstand Heinz-Josef Harnacke sicher.

Die Verantwortlichen des Trägers, der Stadt Schmallenberg und den Anbietern von Pflegediensten in der Stadt Schmallenberg stellten zusammen mit Schmallenberg Unternehmen Zukunft e.V. (SUZ) das Konzept für eine neue Pflegeschule in Bad Fredeburg der Öffentlichkeit vor.