Wie Holthausen malerische Landschaft, erholsame Ruhe und aktives Dorfleben harmonisch miteinander vereint

Foto: Klaus-Peter Kappest

Das Panoramadorf Holthausen liegt zwischen Bad Fredeburg und Niedersorpe, direkt am „Sauerland Höhenflug“ und ist zu allen Jahreszeiten ein beliebtes Urlaubsziel.
Im Jahr 1979 wurde der Ort im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ als Bundesgolddorf ausgezeichnet. Vielleicht sind es gerade die Ruhe und Idylle, die das Fachwerkdorf sowohl bei Einheimischen als auch bei den Gästen so beliebt macht, vielleicht sind es aber auch die vielen Möglichkeiten zur aktiven Freizeitgestaltung.
Neben einigen Wanderwegen und einem eigenen Skilift findet man im Ort Kinderspielplätze, Tretbecken, eine Freizeitanlage und einen Trimm-dich-Pfad. Aber auch das Schieferbergbau- und Heimatmuseum, das alte Backhaus, in dem immer in den Ferien gebacken wird, eine kleine Kaffee-Rösterei, attraktive Ferienhöfe und Gastronomie sowie die Veranstaltungen der zahlreichen Vereine machen das Dorfleben aus.

Zwischen harter Arbeit, innerer Einkehr und künstlerischer Muße

Die alte Holthauser Mühle fand nach dem Ende ihrer ursprünglichen Nutzung eine neue Verwendung und wechselte mehrmals den Besitzer. Nachdem der Hof um die Mühle jahrelang landwirtschaftlich, insbesondere durch Hühnerwirtschaft, genutzt wurde, gingen die Gebäude vor knapp 30 Jahren in den Besitz der Fachklinik Fredeburg über. Heute ist die Johannesbad Fachklinik „Holthauser Mühle“ eine moderne Facheinrichtung zur Entwöhnung von Drogenabhängigen.
Aber auch das Handwerk hat in Holthausen seine Tradition, was durch die vielen kleinen, teils in zweiter Generation geführten Betriebe deutlich wird. Zu den Kraft-Orten des Dorfs zählen die Pfarrkirche St. Michael, die besonders durch ihren Rundturm und die achteckige welsche Haube auffällt, die alte Hagenkapelle mit Kreuzweg sowie einige Wegkreuze, Heiligenhäuschen und Bildstöcke. Erst im Jahr 2016 wurde das große Wegekreuz am Ohlberg erneuert – eine Chronik darüber erscheint in Kürze. Im Nachbarort Huxel findet man die Kapelle St. Elisabeth, die ebenfalls einen Besuch wert ist.
Für Kunstinteressierte bietet die umfangreiche Sammlung an Keramik- Arbeiten der Holthauserin Luise Meyer-Grobe manches ästhetische Genusserlebnis. Seit über 40 Jahren widmet sich die Kunst Handwerkerin dem Material Ton und in ihrem Atelier für Keramik entstehen so Objekte, Skulpturen und Reliefs. Zur Tradition ist mittlerweile das Fertigen der Kreuze mit den Kommunionkindern des Ortes geworden.
Beinahe ein dreiviertel Jahrtausend gelebter Zusammenhalt „725 Jahre Holthausen – Ein Golddorf schreibt Geschichte“ – aus diesem Anlass konnten die Holthauser im vergangenen Jahr ihr Dorfjubiläum feiern. Mit einem plattdeutschen Gottesdienst begann die große Jubiläumsfeier in der Schützenhalle. In den anschließenden offiziellen Grußworten wurden einmal mehr das aktive Vereinsleben sowie der Zusammenhalt früher und heute deutlich. Ein buntes Programm von Jung und Alt mit tollen Beiträgen und einem eigens zu diesem Anlass verfassten Jubiläumsgedicht ließen ein Stück heile Welt spürbar werden. Ortsheimatpflegerin Bärbel Michels verfasste nach umfangreichen Recherchen zum Jubiläum eine Dorfchronik, die unter dem Titel „Holthausen – 725 Jahre – ein Golddorf schreibt Geschichte“ erschien.

Das Museum als Spiegelbild lokaler und regionaler Geschichte

Im Schieferbergbau- und Heimatmuseum kann auf insgesamt 2.500 m² Interessantes zu verschiedenen Sammelgebieten entdeckt werden. Die Abteilungen Schieferbergbau, Naturkundliches, Kunst und Kulturhistorisches sowie eine alte Druckwerkstatt und Textilabteilung
vermitteln ein spannendes Spiegelbild der Landesgeschichte des kurkölnischen Sauerlandes. Darüber hinaus wird in der angegliederten „Südwestfälischen Galerie“ regionale Kunst aus dem 19. und 20. Jahrhundert gezeigt. Zu den Holthauser Museumswochen wurden bereits zahlreiche Dokumentationen und Veröffentlichungen herausgegeben. Die jungen Besucher werden seit zwei Jahren zu einer Museumsrallye eingeladen, bei der sie auf kindgerechte Art das Museum kennenlernen können. Regelmäßig finden zudem Sonderausstellungen statt, die sich mit den unterschiedlichsten Themen auseinandersetzen und oftmals zu einer Zeitreise einladen.

Die wichtigsten Veranstaltungen und Ausstellungen des Museums in diesem Jahr:

  • 5. Mai: Eröffnung der Textile
  • 5. Mai bis 10. Juni: „Picasso – Kostüm und Textur“, Ausstellung im Rahmen der Textile
  • 13. Mai: Internationaler Museumstag mit Strumpf-Strick-Aktionstag
  • 8. Juli bis 2. September: „Leben im Bett“, Ausstellung des LWL
  • 25. November 2018 bis 3. Februar 2019: „Bilder- und Kinderbuchszenen“

Träger des Museums sind die Stadt Schmallenberg und der „Westf. Schieferbau- und Heimatmuseum Holthausen e. V.“

Ein Dorf mit buntem Vereinsleben

Holthausen sticht auch durch ein aktives Vereinsleben hervor. Neben Vereinen wie dem Schützenverein St. Sebastianus, dem MGV „Einigkeit“ Holthausen-Huxel, der SGV Abt. Holthausen, dem FC Gleidorf-Holthausen, dem Ski-Club, dem Fahnen- und Heimatverein Huxel, dem Museumsverein, dem Verkehrsverein, dem Backhausverein und den Wanderfreunden Holthausen-Huxel gibt es auch die Reservistenkameradschaft Holthausen, den Runrig-IEC-Fanclub, die KJG Jugend und kfd-Frauengemeinschaft. Besonderheiten im Dorf sind sicher der Friedhofskapellenverein, der Wasserbeschaffungsverein und die Antennengemeinschaft, welche die Mitglieder durch eine Gemeinschafts-Satellitenschüssel auch mit einem eigenen Dorf-Videotext mit aktuellen Dorfnews versorgt.
Sein 100-jähriges Bestehen im Jahr 2021 wird der Schützenverein mit der Ausrichtung des Stadtschützenfestes begehen. Die Vorbereitungen für dieses Highlight sind bereits angelaufen.

Urlauben mit Landleben pur für Groß und Klein

Abenteuer, Spaß und Erholung für die ganze Familie findet man in Holthausen ganzjährig bei den Gastbetrieben. Das Land- und Aktivhotel „Landgasthof Vollmer-König“ bietet nicht allein attraktive Ferienwohnungen und ein Restaurant mit gutbürgerlicher Küche in der frisch renovierten Gaststube, sondern auch einen eigenen kleinen Bauernhof mit vielen Tieren. Ausflüge mit Pferd, Trecker oder Planwagen sind ebenso beliebt wie das Relaxen im Hallenbad oder in der Sauna.
Im „Landcafé Birkenhof“ wird der Familienurlaub ebenfalls großgeschrieben. Der Kinderland-Ferienhof mit Ponys, Kleintieren und viel Platz zum Spielen ist mit seinem gemütlichen Landcafé und eigener Kaffee-Rösterei ein beliebtes Ausflugs- und Ferienziel.
Bereits mehrfach ausgezeichnet wurde der Ferienhof Belke-Spork, der sich als Kinderland-Betrieb in komfortabel eingerichteten Ferienwohnungen besonders auch auf kleine Kinder
spezialisiert hat. Hier kann man das wirkliche Leben auf dem Bauernhof hautnah erleben und aktiv bei den anfallenden Arbeiten „helfen“. Da können die Frühstückseier auch einmal
selbst aufgesammelt werden. Ponyreiten, Planwagenfahrten mit Picknick oder Grillen werden regelmäßig angeboten und der eigene Spielplatz, ein Spielzimmer, ein Streichelzoo und ein Reitplatz bieten für kleine und große Kinder Landleben pur.
Ein Familienurlaub auf dem Lande ist auch auf dem Ferienhof Ax ein Erlebnis. Dafür sorgen nicht nur die Hoftiere, sondern nicht zuletzt ein eigener Modellflugplatz, auf dem man seinem Hobby frönen oder es neu für sich entdecken kann.
Weitere Übernachtungsmöglichkeiten findet man bei „Ferienwohnungen Vollmers-Dünnebacke“ sowie bei der Ferienwohnung Wulf.

Gemeinschaftsleben wird auch bei den Nachbarn großgeschrieben

Auf dem Weg von Bad Fredeburg nach Holthausen liegt auf der linken Seite das Dorf Huxel. Die ursprüngliche Bedeutung des Ortsnamens ist „Krötental“, entstanden aus den Wörtern „Hucke“ für Kröte und „Ohl“ für Tal. Und aus „Huckesohl“ wurde letztlich „Huxel“.
Auch in Holthausens Nachbarort findet man ein aktives Dorfleben vor. So wurde im vergangenen Jahr mit dem Bau eines Dorfgemeinschaftshauses begonnen, das den knapp 150 Einwohnern von Huxel einen attraktiven Treffpunkt für viele Anlässe bieten soll. Der Bau wurde komplett in Eigenleistung erstellt und auch der vormals an Ort und Stelle befindliche Spielplatz wird dank ehrenamtlicher Helfer wieder aufgebaut. Für den Spätsommer oder Herbst ist eine Eröffnungsfeier geplant, bei der sicher nicht nur die Huxeler, sondern auch der eine oder andere Holthauser Nachbar den schönen Anlass feiern wird.
Wie das so ist in den Sauerländer Dörfern, die den Zusammen halt Tag für Tag leben.
Texte. Heike Schulte-Belke