Tanz mit Tod im Leben

Am 11.9. abends um 19 Uhr reichten die 120 Stühle in der Eingangshalle der FH Südwestfalen in Meschede nicht mehr aus. Die Eröffnungsfeier der Ausstellung „Tanz mit Tod im Leben“ anlässlich des 20-jährigen Bestehens der „Ambulanten Hospiz und Palliativpflege Meschede“ war ein eindrucksvolles Ereignis mit sehr viel positiven Reaktionen der Bürgerinnen und Bürger unserer Region. Der Gastgeber, die FH Südwestfalen in Meschede, vertreten durch den an diesem Projekt beteiligten Prof. Dr. Stephan Breide, hat nach der Begrüßung des Bürgermeisters der Stadt Meschede, Herrn Christoph Weber, in einer launigen Rede dargebracht, wie die Hochschule an den Schnittstellen von Kunst, Wissenschaft und Technik mit interdisziplinären Aktionen weit über ihr normales Lehrprogramm an die Menschen dieser Region herantreten möchte.
Peter Fuhrmanns, als Vorstand des Caritasverbandes Meschede e.V., zeigte auf, wie im Laufe der 20 Jahre aus einer Hospizinitiative und einem mit der Caritas kooperierender Verein nach dessen formalen Auflösung 2007 ein heute mit ca. 40 aktiven Sterbebegleitern ein Hospiz- und Palliativdienst wurde. Der Träger ist der Caritasverband. Koordiniert wird diese ehrenamtliche Tätigkeit inzwischen von zwei Koordinatorinnen. Anita Wiese, Leitung des Ambulanten Hospizes seit 2012 wird seit Januar 2016 von Daniela Jaworek unterstützt.
Initiiert und kuratiert wurde diese Ausstellung von dem Wenholthausener Musikproduzenten Ulrich Rützel. Ausgehend von einer starken Sensibilisierung durch Wim Wenders Schlusszene seines Films „Palermo Shooting“ mit Denis Hopper als Tod und Campino als Starfotograph Finn bis hin zu Janis Joplins Lebensphilosophie beschrieb er, was ihn zu dieser Ausstellung mit dem Schwerpunkt von Hinweisen auf ein intensiv zu führendes Leben im Hinblick auf den unausweichlichen „Totentanz“ am Ende des Lebens getrieben hat. Vier Monitore mit insgesamt zwei Stunden Programm von Beiträgen aus Kunst, Musik, Literatur und den Weltkulturen, Exponate mit Künstlern dieser Region und last not least die 17,50 lange und zwei Meter hohe digitale Reproduktion des „Totentanz der Marienkirche in Lübeck“, in dieser Gesamtheit und mit den deutschen Übersetzungen der barocken Faksimiles weltweit ein Unikat, wollen bestaunt werden. Ulrich Rützel wies aber auch darauf hin, dass diese Ausstellung ohne die Beteiligung der Hochschule mit ihrem Engagement und technischen Knowhow nicht realisierbar gewesen wäre.
Die Zusammenstellung dieser Texte passend zu den einzelnen Totentanz-Darstellungen auf diesem Fries hat der Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Hartmut Freytag zusammen mit seiner Frau Dr. Hildegard Vogeler gemacht. Historisches und wissenschaftliches Wissen zu dieser von 1463 bis in unsere Tage so bedeutsamen Darstellung des Totentanzes konnte Herr Freytag eindrucksvoll vermitteln.
Anita Wiese fiel als letzte Rednerin die Aufgabe zu, sich bei den vielen Projektbeteiligten und Förderern zu bedanken, was sie mit spürbarer Freude tat.
Dabei gebühren ihr und ihrer Kollegin Daniela Jaworek ebenfalls reichlich Dank für das Mitorganisieren und Gelingen dieser einmaligen Ausstellung.
 
Die Ausstellung läuft bis zum 31.10. 2018, in der Eingangshalle der FH
Öffnungszeiten außer So: Mo-Do 8-18; Frei 8-16; Sa 10-14
Donnerstags von 18 bis 20 Uhr mit Führung
FH Südwestfalen Meschede, Lindenstraße 53 – 59872 Meschede