Der Spirit der Bestwiger Kult-Disco LORIEN feiert Auferstehung

Foto vom LORIEN aus dem Jahr 1988. Foto: Privat

Fette Revival-Party im Achtziger-Stil in der Schützenhalle Heinrichsthal-Wehrstapel

In einer Zeit ohne Spotify und Snapchat traf sich die Sauerland-Jugend gern und oft im „LORIEN“. Einmal im Jahr feiert der Geist der ehemaligen Bestwiger Kult-Disco Auferstehung. Bei der LORIEN-Revival-Party am 9. Dezember reisen alte und neue Fans des Clubs geradewegs zurück in die 80er Jahre. Längst sind die LORIEN-Anhänger zur festen Gemeinschaft gewachsen. Viele reisen von weit her eigens zu den Partys an.

Die Macher der LORIEN-Revival-Party 2017 (v.l.n.r.): Jürgen Reineke, Gregor Blambeck, Dieter Schreckenberg, Thomas Röring, Franjo Breimann. Foto: Privat

Die Macher der LORIEN-Revival-Party 2017 (v.l.n.r.): Jürgen Reineke, Gregor Blambeck, Dieter Schreckenberg, Thomas Röring, Franjo Breimann. Foto: Privat

Mit zwei Dancefloors, stilechter Deko und den Resident-DJs „von damals“ verwandelt sich die Schützenhalle in Heinrichsthal in eine Pilgerstätte für Liebhaber der Original-Sounds aus einem großartigen Musik-Jahrzehnt. In der großen Halle bekommen Freunde massiver Rock-Tunes ordentlich auf die Ohren: Thomas Röring und DJ Kurt spielen Wave, Punk, Grunge und Gothic. Auf dem 2nd Floor begrüßt Jürgen Reineke das geneigte Tanzpublikum zu einem eklektischen Mix aus LORIEN-Raritäten, Funk, Edits und Mashups.

Die Diskothek LORIEN ist schon lange Geschichte, doch ihr Vermächtnis lebt weiter. Und so entstand die Idee zu den Revival-Partys einmal im Jahr zum LORIEN-Geburtstag im Dezember. Punk, New Wave, Electro, NDW, Funk – die Jugend von damals war überwältigt von der Wucht dieser neuen Sounds aus Synthesizern und Drummaschinen. Die Musik hatte einen elementaren Stellenwert. Bei der LORIEN-Revival-Party gibt’s ein Wiederhören mit all diesen Genres, aufgemischt mit aktuellen progressiven Musikstilen.

„Sound und Mode der achtziger Jahre sind heute wieder voll angesagt“, weiß LORIEN-Initiator Dieter Schreckenberg. „Da muss man sich nur mal die aktuellen Charts anhören. Am 9. Dezember wollen wir mit den LORIEN-Fans von damals und den 80er-begeisterten Kids von heute eine intensive Party rocken – jenseits von Helene Fischer und David Guetta.“

Open Doors: 20 Uhr, Ende: offen. Eintritt:10 Euro (inklusive Welcome-Drink)

Rückblick

Foto vom LORIEN aus dem Jahr 1988. Foto: Privat

Foto vom LORIEN aus dem Jahr 1988. Foto: Privat

Anfang der Achtziger war das Hochsauerland eine Disco-Diaspora. Das tanzwillige Szene-Volk nahm deshalb lange Fahrstrecken nach Dortmund oder Köln in Kauf, um im Strobo-Geflacker der Großstadt-Clubs auf die neuen, ungezähmten Sounds abzugehen.

Rettung nahte im Jahr 1982. Die Gerüchte verdichteten sich, dass an der Bundesstraße in Bestwig tatsächlich eine Discothek entstehen sollte – das LORIEN. Die Gastronomen Dieter Schreckenberg und Christoph Rickes betrieben damals bereits erfolgreich den „Kump“ in Brilon.

An einem Dienstag im Dezember 1982 öffnete sich erstmals die schwere Holztür fürs Publikum – und selbiges überrannte fast den Club. Mit seiner von JRR Tolkiens Trilogie „Herr der Ringe“ inspirierten Gestaltung und einem vielfältigen Musik-Mix entwickelte sich das LORIEN schnell zum Treffpunkt für Liebhaber alternativer Rock- und Pop-Spielarten. Für viele junge Leute zwischen Arnsberg und Brilon, Soest und Schmallenberg war diese Disco über ein Jahrzehnt hinweg ein zweites Zuhause.