„Kauffrau für Tourismus und Freizeit“

Leonie Streich NRW-weit beste Auszubildende

Bestwig/Meschede. „Kauffrau für Tourismus und Freizeit“ ist die offizielle Bezeichnung der Ausbildung, die Leonie Streich bei der Touristischen Arbeitsgemeinschaft (TAG) „Rund um den Hennesee“ absolviert hat. Die 21-jährige Meschederin ist aber nicht nur Kauf-, sondern zudem eine ausgewiesene Fachfrau für Tourismus: In den zehn Jahren, in denen es den NRW-weiten Ausbildungsgang am Berufskolleg in Köln gibt, hat Leonie Streich mit 97 von 100 Punkten den besten Abschluss aller bisherigen Absolventen erreicht.

Ein toller Abschluss? – Erst einmal eine abwechslungsreiche, vor allem aber anspruchsvolle Ausbildung, meint Leonie Streich: „Man muss viel lernen, viel mitarbeiten und sich natürlich intensiv mit der Materie beschäftigen.“ Denn was sich mit den Stichworten „Tourismus“ und „Freizeit“ erst einmal entspannt-erholsam anhört, ist eine komplexe und vielschichtige Arbeit – jedenfalls dann, wenn man den Tourismus für andere Menschen organisiert: Marktforschung und Betriebswirtschaft verbinden sich mit Kreativität und guten Ideen.

Das spiegelt sich auch in der Abschlussarbeit von Leonie Streich: Unter dem Titel „Abgetaucht im Sauerland“ organisierte die 21-Jährige gemeinsam mit vier Mitschülerinnen ein Arrangement rund um das Bergwerkstauchen im früheren Schieferbergwerk Nuttlar. Die Aufgaben reichten dabei von Konzeption über die Marktforschung – eine Online-Umfrage unter Tauchern – und die betriebswirtschaftliche Planung bis hin zur Organisation des eigentlichen Aufenthalts: Die Wochenendpauschale enthielt eine Übernachtung und Frühstück, zwei Tauchgänge im Schieferbergwerk Nuttlar inklusive Einweisung, eine zweistündige Führung durch das ehemalige Bergwerk und ein Drei-Gänge-Menü unter Tage.

Sehr spannend – und sehr aufwändig“, resümiert Leonie Streich. Und dazu: „Sehr erfolgreich“, ergänzt Norbert Arens, TAG-Geschäftsführer und Ausbildungsleiter. Denn die Verantwortlichen für die Tauchgänge in Nuttlar seien nach anfänglicher Zurückhaltung restlos begeistert gewesen. Norbert Arens lobt die gute Auffassungsgabe und das große Engagement seiner Auszubildenden. Ganz wichtig: Für den Beruf müsse man Spaß an der Freizeitgestaltung haben – „für sich selbst, ganz besonders aber natürlich für andere.“

Neben der „Praxis“ in den Tourist-Informationen Meschede und Bestwig gehören zu der Ausbildung auch der Blockunterricht am Berufskolleg in Köln – alle zwei Wochen drei Tage lang mit Übernachtung vor Ort; „ein fast studentisches Leben“, schmunzelt Leonie Streich. Neben der einjährigen Arbeit am Tauch-Projekt wirkte Leonie Streich auch als Darstellerin am Imagefilm der Stadt Meschede „Leben an Henne und Ruhr – Rein in die Vielfalt“ mit. Wenn man in einer kleineren Einheit wie der TAG mitarbeite, gebe es natürlich engere Grenzen als in einer Großstadt, so die Meschederin – der unschlagbare Vorteil sei aber, dass man mit enorm vielen Arbeitsfeldern in Kontakt komme.

Ausbildungsleiter Norbert Arens freut sich über das Engagement von Leonie Streich – und das hervorragende Ergebnis. Fünf Kauffrauen für Tourismus und Freizeit sind in der TAG „Rund um den Hennesee“ mittlerweile ausgebildet worden. Diese Arbeit bewertet auch Bestwigs Bürgermeister Ralf Péus durchweg positiv: „Sowohl diese Zahl wie auch der hervorragende Abschluss zeigen, welche Perspektiven mit einer Ausbildung hier vor Ort im Sauerland verbunden sind.“

Auch der Weg von Leonie Streich führt weiter durch das „Land der 1000 Berge“: Als Werksstudentin des Fort Fun Abenteuerlands hat sie ein Studium „International Management mit Vertiefung Tourismus“ an der Fachhochschule Südwestfalen in Meschede aufgenommen. Und danach? „Erst mal abwarten“, sagt Leonie Streich, „aber dass ich in der Region bleibe, das weiß ich schon jetzt.“

Bildnachweis: Touristische Arbeitsgemeinschaft „Rund um den Hennesee“