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Das Traditionsunternehmen Sauerwald aus Bestwig stellt so ziemlich jede denkbare Umhüllung her

Wer den Produktionsstandort der Firma Jos. Sauerwald Söhne im Wiemeckerfeld betritt, der merkt sofort, hier sind kreative Köpfe Zuhause. Dabei bildet die große Vitrine im Eingangsbereich nur einen Bruchteil der Arbeiten ab. „Wir vergeben jedes Jahr um die 150 neue Artikelnummern. Das heißt also jeden zweiten Tag kommt etwas Neues auf die Maschine“, sagt Thomas Sauerwald.
Der 60-Jährige weiß selbst nicht genau, wie viele „Urs“ er vor den Großvater setzen muss, um das Verhältnis zum Firmengründer zu beschreiben. Er schmunzelt: „Ich bin die fünfte Generation.“ Die Unternehmenshistorie begann in der Biedermeierzeit, als Josef Sauerwald 1824 die Firma zur Herstellung von Pottasche gründete. Dies bildete den Grundstock für die spätere Seifenproduktion. Ab der Jahrhundertwende folgten weitere Wirtschaftszweige wie ein Kolonialwarenhandel, eine Kaffeerösterei und die Produktion von Bohnerwachs- und Schuhcreme. Im Laufe der nun fast zwei Jahrhunderte hat sich die Firma Jos. Sauerwald Söhne GmbH & Co. KG immer wieder auf veränderte Marktbedingungen eingestellt und im Zeichen der Zeit agiert, um erfolgreich bestehen zu können.
Heute recycelt und verarbeitet das Unternehmen am Standort in Nuttlar Wachs für die Aluminium-Feingussindustrie und vertreibt von dort aus über ihre Handelsfirma Verpackungen für elektronische Medien. Im Wiemeckerfeld in Velmede hat sich das Unternehmen der Herstellung von Verpackungen und Kunststoffformteilen verschrieben.
Es ist die Vielfalt an Verpackungen, die fasziniert. Vom Blister für das Vorhängeschloss, Einlagen für Kosmetika oder Gesellschaftsspiele bis hin zu Transporttrays für größere Autoteile gibt es fast alles aus dem Hause Sauerwald. Eine Verpackung aus Bestwig hatte bestimmt jeder schon mal in der Hand, und sei es in Form der kleinen Schachtel für eine SD-Karte oder einer Box für CD oder Blu-Ray. Die Anzahl der Produkte ist enorm. Thomas Sauerwald erklärt: „Verpackungen werden häufig regional hergestellt, weil deren Entwicklung immer eng mit dem Kunden abgestimmt werden muss.“ Der Standort im Sauerland erweist sich als ideal. „Wir bekommen viele Verpackungsaufträge aus unserer Region wie z.B. für Kleineisenteile, Werkzeuge, Leuchten, Elektronikkomponenten oder eben aus der Automobilzulieferindustrie“, sagt Thomas Sauerwald.
Im Tiefziehverfahren werden Kunststofffolien oder -platten auf etwa 150 °C erhitzt und so elastisch, dass sie mit Hilfe von Druckluft und Vakuum über gekühlte Aluminiumformen „gezogen“ werden können und so exakt die Kontur der Form annehmen und erstarren.
Angesprochen auf die aktuelle Diskussion um Kunststoffmüll erklärt der Verpackungshersteller: „Etwa 80% der bei uns eingesetzten Materialien enthalten bereits hohe Recyclinganteile z.B. aus der PET-Flaschenproduktion oder aus eigenen oder fremden Fertigungsabfällen. Das was wir unseren Kunden liefern, lässt sich nach dem Gebrauch fast immer sortenrein trennen und über die vorhandenen Entsorgungssysteme einer weiteren stofflichen Verwendung zuführen.“
Der 60-Jährige zählt sich noch lange nicht zum alten Eisen.„Wir hatten letztens 40-jähriges Abiturtreffen und einige ehemalige Mitschüler waren da schon im Ruhestand oder kurz davor. Ich möchte noch ein paar Jahre machen. Es ist doch ein abwechslungsreiches Arbeiten und mit dem Alter kommt auch eine gewisse Gelassenheit hinzu,“ erklärt der Familienunternehmer, der hofft, dass seine Söhne nach ihm die Geschicke des Betriebs mit insgesamt 48 Mitarbeitern an beiden Standorten fortführen. Die fast 200-jährige Geschichte von Jos. Sauerwald Söhne verpflichtet schließlich.

Traditionsunternehmen Sauerwald , – Vitrine


Traditionsunternehmen Sauerwald , Werkstueckträger