Schmallenberger Sauerland und Ferienregion Eslohe

Torusitiker Hubertus Schmidt lobt das Ehrenmat im Schmallenberger Sauerland und Eslohe

von Tiny Brouwers
Die Schmallenberger Woche ist für die Stadt Schmallenberg etwas ganz Besonderes. Für Hubertus Schmidt, Geschäftsführer des Schmallenberger Sauerland Tourismus und der Ferienregion Eslohe, ist sie nur ein Beispiel von sehr vielen für gelebtes Ehrenamt. Er lobt das enorme Engagement unzähliger Bürgerinnen und Bürger sowie die große Bereitschaft der Vernetzung untereinander.
WOLL: Was bedeutet für Sie die Schmallenberger Woche?
Hubertus Schmidt: Die Schmallenberger Woche spiegelt alle zwei Jahre die Attraktivität unseres Standortes wider und zwar für Bürger und Gäste gleichermaßen. Für Schmallenberg ist dieses generationsübergreifende Fest seit über 40 Jahren etwas sehr Besonderes. Es ist das Fest für ALLE. Für gelebtes Ehrenamt ist sie aber nur eines von vielen guten Beispielen. Die Vereine im Schmallenberger Raum zeigen alle, nicht nur durch ihre Beteiligung, sondern auch durch ihre eigenen Aktivitäten, Feste und Jubiläen, wie perfekt es funktionieren kann, wenn alle an einem Strang ziehen. Bei der Schmallenberger Woche ist es sicherlich besonders bemerkenswert, dass die Organisation und Durchführung dieser großen Veranstaltung so hervorragend geleistet werden kann. Federführend ist hier die Aktionsgemeinschaft Schmallenberg e.V., die ebenfalls im Ehrenamt dieses geniale Open-Air-Event plant, organisiert und durchführt. Dazu möchte ich ergänzen, dass die Kooperationsbereitschaft, das aufeinander Zugehen und ein partnerschaftliches Miteinander bei diesem Fest besonders gut funktionieren. Dies betrifft nicht nur die wechselnde Beteiligung und Präsentation der 83 Ortschaften, sondern auch die enorme Zusammenarbeit und Vernetzung der hiesigen Vereine sowie die Unterstützung durch die Stadt Schmallenberg, den Tourismus, die Werbegemeinschaft, die Wirtschaftsförderung (SUZ) und nicht zuletzt durch die Gastronomie und Hotellerie. Das ist schon einzigartig.
WOLL: Warum ist auch für Sie als Touristiker das Ehrenamt so wichtig?
Hubertus Schmidt: Ohne geht es nicht. Die unzähligen Bürgerinnen und Bürger, die freiwillig und unentgeltlich die unterschiedlichsten Aufgaben und Arbeiten übernehmen, leisten einen enormen Beitrag. Einen unbezahlbaren Beitrag. Auch hier steht wieder das „Gemeinsam“ im Focus. Mit Leidenschaft etwas bewegen. Meiner Meinung nach muss das Ehrenamt mehr Wertschätzung erfahren. Und es darf nicht überspannt werden. Der
Dienst an der Region und dem Allgemeinwesen, das Traditionsbewusstsein zu leben und weiterzugeben, die partnerschaftliche Zusammenarbeit ohne Konkurrenzdenken und die Vernetzung untereinander sind ein unermesslicher Schatz. Das alles ist in unseren Ortschaften ein Selbstverständnis. Dieses ehrenamtliche Engagement ist ein unentbehrlicher Baustein auch für den Tourismus.
WOLL: Wandern ist auf der diesjährigen Schmallenberger
Woche ein großes Thema. Im nächsten Jahr folgt der
Deutsche Wandertag. Was bedeutet das für Schmallenberg/
Eslohe und Winterberg/Hallenberg?
Hubertus Schmidt: Durch das diesjährige Motto der Schmallenberger Woche „Wanderbares, wunderbares Schmallenberger Sauerland“ wird Besuchern, Gästen und
Bürgern einmal mehr gezeigt, wie professionell Wandern vorbereitet sein kann. Der historische Stadtkern von Schmallenberg verwandelt sich im Bereich der Weststraße in eine Wald- und Wanderlandschaft, die Lust auf mehr macht. So könnte man das Fest auch als „warm-up“ für den Deutschen Wandertag 2019 sehen. Gastgeber bzw. Veranstalter sind wir gemeinsam mit Winterberg vom 03.-08. Juli 2019. Dass der Deutsche Wandertag in unserer Region stattfinden wird, nehmen wir in dieser Zusammenarbeit zum Anlass, eine komplette Inventur des Wanderwegeleitsystems durchzuführen. Darüber hinaus werden neue Themenwege entstehen. So ist auch die weitere Nachhaltigkeit gewährleistet. Und von der erfolgreichen, effizienten Zusammenarbeit und Vernetzung der beteiligten Partner werden wir alle profitieren, darüber freue ich mir sehr.
WOLL: Wie laufen die Vorbereitungen für den Deutsche Wandertag?
Hubertus Schmidt: Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Wir wollen alles perfekt herrichten, bevor die mindestens 25.000 erwarteten Wandergäste kommen. So müssen alle Wanderwege optimal ausgeschildert und überprüft bzw. aktualisiert werden, Bänke, Tische und Wandertafeln sollten in bestem Zustand sein. Damit das gelingt, wurde vom Schmallenberger Sauerland Tourismus und der Stadt Schmallenberg eine große Revision des Wanderwegeleitsystems in Auftrag gegeben. Die Wanderschilder inklusive Holzpfosten sind mittlerweile fast 15 Jahre alt und müssen an manchen Stellen witterungsbedingt ausgetauscht werden. Zudem wurden Wanderrouten geändert und neue Wege kommen hinzu. All das wird mit dem umfassenden Blick auf das Ganze und bis ins Detail
kontrolliert und aufgearbeitet. Die nun angestoßene generelle Überarbeitung sichert das Leitsystem wieder für viele Jahre. Konkret bedeutet das, dass 1.700 Wanderschilder in Schmallenberg und 450 in Eslohe geprüft, ergänzt und weiterentwickelt werden müssen. Letztendlich werden insgesamt 20.000 Wege-Informationen verarbeitet und präsentiert.
Außerdem haben wir eine „Wanderinitiative“ ins Leben gerufen, die uns auf besondere Plätze, Themen und Wege aufmerksam machen soll. Es geht darum, das Wandern „emotional“ zu gestalten. Besondere Kraft-Orte, geschichtsträchtige Plätze, einzigartige Naturerlebnisse oder ähnliches können wichtige Zielpunkte für neue Wanderwege sein. Beispiele dafür sind die „Lauschpöhle“ im Bereich des Verkehrsvereins Bauernland sowie ein Kapellenweg in Eslohe-Reiste. Nicht nur diese beiden Wege werden bis zum Deutschen Wandertag neu entdeckt sein. In den vielen Dörfern schlummern unzählige Rohdiamanten an Besonderheiten, Wegen und Wanderinitiativen, die wir gemeinsam „schleifen“ können.
WOLL: Wie sehen Sie die touristische Zukunft von Schmallenberg/Eslohe? Hubertus Schmidt: Unsere intakte Naturlandschaft bietet nachhaltig Raum und touristische Basis, um sich weiterhin positiv zu entwickeln und mehr denn je den Wünschen und Bedürfnissen der Gäste gerecht zu werden. Wir sind neben Winterberg in Südwestfalen bzw. auch in Nordrhein-Westfalen eine der wichtigsten Tourismus-Regionen. Schließlich gehören wir zu den TOP 10 in der NRWÜbernachtungsstatistik. In den letzten zehn Jahren haben wir ca. 100.000 Übernachtungen zugelegt. Das spricht auch für eine einzigartige Hotellerie und Gastronomie, die der Gast traditionsbewusst und authentisch erlebt. Wer einmal hier war, der weiß die Qualität, den Service und die Menschen, die Freude an ihrem Job haben, zu schätzen. Auf diesen Grundsteinen werden wir kreativ und innovativ weiter aufbauen! Wanderbar und wunderbar werden das Schmallenberger Sauerland sowie die Ferienregion Eslohe schließlich nicht zuletzt durch die Menschen vor Ort.