Neues Lehrkrankenhaus am Klinikum Hochsauerland

St. Walburga-Krankenhaus Meschede als Akademisches Lehrkrankenhaus der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster anerkannt

Meschede ist nach Arnsberg, Hüsten und Neheim der vierte Standort des Klinikums Hochsauerland, der als Akademisches Lehrkrankenhaus anerkannt ist. Seit Anfang 2014 absolvierten an den Arnsberger Standorten des Klinikums Hochsauerland 20 Medizinstudenten das Praktische Jahr (kurz: PJ) am Klinikum Hochsauerland. Nach Erhalt der Approbation verblieben bisher ein Viertel dieser Ärzte als Weiterbildungsassistenten am Klinikum. Weitere vier Ärzte beginnen 2019 ihre medizinische Weiterbildung im Hochsauerland. Somit haben sich fast 50% der ehemaligen PJ-ler – darunter viele Ärzte, die aus der Region stammen und als Rückkehrer wieder in der alten Heimat leben und arbeiten möchten – für eine Fortsetzung ihrer ärztlichen Karriere im Klinikum Hochsauerland entschieden. Dies zeigt, wie wichtig die Anerkennung als Akademisches Lehrkrankenhaus verbunden mit weiteren eigenen Anstrengungen zur Förderung des ärztlichen Nachwuchses heute sind, um den Fachkräftebedarf für die Zukunft zu sichern.
Nur Kliniken die entsprechend hohe medizinische Fachkompetenz sowie hochwertige technische und räumliche Ausstattungen nachweisen können, erhalten die Auszeichnung „Akademisches Lehrkrankenhaus der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster“ und dürfen Medizinstudenten nach erfolgreich abgeschlossenem Studium in ihrem „Praktischen Jahr“ zum Mediziner weiter ausbilden.
Meschede und Umfeld profitieren von Medizinerausbildung am Klinikum

Für die Kreis- und Hochschulstadt Meschede ist die Ernennung des St. Walburga-Krankenhauses am Klinikum Hochsauerland zum Akademischen Lehrkrankenhaus der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster ein wichtiger Schritt, um die hochwertige medizinische Versorgung vor Ort dauerhaft sicherzustellen – sowohl in der Praxis wie auch in der medizinischen Wissensvermittlung. „Nachwuchs-Kräften bietet sich außerdem die Möglichkeit, in ihrem praktischen Jahr die Region neu kennenzulernen“, unterstreicht Meschedes Bürgermeister Christoph Weber während des heutigen Pressegespräches.
Gemeinsam mit der Gemeinde Bestwig sowie weiteren Beteiligten erarbeitet die Stadt Meschede zurzeit eine Haus- und Facharzt-Strategie, die zu einem weiteren Baustein der medizinischen Versorgung werden soll. Es ist äußerst positiv, dass das Klinikum Hochsauerland mit seinen Standorten ebenfalls Strategien für die Zukunft des stationären Bereichs entwirft und diese mit der Ausbildung junger Mediziner gezielt umsetzt, bekräftigt Weber. Er ist überzeugt davon, dass dauerhaft alle davon profitieren werden – das Klinikum, die Stadt und ebenso die Menschen in der Region, die auf medizinische Versorgung angewiesen sind.
Enge Zusammenarbeit mit der Universität Münster

Das Praktische Jahr während des Medizinstudiums findet nach Bestehen des Zweiten Abschnitts der Ärztlichen Prüfung statt und soll das bisher überwiegend theoretisch erlangte Wissen durch Praxiswissen ergänzen. Dabei werden in insgesamt 48 Wochen mit drei Ausbildungsabschnitten in den Pflichtfächern Innere Medizin und Chirurgie sowie einem Wahlfach (z.B. im Bereich Neurologie) unter Anleitungen und Lehre von erfahrenen Ärzten mit entsprechenden Weiterbildungsermächtigungen die Medizinstudenten Schritt für Schritt an die praktische Tätigkeit als Arzt herangeführt. Zur Sicherung der Qualität der Lehre erhalten die weiterbildungsbefugten Ärzte des Klinikums Hochsauerland regelmäßige Trainings zur Anleitung und Wissensvermittlung seitens der Universität Münster.
Aktuell können bis zu 19 Studierende pro Tertial im Klinikum Hochsauerland aufgenommen werden. Dabei verteilen sich die Jungmediziner neben den Kliniken für Innere Medizin und Chirurgie auf die Kliniken für Gynäkologie und Geburtshilfe, Pädiatrie, Anästhesiologie, Neurologie sowie Urologie. Auf Wunsch besteht außerdem die Rotationsmöglichkeit in der Klinik für Psychiatrie/Psychotherapie und Psychosomatik sowie am Standort Meschede im Ausbildungsbereich Hämatologie/Onkologie und Nephrologie.
„Welcher Student zu uns kommt, entscheidet die Hochschule. Denn dort müssen sich die Studierenden, gerne mit eigenen Klinikwünschen, auch bewerben. Begleitet werden die Studenten über unseren Mentoren in den jeweiligen medizinischen Fachbereichen. Übergreifend sind ein PJ-Beauftragter sowie dessen Stellvertreter für die Angelegenheiten der PJ-Studenten verantwortlich. Oft fungieren diese auch als Karriereberater und geben Tipps für den weiteren Weg als Arzt“, erläutert Uwe Zorn, Chefarzt der Abteilung für Allgemein-, Viszeralchirurgie und Koloproktologie und Ärztlicher Direktor am Klinikum-Standort St. Walburga-Krankenhaus Meschede.
Ziel ist es, eigenen Mediziner-Nachwuchs auszubilden und zu halten

Werner Kemper, Sprecher der Geschäftsführung macht deutlich: „Dank der Anerkennung des Standortes St. Walburga Krankenhaus Meschede als Akademisches Lehrkrankenhaus ist es künftig möglich, dass Medizinstudierende das sogenannte praktische Jahr an allen vier Standorten des Klinikums Hochsauerland absolvieren können. Unser Vorteil gegenüber den anderen Häusern ist die starke Qualifikation auf Basis des breiten Behandlungsspektrums in Kombination mit den Vorteilen des Ärztealltags in überschaubaren Strukturen. Hier im Hochsauerland ist der PJ-Student willkommen, man kümmert sich um ihn und die Kollegen haben Freude daran, ihnen bestmöglich Wissen zu vermitteln.“
Der nachfolgende Karriereweg am Klinikum Hochsauerland eröffnet spannende Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten, die Weiterbildungsbefugnisse in nahezu 30 medizinischen Disziplinen sind vielfältig und durch die individuelle Rotationsmöglichkeiten in den Schwerpunktbereichen erhält der weiterzubildende Jungarzt eine breitgefächerte ärztliche Qualifikation. Und: jeder PJ-Student am Klinikum Hochsauerland erhält in der Regel von der Geschäftsführung die sogenannte „Wild-Card“. Damit haben PJ´ler nach der Approbation die Möglichkeit, die ärztliche Laufbahn am Klinikum Hochsauerland zu beginnen. Unabhängig davon, ob in seiner Wunschdisziplin tatsächlich eine Planstelle frei ist oder nicht. Engagierte Nachwuchsärzte erhalten zum Ende der Weiterbildung über individuelle Fördermaßnahmen die Chance, sich für eine Oberarztstelle zu qualifizieren. Funktionen, auf die die Ärzte in großen Metropolen häufig lange warten müssen.
Zusätzliche Information zur Medizinerausbildung im HSK:

Stipendium vor der praktischen Medizinerausbildung am Klinikum Hochsauerland möglich
Neben den heute vorgestellten Ausbildung- und Fördermöglichkeiten nach dem Studium besteht über „DoktorJob“, den heimischen Verein zur Förderung der ärztlichen Berufsausbildung, die Möglichkeit während des Studiums finanziell gefördert zu werden. Zusammen mit dem Hochsauerlandkreis bietet DoktorJob interessierten Studierenden im fortgeschrittenen Medizinstudium (nach abgeschlossenem Physikum) ein monatliches Stipendium in Höhe von 500 Euro an. Sollten über die zu vergebenen Stipendien hinaus weitere Potenzialträger Interesse zeigen, bietet das Klinikum selbst eigene Stipendien an.