Städtischer Gerätewart unterstützt das Ehrenamt in der Freiwilligen Feuerwehr

Für die städtische Gerätewart ist Stefan Odoj zuständig
Meschede. Engagement, Fachwissen und jede Menge „Herzblut“ für ihre Aufgabe, Menschen zu schützen und zu retten, bringen die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Meschede ganz persönlich mit, wenn es in den Einsatz geht. Dafür, dass auch ihre Ausrüstung und Fahrzeuge in einem einwandfreien Zustand sind, haben die Ehrenamtlichen nun versierte Unterstützung: Stefan Odoj ist seit einigen Monaten bei der Stadt Meschede als hauptamtlicher Gerätewart zuständig für die Feuerwehr-Ausrüstung von A wie Atemschutzgerät bis Z wie Zelt.
Wie viele Ausrüstungsgegenstände es in den zwei Löschzügen und zehn -gruppen der Freiwilligen Feuerwehr Meschede gibt? Ganz genau kann das niemand sagen: „Es sind Tausende“, weiß Stefan Odoj. Es beginnt beim Fahrzeug und seiner Ausstattung, reicht über die persönlichen Ausrüstungsgegenstände der Aktiven hin bis zu Kleinteilen wie etwa dem Abroller von Paketband. Packt die Freiwillige Feuerwehr Pakete? „Nein“, sagt Stefan Odoj, „aber wenn zum Beispiel nach einem Autounfall für die Rettung der Insassen die Seitenscheiben zerstört werden müssen, splittern sie nicht, wenn vorher Paketband drauf kommt.“
Ganz klar: Die Ausrüstung muss komplett funktionstüchtig sein, wenn es in den Einsatz geht. Deshalb muss sie ständig geprüft, gewartet und auch innerhalb festgelegter Fristen erneuert werden – „und das muss natürlich auch alles dokumentiert werden“, erklärt Stefan Odoj. Dieser Teil der Feuerwehrarbeit – die niemand in der Bürgerschaft sieht – hat in den vergangenen Jahren ständig zugenommen. Ursache sind gesetzliche Regelungen; „aber es sind auch Vorgaben der Unfallkassen“, so Stefan Odoj.
Atemschutzgeräte werden zur Schirrmeisterei nach Enste gebracht und wieder abgeholt, Fahrzeuge kommen zur Wartung oder Reparatur in Fachbetriebe. „Das waren alles Tätigkeiten, die Ehrenamtliche nach Feierabend gemacht haben – oder für die sie Urlaub nehmen mussten“, weiß Wolfgang Sträter, Leiter des Fachbereichs Ordnung, der auch für das Feuerwehrwesen zuständig ist. Deshalb wurde die Stelle des hauptamtlichen Gerätewarts geschaffen: „Er soll die Ehrenamtlichen bei allen Aufgaben rund um Gerätschaften und Material entlasten.“ Das sei auch ein Beitrag, um das ehrenamtliche Engagement in der Freiwilligen Feuerwehr zu stärken und zu sichern.
Neben der technischen Arbeit gehört zur Aufgabe des Gerätewartes auch, das
Material zu katalogisieren, Prüf- und Austauschfristen zu erfassen und eine
entsprechendes Datensystem anzulegen. „Dann haben wir eine komplette Übersicht,
was wann zu machen ist“, erläutert Stefan Odoj. Im Moment aber dominiert das
„Tagesgeschäft“: Reparaturen, Wartungsarbeiten und der Austausch von defektem
Material.
Für seine Aufgabe ist Stefan Odoj ein ausgewiesener Fachmann: Der 55-jährige
Freienohler ist ausgebildeter Gerätewart, „von der Pike auf“ Feuerwehrmann und
einer der drei – ehrenamtlichen – Leiter der Freiwilligen Feuerwehr in Meschede. In
der Wehrleitung ist sein Aufgabenbereich die Technik – Stefan Odoj: „Jetzt konnte ich
Teile meines Hobbys zum Beruf machen.“ Und wenn der berühmt-berüchtigte
„Piepser“ geht, wird Stefan Odoj mit seinen ehrenamtlichen Kameraden auch zum
Einsatz ausrücken – Wolfgang Sträter: „Damit können wir die Tagesverfügbarkeit der
Wehr stärken.“
Obwohl der Arbeitsplatz in der Kernstadt angesiedelt ist, ist Stefan Odoj für alle 12
Einheiten der Feuerwehr im Stadtgebiet tätig. Und er arbeitet dabei eng mit seinen
ehrenamtlichen Kameraden zusammen: „Ich brauche vor Ort weiter jeden
Gerätewart, Kleiderwart oder Atemschutzgerätewart.“ Denn als „Hauptamtlicher“
kann er die Arbeit in den Einheiten vor Ort nur unterstützen – „ersetzen kann ich sie
nicht.“
Aus den zwei Löschzügen und zehn Löschgruppen der Freiwilligen Feuerwehr gibt
es jedenfalls reichlich positive Rückmeldungen zum neuen hauptamtlichen
Gerätewart. Ziel sei es, die Freiwillige Feuerwehr und den Brandschutz insgesamt zu
stärken, sagt Wolfgang Sträter: „Aus Sicht der Stadt Meschede ist das ein sehr
gelungenes Projekt.“