Ingo Krey hatte in jungen Jahren die richtige Idee

Die richtige Idee zum passenden Zeitpunkt
Mit 21 stehen viele noch nicht richtig im Berufsleben. Welchen Weg Sie endgültig gehen, wissen die meisten in diesem Alter noch nicht. Es ist die Zeit der Ausbildung, des Studiums oder der ersten Berufsjahre. Ob das, was im Alter von 21 gemacht wird, auch von langfristiger Dauer ist, steht in den Sternen. Was für den Schlager von Peggy March „Mit 17 hat man noch Träume“ in den 1960er Jahren galt, kann wohl heute, in Zeiten der erweiterten Adoleszenz, auch für die meisten 21-Jährigen unterschrieben werden. Jugendträume platzen dann aber häufig wie die sprichwörtliche Seifenblase.
Auch Ingo Krey hatte in jungen Jahren seine Träume. Mit 21 Jahren hatte er einen Plan, den er in den folgenden Jahren zielstrebig verfolgte. Schritt für Schritt arbeitete er seinem Ziel entgegen: „Nach der Schule habe ich eine Konditorlehre abgeschlossen. Es folgte eine Ausbildung zum Koch.“ Der mittlerweile 38-Jährige wollte reisen und während dieser Zeit in der Gastronomie arbeiten. Er träumte von der Arbeit auf großen Kreuzfahrtschiffen oder bei Sterneköchen in Frankreich oder in der Schweiz, um sich für eine gastronomische Karriere vorzubereiten. Doch dann ergab sich die Gelegenheit zur Selbstständigkeit. Im Alter von nur 21 Jahren eröffnete Krey den Highway Man in Bestwig-Velmede. „Ich hatte schon in jungen Jahren den Gedanken, ein Konzept umzusetzen, das es so im weiterem Umkreis noch nicht gibt.“
Damit aus dem ehemaligen gutbürgerlichen Gasthof Mütherig ein Lokal im Stil amerikanischer Truckstops werden konnte, bedurfte es aber noch einiger Voraussetzungen. „Die Banken schmeißen einem 21-Jährigen, der in der Ausbildung steckt, das Geld ja nicht hinterher. Es gab von keiner Bank Geld“, erinnert sich Krey. Für die bodenständigen Sauerländer Kreditinstitute war er damals wohl nicht reif genug. Es fanden sich aber private Gönner, die die Pläne Kreys unterstützten. So wurde es nichts mit den geplanten Reisen in die weite Welt, aber die große Weite des Landes der unbegrenzten Möglichkeiten wurde ins Sauerland geholt. Krey selbst ging kurze Wege: „Ich bin in Meschede geboren, in Olsberg aufgewachsen und in der Mitte habe ich meinen Laden aufgemacht und auch meine heutige Ehefrau gefunden!“ Das Lokal bietet hinter sauerländischem Fachwerk eine Fundgrube an Devotionalien aus den USA. „Stars & Stripes“ fallen überall ins Auge. Die Freiheitsstatue darf ebenso nicht fehlen wie Marilyn Monroe. Zahlreiche Autoschilder aus den USA runden das perfekte Bild ab.
Damals – 2002 – prophezeiten viele dem jungen Mann mit seinem Lokal nur eine kurze Verweildauer. Doch es sollte anders kommen:
„Es braucht eine zündende Idee, Mut zum Risiko und den Glauben an sich selbst! Viel Fleiß, viel Arbeit, eine Portion Glück … und „Eier“!“
Die Kritiker verstummten schnell und das Ambiente am „Sauerländer Highway“ an der Bundesstraße 7 zog Jung und Alt in den Bann. Neben dem Schankraum entwickelte sich auch der Saal als Magnet für Veranstaltungen. In einem Nebenzimmer kann am Billardtisch oder beim Kicker der Geselligkeit gefrönt werden. Bei schönem Wetter bietet die Terrasse einen gemütlichen Biergarten. Im Laufe der Jahre hat sich ein Wandlung vollzogen:
„Früher waren wir eher eine Szene-Kneipe. Heute werden wir als amerikanisches Restaurant wahrgenommen in dem man gerne länger verweilt!“
Das Publikum im Highway Man nimmt dabei zum Teil weite Wege in Kauf, um Kreys Kochkünste zu genießen. Er weiß von Stammgästen aus dem Kreis Soest und dem Schmallenberger Raum zu berichten. Dieter Hermes ist ein Besucher der ersten Stunde. Mittlerweile unterstützt der Rentner Kreys Lokal, indem er Flohmärkte nach amerikanischen Artikeln durchstöbert. Viele seltene und außergewöhnliche Accessoires hier an den Wänden habe ich Ihm zu verdanken!
Immer für die gute Sache gespendet
Weil es von Anfang an gut lief, konnte Krey auch immer wieder etwas für den guten Zweck spenden. Bereits im ersten Jahr überreichte er einen Scheck von fast 1.600 Euro an die Flutopfer in Bestwigs Partnergemeinde Niederwiesa. Nach Sri Lanka flossen nach einem Spendenabend im Lokal 2.000 Euro. Einem Geschäftsmann , der bei einer Flut sein gesamtes Inventar verloren hatte , konnte so eine neue Ladeneinrichtung gestellt werden! Aus Dankbarkeit nannte dieser sein Ladenlokal „HIGHWAY MAN – Ambalangoda!“ Immer wieder unterstützt er auch Kindereinrichtungen und die Jugendabteilungen der heimischen Sportvereine.
Im letzten Jahr – zum 15-jährigen Jubiläum – wurden mehr als 2.500 Euro an Kinder- und Jugendeinrichtungen in Bestwig ausgeschüttet! Eine Herzensangelegenheit ist Ihm auch die örtliche KJG-Gruppe und deren Zeltlager. Dies wird seit Jahren materiell , finanziell und mit persönlichem Einsatz unterstützt!“ Sponsor ist der Highway Man auch bei der jungen American Football-Mannschaft der Brilon Lumberjacks. Hier kam zusammen, was zusammen gehört. Die Liebe zum amerikanischen Lifestyle und zur gehaltvollen Küche mit saftigen Steaks und mächtigen Burgern.

Ingo Krey hatte in jungen Jahren die richtige Idee – Tafel


„Mit der Mannschaft haben wir dann dieses Jahr erstmals zur Super Bowl geöffnet. Früher habe ich das Spiel privat verfolgt, sagt Krey.
Der sauerländische Highway Man-Wirt beziehungsweise -Koch überrascht dann aber seiner Antwort auf die Frage, wie oft er schon in den USA war: „Noch nie. Aber irgendwann muss ich mal rüber.“ Den Traum vom amerikanischen Lokal hat er sich am Highway im Herzen des Sauerlands in jungen Jahren verwirklicht. Den Traum von einer Reise zum amerikanischsten aller Highways, der Route 66, zu verwirklichen, dafür ist es nicht zu spät. Schließlich ist Krey mit 38 ja noch ein junger Mann.