Internationale Performance-Künstlerin Nezaket Ekici präsentierte spektakuläres Kunstprojekt in Schmallenberg

Foto: Hermann Hoffe

83 Nationen – Schmallenberg

Am 28. September fand in Schmallenberg im Rahmen des landesweiten Kunstprojektes „Stadtbesetzung“ das Kunstprojekt „83 Nationen – Schmallenberg“ statt, das Kunstaktionen und Performances in Parks, in Innenstädten und auf offenen Straßen zum Thema „Der menschliche Körper“ bot. Schmallenberg nahm an dem Projekt mit einer ganz besonderen Aktion von Nezaket Ekici teil. Die Künstlerin hat in den Statistiken der Stadt beeindruckende Zahlen gefunden: Schmallenberg besteht aus 83 Orten und Menschen aus 83 Nationen leben in der Stadt. Damit kann Schmallenberg durchaus mit großen Metropolen in Deutschland und woanders mithalten. Nezaket Ekici wörtlich: „Das ist echt der Hammer.“ Einige Tage vor der Kunstaktion, die große Beachtung in den Medien fand und im kommenden Jahr im Fernsehsender ARTE vorgestellt wird, hat uns Nezaket Ekici in einem Gespräch im Landhotel Gasthof Schütte Rede und Antwort gestanden.

Foto: Klaus-Peter Kappest

Foto: Klaus-Peter Kappest


WOLL: Was hat Schmallenberg, das andere Städte, in denen Sie gelebt und gearbeitet haben, nicht haben?
Nezaket Ekici: Ich habe in sehr vielen Großstädten gelebt, aber auch in vielen kleinen Ortschaften. Was mir sofort an Schmallenberg aufgefallen ist, ist die Landschaft hier. Schmallenberg ist als Ortschaft einfach sehr schön. Allerdings fehlt mir hier die „Action“. Was macht man am Abend? Aber dafür sieht man immer wieder die tolle Landschaft, wann man die beiden Hauptstraßen verlässt.
WOLL: Die Performance „83 Nationen – Schmallenberg“ im Rahmen des Projektes „Stadtbesetzung“ ist ein öffentliches Kunstwerk. Was ist Ihr persönlicher Antrieb hierfür?
Nezaket Ekici: Ich möchte auf eine Botschaft aufmerksam machen, über die viele Menschen nichts wissen. Ich versuche, die Statistik mit einem anderen Medium visuell zu zeigen. Eben durch eine Installation und durch den eigenen Körper, indem ich damit agiere, auch über die Musik. Die Kombination aus verschiedenen Medien macht es aus. Und die genutzten Flaggen sind alle weiß. Das ist auch eine Botschaft.
WOLL: Neben den in Schmallenberg lebenden Menschen aus 83 Nationen haben Sie auch die 83 Ortsteile von Schmallenberg, die Fachwerkarchitektur mit ihrer Schwarz-weiß-Symbolik, aber auch die kleinstädtische, anscheinend perfekte Idylle in die Performance integriert.
Nezaket Ekici: Das stimmt. Meine Arbeit ist ja auch schwarz-weiß gehalten, das hat eine gewisse Ästhetik. Die Farbe Weiß hat immer etwas Besonderes, wie ich finde. Durch die Installation ergibt sich eine Gesamtästhetik. Beispielsweise durch mein Kleid. Ich versuche, mich dieser Schönheit hier anzupassen. Aber durch die körperliche Anstrengung steht die Arbeit immer unter einer gewissen Spannung. Ich will mit meiner Arbeit Emotionen vermitteln.
WOLL: Wie sind Ihnen die Menschen hier in Schmallenberg begegnet?
Nezekat Ekici: Auf der Straße haben mich viele Menschen gefragt, was ich hier mache. Es war ein sehr positiver Eindruck. Viele wussten gar nicht, dass es hier vor Ort so viele verschiedene Nationalitäten gibt und waren überrascht. Wie ich das dann umsetze, fanden sie sehr schön. Viele waren auch einfach nur neugierig.
Mehr Informationen über die Performance findet man im Netz unter www.stadtbesetzung.de