„Kids-Support“ – Kindern Technik näher bringen

Foto: Sonja Nürnberger

Auf den Tischen liegen Baupläne, Maßstäbe und allerlei andere Dinge, die ein echter Handwerker so braucht. Hochkonzentriert messen, zeichnen und sägen die Kinder der Mariengrundschule im Mescheder Norden und zeigen, wie präzise sie schon mit den Werkzeugen umgehen können. Im Handumdrehen haben sie einen kleinen Würfel gesägt, der beim nächsten Brettspiel direkt zum Einsatz kommen könnte.

Foto: Sonja Nürnberger

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Das eigentliche Projekt, an dem die 15 Schülerinnen und Schüler arbeiten, steht jedoch in der Mitte des Raumes: ein kleiner Segler. Mit Rädern und einem weißen Segel. Entwurfspläne hängen an der Wand, auf denen jedes Teil und jeder Schritt abgebildet ist, der die Schülerinnen und Schüler zum Ziel führen soll. Dabei sind sie aber natürlich nicht auf sich alleine gestellt: Mit den beiden sympathischen Rentnern Manni Menne und Siggi Lepke haben sie zwei erfahrene Techniker an ihrer Seite, die den Kindern mit viel Motivation das Handwerk näher bringen.
Foto: Sonja Nürnberger

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Die Mariengrundschule bemüht sich schon lange darum, die sogenannten MINT-Fächer, Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu fördern und sie für Jungen wie auch für Mädchen interessant zu machen. Halbjährlich wird die Besetzung der Gruppe gewechselt, damit auch möglichst viele Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit haben, tiefer in diesen Bereich einzutauchen.
Seit Ende der Sommerferien besteht die Experimentiergruppe aus acht Jungen und sieben Mädchen aus dem 3. und 4. Schuljahr. Themen wie Luft, Wasser oder Anziehungskräfte wurden schon behandelt. Lisa Wilms, Lehrerin an der Mariengrundschule und Julia Rustemeier, die sich zurzeit im Referendariat befindet, begleiten die AG und sind immer zur Stelle, wenn Hilfe benötigt wird und sorgten zu Beginn auch dafür, den Schülerinnen und Schülern zunächst einmal den sicheren Umgang mit den Werkzeugen beizubringen, damit sie am Ende ihren ganz eigenen Segler in Händen halten können.
Foto: Sonja Nürnberger

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Initiator des Projekts ist die Interessengemeinschaft Mescheder Wirtschaft (IMW). Diese hatte lange überlegt, was sie tun könnte, um die Wirtschaft im Sauerland zu unterstützen. Es gibt starke Firmen, aber keine Nachwuchsarbeitskräfte dafür. Landflucht ist ein großes Thema und die IMW weiß, dass man schon bei den ganz Kleinen anfangen muss um etwas zu ändern und ihnen die Angst vor der Technik zu nehmen. Sie früh heranführen an verschiedenste Werkstoffe und Werkzeuge und ihnen zeigen, dass Technik etwas Tolles ist und was man alles selber schaffen kann. So entstand „Kids-Support“.
Das Segler-Projekt soll keine Eintagsfliege bleiben. Mehr solcher AGs sollen folgen. Mit dem Segler, aber auch mit anderen Projekten. Dafür braucht die Interessengemeinschaft aber Menschen wie Manni Menne und Siggi Lepke und motivierte Lehrkräfte wie die der Mariengrundschule. Das Interesse bei den Kindern ist auf jeden Fall da.
Das Projekt der IMW ist ein Projekt für Kinder, aber auch eines, das den heimischen Betrieben zugute kommt.