Die Gesundheit der Zukunft – landesweit und vor der eigenen Tür

Die Zukunft im Gesundheitswesen hat schon längst begonnen. Noch vor wenigen Jahrzehnten hätte kaum jemand vermutet, dass er seine Tabletten von der Couch aus bestellen kann. Onlineshops für Gesundheitsprodukte markierten aber erst den Anfang. Auch verschiedene Analysen und Diagnosen sind erst seit einigen Jahren möglich. Aber diese Entwicklungen sind nur einzelne Schritte, denn Zukunft bedeutet ständige Veränderung. Aber wohin genau geht die Reise im Gesundheitswesen?
Ein wesentlicher Dreh- und Angelpunkt der Weiterentwicklung des Gesundheitswesens ist die zunehmende und immer enger werdende Vernetzung von Institutionen und Einrichtungen. Das betrifft nicht nur Arztpraxen und Apotheken. Auch Labore, Krankenhäuser, Spezial- und Rehakliniken bis hin zu den Krankenkassen werden in den nächsten Jahren noch enger zusammenwachsen. Nur so werden Datenaustausch und Kommunikation beschleunigt und deutlich effektiver.
Ein weiterer Bereich, der sich derzeit rasant verändert, ist die medizinische Versorgung auf dem Land, wo oft kein praktizierender Arzt in der Nähe ist. Bereits heute laufen erste Modellversuche, bei denen sich Patienten per Internet mit ihrem Hausarzt in Verbindung setzen können. Weil aber vor allem ältere Patienten damit oftmals überfordert sind, ist dieses Verfahren nur ein Teil der Lösung, aber keine Komplettlösung.
Ziel aller Bemühungen ist schon immer, die Gesundheit zu erhalten und den Alterungsprozess so lange wie möglich hinauszuzögern. Deswegen wird sich auch der Bereich „außerhalb der klassischen Schulmedizin“ stark vergrößern. Mit speziellen Präparaten für Körper und Geist, mit einer Optimierung des Genmaterials und selbst mit Ersatzorganen drohen Gesundheit und ein langes Leben immer mehr zur reinen Ware für zahlungskräftige Patienten zu werden.
Was bedeutet das für die medizinische Versorgung im Sauerland?
Die Antwort auf diese Frage ist vor allem im St. Walburga-Krankenhaus Meschede und im Klinikum Arnsberg zu suchen. Nach vielen Gesprächen und Diskussionen steht fest, dass beide Einrichtungen in der Zukunft fusionieren werden, um für sich für die neuen Herausforderungen zu rüsten. Das Ergebnis soll ein „Klinikum Hochsauerland“ sein. Allerdings denkt man bei der Zukunftsorientierung nicht in Jahren, sondern in Jahrzehnten. Deswegen gehen die Gespräche auch deutlich über eine einfache Fusion hinaus.
Angedacht ist beispielsweise, die Onkologie des Klinikums Arnsberg auf den Standort Meschede auszudehnen und gleichzeitig die Bettenkapazität zu verdoppeln. Ähnlich verhält es sich mit der intensivmedizinischen Versorgung in Meschede. Hier soll die mögliche Patientenanzahl von 12 auf 16 steigen. Vollkommen neu entstehen soll ferner im St. Walburga-Krankenhaus Meschede eine Station für Schwer- und Schwerstkranke (Palliativstation), einschließlich der Betreuung von Angehörigen. Und auch die Mitgliedschaft im Trauma-Netzwerk Ruhrgebiet ist für das neue Klinikum vorgesehen.
Auch das Problem der mangelnden Versorgung in den ländlichen Gebieten lässt sich nach Ansicht der beiden Partner nur mit vereinten Kräften langfristig lösen. Teil des Zukunftskonzeptes ist es nämlich auch, die notwendigen Strukturen zu schaffen, die mindestens eine grundlegende medizinische Versorgung auf dem Land überhaupt erst möglich machen.
Das Konzept der Zukunftssicherung im Gesundheitsbereich ist nicht nur sinnvoll, sondern auch Erfolg versprechend. Die Mescheder Ratsfraktion und große Teile der Einwohner befürworten das Gesamtkonzept, mit dem das Hochsauerland weiter fit gemacht wird für eine adäquate und zukunftsweisende medizinische Versorgung.
Kaum Risiken, aber viele (positive) Nebenwirkungen
Das geplante Klinikum Hochsauerland hat mit seinen Möglichkeiten, Angeboten und dem Einzugsbereich noch einige positive Nebeneffekte. Der Ruf der gesamten Region wird enorm steigen, weil das neue Klinikum und das Gesamtkonzept für viele andere Regionen wegweisend sein werden. Das Klinikum Hochsauerland wird und kann als Vorbild für ähnliche Konstellationen in ganz Deutschland dienen.
Darüber hinaus wird sich rund um das neue Klinikum ein Wellness- und Gesundheitstourismus entwickeln. Die gesamte Region wird von den Patienten, Angehörigen und Besuchern in vielfacher Weise profitieren. Hotel- und Gastrobetriebe können sich – ebenso wie Sehenswürdigkeiten, Museen, Ausflugs- und Wellnessziele und Fußgängerzonen – über einen stärkeren Besucherstrom im Fahrwasser des Klinikums freuen.