Durch den Runden Tisch Pflege die Pflege in Schmallenberg stärken

Foto: Schmallenberg Unternehem Zukunft e.V.

Schmallenberg. Dem Fachkräftemangel in der Pflege begegnen und gemeinsam für einen Beruf in der Pflege werben. Dieses Ziel verfolgt der „Runde Tisch Pflege“ seit seinem ersten Treffen im Dezember 2017. Bereits fünf Treffen gab es seitdem zwischen der Wirtschaftsförderung Schmallenberg Unternehmen Zukunft e.V. (SUZ) und Vertretern der mobilen Pflegedienste, Pflege- und Altenheime sowie Vertretern der beiden Krankenhäuser des Stadtgebietes Schmallenberg.
„Ausschlaggebend für die Gründung des Runden Tischs Pflege war ein Anruf unseres Mitglieds Peter Miebach von APO Care. Er wies auf die Situation vieler ambulanter Pflegedienste umliegender Kommunen hin, die aufgrund fehlenden Personals bereits keine Patienten mehr aufnehmen können. Das darf in Schmallenberg nicht geschehen. Aus diesem Grund arbeiten wir seit Dezember 2017 in Schmallenberg zusammen an der Personalgewinnung in der Pflege.“, so Annabel Hansen, Geschäftsführerin SUZ.
Erste Maßnahmen wurden bereits umgesetzt. In erster Linie geht es darum, das Image der Pflege zu verbessern. In intensiven Gesprächen mit den Schulleitern und Berufsfeldkoordinatoren der weiterführenden Schulen des Stadtgebietes Schmallenberg wurde dem Thema Image auf den Grund gegangen. Dabei wurde gemerkt, dass viele Vorurteile gegenüber der Pflege bestehen, die jedoch häufig nicht stimmen. „Wir bemühen uns sehr um unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und gehen dabei auch flexible Arbeitszeitmodelle ein. Es handelt sich um einen anspruchsvollen und wohltuenden Beruf, bei dem man auch sehr viel Dankbarkeit von den Patienten erhält.“, so die Teilnehmer des runden Tisches.
Mit diesen Botschaften präsentierte sich der Gesundheits- und Pflegesektor auch erstmalig mit einem Gemeinschaftsstand auf der Ausbildungs- und Jobmesse Schmallenberg. Durch die gemeinsame Präsentation konnten die Qualität und der Zusammenhalt der Pflege herausgestellt werden. „Wir sind zwar Mitbewerber, aber wir möchten uns nicht gegenseitig Pflegepersonal wegnehmen, sondern gemeinsam für eine stärkere Wahrnehmung dieses Berufsfeldes kämpfen.“, hier sind sich die Teilnehmer des Runden Tischs Pflege einig. „Den Gemeinschaftsstand haben wir als sehr positiv wahrgenommen und ein entsprechendes Feedback auch von den Besuchern der Messe erhalten. Wir konnten bereits einige Anfragen für Praktika oder auch Ausbildungsstellen entgegennehmen.“
Auch im Bereich der Bewerberakquise arbeiten die Teilnehmer des Runden Tisches bereits eng zusammen: Bewerber, die aus Kapazitätsgründen bei einem Pflegedienstleister nicht berücksichtigt werden konnten, werden – das Einverständnis der Bewerber vorausgesetzt – an die anderen Kooperationspartner weitergeleitet.
Dass der Bedarf an Fachkräften jedoch nicht nur durch heimische Fachkräfte abgedeckt werden kann, dessen sind sich die Teilnehmer des Runden Tischs Pflege ebenfalls bewusst. Aus diesem Grund wurde der Kontakt zur moveo gGmbH aus Neheim aufgenommen, die bei der Suche nach ausländischen Fachkräften behilflich ist.
Als große Herausforderung sehen die Teilnehmer des Runden Tisches die generalistische Pflegeausbildung an, welche ab 2020 in Kraft treten wird. Im Rahmen der Generalistik werden die Altenpflege, die Gesundheits- und Krankenpflege und die Gesundheits- und Kinderkrankenpflege zu einem neuen, gemeinsamen Pflegefachberuf mit Schwerpunktbildung zusammengeführt. Befürchtet wird hierbei, dass es bei der Spezialisierung im dritten Lehrjahr für die Altenpflege gegenüber der Krankenpflege schwer werden könnte, sich zu behaupten. „Dies ist ein gesamtpolitisches Problem, das deutschlandweit auf uns zukommen wird. Wir können nur versuchen, über eine gute Kommunikation den Stellenwert der Altenpflege hervorzuheben und die gesellschaftliche Konsequenz eines ‚Aussterben des Altenpflegeberufes“ deutlich zu machen.“, so die Teilnehmer des Runden Tischs Pflege.
Und eine weitere Botschaft möchten die Teilnehmer des Runden Tisches weitergeben: „Wir suchen noch Auszubildende für 2018! Wer sich für eine Ausbildung in der Pflege interessiert, kann sich gerne bei den Pflegedienstanbietern, Seniorenheimen und Krankenhäusern der Stadt Schmallenberg melden. Ein Anruf genügt! Wir bieten ein unkompliziertes und schnelles Bewerbungsverfahren.“