Leben und Musizieren in einem ganz besonderen Licht

Bild: Real Music

Der international erfolgreichste Sauerländer Musiker Bernward Koch präsentiert sein neues Album „Filled with Light“

Knapp 330 Einwohner zählt das kleine Örtchen Brün in der Gemeinde Wenden.Wie viele von ihnen musizieren, dürfte statistisch nicht erhoben worden sein, an einem Brüner aber kommt man in den Tagen der aufsehenerregenden Grammy-Award-Verleihung in Sachen Musik nicht vorbei: Bernward Koch. Der 61-Jährige ist Teil der 150-köpfigen Jury, welche in 84 Kategorien die Grammy-Awards verleiht, die gern als Musik-Oscars bezeichneten Auszeichnungen der circa 18.000 Mitglieder zählenden National Academy of Recording Arts and Sciences. Da ließe sich fragen: Grammys, USA, Stars, Glitter und Glamour, ein Plattenlabel im kalifornischen Sausalito – warum kehrt man da dem beschaulichen Brün nicht den Rücken und setzt sich in der San Francisco Bay zum Komponieren mit der Gitarre
in die Sonne der Westküste?
Am Ende ist es vielleicht weniger der Glanz des Golden State, der Kochs Musik mit Licht erfüllt, wie es der Titel des neuen Albums „Filled with Light“ besagt, sondern die Schönheit und Leichtigkeit des Lebens im Sauerland, denn genau hier wird sie komponiert, die „Healing Music“ des Brüners.

Das Sauerland lässt Musik atmen

„Musik muss atmen!“ lautet eine Grundüberzeugung des Musikers, und wo könnte sie das besser als in der Weite des Sauerlandes, in einer Landschaft, die von den vier Jahreszeiten so unterschiedlich geprägt wird und die sich nie gleich, sondern ständig verändernd präsentiert?! „Ich brauche das hier!“, hält Bernward Koch voller Überzeugung fest. Gehört werden seine Kompositionen überall in der Welt – laut den Daten des Streamingdienstes Spotify ist übrigens Mexico City der Ort, an dem seine Musik weltweit am meisten gehört wird –, ihr Entstehen allerdings, von der ersten Melodie-Idee bis zur Produktion, vollzieht sich im Sauerland. Tage bis Wochen feilt der Brüner an einem einzelnen Song, bis sich nach knapp einem Jahr der Arbeit aus etwa 40 Kompositionen ein neues Album herauskristallisiert.

Musik, die auch heilen kann

Mit „Filled with Light“ sind es nun deren 13 in Kochs Diskographie und sein Schaffen sieht er nicht allein durch Verkaufszahlen oder Preise ausgezeichnet, sondern durch die Reaktionen auf sie, die er aus aller Welt erhält. „Healing Music“ ist zwar auch ein Etikett, aber ein sehr schönes, und die heilende Musik aus dem Sauerland hilft vielen Menschen zur Entspannung, gegen Ängste oder gar bei der Therapie von Kriegstraumata. Auch die Melodiebögen der neuen Titel wie „That June Feeling“, „Treetop Glide“ oder „Underwater Sunbeams“ entfalten etwas Meditatives, Schwereloses, das den Hörer runter, zu sich kommen lässt. „Instrumentalmusik hat den großen Vorteil, dass sie universal verständlich ist, jede vorstellbare Grenze überwinden kann!“, erklärt Koch, der musikalisch immer offen geblieben ist und den Klangkosmos der Beatles „zeitlos grandios“ findet.
Geht man die zwölf Titel von „Filled with Light“ durch, so lässt es sich im Geiste schnell eintauchen in die Vorstellung eines wunderbaren Sommertags im Sauerland, in seinen Wiesen, den Wäldern, Bächen, Flüssen und Seen. Schiebt sich nun noch die Musik hinter diese Vorstellung, ist man schon mittendrin im Meditativen, Entspannenden, Entschleunigenden, das durch Kochs melodische Kompositionen transportiert wird. Begleitet wird er dabei von Ehefrau Christiane Böhm an der Querflöte und Bruder Christoph an Percussion und 12-saitiger Gitarre.

Ob Studio, Bühne oder Radio: Musik zwischen dem Sauerland und der Welt

Vor allen Dingen aber schätzt der Studiotüftler Koch letztlich auch das Live-Erlebnis „on stage“: „Die Interaktion mit einem unmittelbar gegenwärtigen Publikum ist eine besondere Situation, in der die Musik, die Kreativität in einer völlig anderen Qualität geschätzt wird!“ Das kann man z. B. am 26. August beim „Hüttenrock“-Open-Air am Museum Wendener Hütte wieder erleben, wo auch Bernward Koch auftritt und dabei u. a. junge (Gesangs-)Talente auf der Bühne unterstützt.
Wie faszinierend sich Musik, Stimmung und Landschaft ergänzen können, hat Bernward Koch bei einem seiner jüngsten Aufenthalte in den USA erleben können. Im Taxi auf der Fahrt zur Plattenfirma nach Sausalito zeigte sich San Franciscos Golden Gate Bridge mal nicht im üblichen Nebelkleid, sondern bei strahlendem Sonnenschein, und gänzlich unverhofft tönte aus dem Radio des Taxifahrers mit einem Male ein Song Bernward Kochs! Und die Inspiration zu jener Melodie, die hat er gute 9.000 Kilometer vom sonnigen Kalifornien entfernt gehabt, in seiner Heimat im jeden Tag neu erlebbaren Sauerland. (jf)
Informationen zu Bernward Kochs Musik erhalten Sie über
www.bernwardkoch.com und www.realmusic.com
Text: Jens Feldmann