„Lotse“ für die Mescheder Schulen auf dem Weg zum digitalen Lernen

Unterstützung für die Mescheder Schulen auf dem Weg zum digitalen Lernen (v.li.): Bürgermeister Christoph Weber, Mario Oppmann, Gökcan Türedi, zuständig für die IT im Rathaus, und Fachbereichsleiterin Gisela Bartsch. Bildnachweis: Stadt Meschede

Meschede. Sie hat Arbeiten, Leben und Wohnen in nur wenigen Jahren „umgekrempelt“ – die Digitalisierung. Auch in das schulische Lernen haben Netzwerke, PC, mobile Endgeräte und digitale Medien längst Einzug gehalten. Die Mescheder Schulen haben nun einen „Lotsen“, der sie bei Konzepten rund um die Digitalisierung und deren Umsetzung berät und unterstützt.
Offiziell nennt sich die Tätigkeitsbezeichnung „Medieninformatiker“, die Mario Oppmann bei der Stadt Meschede ausübt. Er begleitet ab sofort die städtischen Schulen auf ihrem Weg, pädagogische Konzepte rund um den Umgang mit digitalen Medien zu entwickeln – und diese auf technischer Ebene auch umzusetzen. Eine „ungewöhnliche Stellenbeschreibung“ in der heimischen Region, unterstreicht Bürgermeister Christoph Weber  – die aber eine hohe Bedeutung für den Bildungsstandort Meschede habe: „Dabei geht es an den Schulen um mehr als schnelles Internet und viele Tablets.“
Denn die Aufgabe von Mario Oppmann ist es, die Schulen an der Schnittstelle von Pädagogik und Technik zu unterstützen. Gisela Bartsch, Leiterin des Fachbereichs Generationen, Bildung, Freizeit: „Hier geht es um strukturelle und konzeptionelle Arbeit.“ Denn bislang hat die Stadt Meschede als Schulträgerin den Schulen die entsprechende Technik zur Verfügung gestellt, die pädagogischen Ideen für den Unterricht waren Sache des Lehrerkollegiums. Ziel ist es in Meschede, die beiden Bereiche optimal aufeinander abzustimmen. Dabei, so betont Gisela Bartsch, stehen aber die pädagogischen Belange der Schulen im Mittelpunkt: „Pädagogik bestimmt Technik.“
Aus seiner bisherigen Tätigkeit bringt der gebürtige Oeventroper Mario Oppmann beides mit. Der 46-Jährige ist als selbstständiger IT-Fachmann in Dortmund tätig – und hat dabei auch schon mit den Bereichen Erwachsenenbildung und Schulen zu tun gehabt. Für die Kreis- und Hochschulstadt ist er nun – befristet auf zwei Jahre – mit einer halben Stelle tätig. Umgesetzt werden konnte das Projekt, weil nach dem Freiwerden einer Stelle Arbeitszeitanteile umgeschichtet worden sind.
Die Aufgabe in Meschede sei überaus reizvoll, bekennt Mario Oppmann: „Für Schulen kann es überlebenswichtig werden, sich im Bereich der digitalen Bildung gut aufzustellen.“ Und eben da sei es unerlässlich, dass ein schlüssiges Konzept zugrundeliegt: „Stückwerk hält den Anforderungen nicht dauerhaft stand.“
Ein Patentrezept gebe es dabei für die Mescheder Schulen nicht. Wie werden digitale Medien im Unterricht eingesetzt? Dürfen Schülerinnen und Schüler im Unterricht ihre privaten Endgeräte nutzen – oder umgekehrt schulische Laptops mit nach Hause nehmen, um dort mit ihnen zu arbeiten? Sind schulische Mail-Adressen für Schüler sinnvoll? – All dies sind Fragen, die Mario Oppmann im Dialog mit den Schulen klären wird. Gisela Bartsch unterstreicht, dass nach den Vorgaben des Landes NRW Grundschulen bis zum Jahr 2019 pädagogische Konzepte für die Digitalisierung erstellen sollen; weiterführende Schulen haben ein Jahr mehr Zeit.
Mario Oppmann versteht sich dabei als Berater und Begleiter der Schulen. In einem ersten Schritt wird er das Gespräch mit den Leitungen der städtischen Schulen suchen, um eine Bestandsaufnahme des Ist-Zustandes zu machen. Christoph Weber: „Wir bieten unseren Schulen einen permanenten, stetigen Dialog zu diesem Thema an.“ Zumal es aus Sicht der Stadt Meschede keine Lösung sei, die Verantwortung in dieser Frage ausschließlich auf die Schulen zu delegieren: „Wir lassen unsere Schulleitungen nicht im Regen stehen.“