Barrierefrei im Sauerland gestartet

Schmallenberg. Wissen um Barrierefreiheit in der Region aufbauen, über Lösungen zum Abbau von Hemmnissen informieren und an deren Beseitigung mitwirken. Das sind die vorrangigen Ziele der neuen Plattform Barrierefrei im Sauerland, initiiert und verantwortet vom LenneWerk im Sozialwerk St. Georg und gefördert durch die Aktion Mensch.
Mit Barrierefrei im Sauerland wollen die Macher dazu beitragen, dass jeder
selbstbestimmt und unabhängig seiner Beeinträchtigung, sein Leben in der Öffentlichkeit ausleben kann. Menschen mit Hör- und Sehbeeinträchtigung, kognitiver- und Mobilitätseinschränkung wissen um die versteckten und offensichtlichen Barrieren. Gemeinsam mit ihnen will man auf eine positive Veränderung im Sauerland hinwirken und einen Schneeballeffekt anstoßen.
Mittelfristig ist ein Service rund um Barrierefreiheit geplant, der von jedem im Sauerland genutzt werden kann. Marc Brüggemann, Projektverantwortlicher der LenneWerk gGmbH: „Unser wichtigstes Anliegen ist, Barrieren im Kopf zu beseitigen. Wir möchten die Sauerländer für die Thematik Barrierefreiheit sensibilisieren und auf die vielen Hindernisse aufmerksam machen, mit denen Menschen mit einem Handicap täglich kämpfen. Zugleich bieten wir Hilfestellung an, bei der Beseitigung dieser Hindernisse. Sowohl für öffentliche und private Institutionen, als auch für Unternehmen, Vereine und Kulturbetriebe.“

Marc Brüggemann (r.) und Bernhard Pilgram mit dem Signet von „Barrierefrei im Sauerland“.
Foto: Marion Göddecke
© Sozialwerk St. Georg LenneWerk gGmbH


Wie diese Hilfestellung aussieht, erklärt Projektkoordinator Bernhard Pilgram: „Nehmen Sie zum Beispiel Flyer, Broschüren und andere Infomaterialien. Die Texte sind oft kompliziert geschrieben und schwer verständlich, teils im Fachjargon. Es sollte jedoch im Interesse des Herausgebers liegen, seine Texte für jedermann verständlich zu verfassen. Hier setzen wir an und bieten einen Übersetzungs-Service für Leichte Sprache an. Ein anderes Beispiel sind Veranstaltungsräume in Stadthallen, Hotels, kulturellen Einrichtungen oder Unternehmen. Dort gibt es oft viele Hindernisse, die Menschen mit Assistenzbedarf den Zugang zu Veranstaltungen erschweren bis unmöglich machen. Damit sind nicht alleine Rollstuhlfahrer gemeint, an die man in diesem Zusammenhang meist zuerst denkt, sondern alle Menschen mit Einschränkungen im Hören, Sehen,
Lesen, Verstehen und in der Fortbewegung. Ein Großteil dieser Menschen und damit unserer Gesellschaft, ist wegen der Hindernisse in den Veranstaltungshäusern, insbesondere von öffentlichen Veranstaltungen, ausgeschlossen. Wir wollen helfen, dass sich dies ändert. Deshalb bieten wir gezielt dort unser Know-how an und beraten, wo ein Interesse besteht, Veranstaltungen barrierefrei zu planen und durchzuführen.“
Das Projektteam von Barrierefrei im Sauerland ist im Juli gestartet. „Wir freuen uns natürlich, wenn wir viele Anregungen bekommen, uns mit Menschen mit Assistenzbedarf über die Thematik Barrierefreiheit austauschen können und eine breite Unterstützung erfahren. Den betroffenen Firmen, Institutionen und Veranstaltern bieten wir das Gespräch an, um sie bei der Beseitigung von Hemmnissen in ihren Häusern und bei ihren Veranstaltungen kompetent zu unterstützen. So bringen wir gemeinsam die Barrierefreiheit im Sauerland voran“, sagt Marc Brüggemann.