Für Leyhe und Horchler wird es langsam ernst

Nicht einmal mehr 90 Tage bis zu den Olympischen Winterspielen im Pjeongchang, das olympische Feuer ist längst in Korea angekommen, keine 90 Tage mehr sind es auch nur noch bis zum Kult-Weltcup der Skispringer auf der Willinger Mühlenkopfschanze vom 2. bis 4. Februar. : Mit Erik Stahlhut als FIS-Sprungrichter wird ein Willinger in Korea am Start sein, Skispringer Stephan Leyhe und Biathletin Nadine Horchler tragen die Waldecker Hoffnungen in sportlicher Hinsicht. Der IBU-Cup in Sjusjoen (22. bis 26. November) vor dem ersten Weltcup in Östersund (24. November bis 3. Dezember) für die Skijägerin, der Weltcup-Auftakt in Wisla (16. bis 17. November) für den Schwalefelder bilden den Auftakt für ihren ganz persönlichen Olympia-Countdown.
Rund 180 Sportlerinnen und Sportler sollen Deutschland bei Olympia vertreten. Am Donnerstag wurde die Olympia-Kleidung vorgestellt. Der Deutsche Skiverband hat schon beim Forum Nordicum in Klingenthal verraten, dass er in jeder seiner Disziplinen Medaillen gewinnen will, insgesamt 15 sind als Ziel ausgegeben. Die Nominierungskriterien sind wieder ein Weltcup-Platz unter den Top acht oder zwei unter den Top 15. Im Biathlon und Skispringen könnte es da eng werden, mehr als die letztendlich nominierten Aktiven sich qualifizieren.
Stephan Leyhe hat im Sommer-Grand-Prix gute Frühform mit Podestplatz bewiesen. Bei den „Deutschen“ lief es am Ende nicht wie erhofft. Doch er weiß, dass es erst auf Schnee gilt. Auf der Weltcup-Tur teilt er das Zimmer mit Andreas Wellinger, der nach dem Ausfall von Severin Freund großen deutschen Olympia-Hoffnung. „Ich schlage mir während der Saison mit Stephan Leyhe die Nächte um die Ohren. Wir verstehen uns extrem gut, das ist bei der Zeit, die wir miteinander verbringen einfach essentiell. Er ist nicht nur ein Teamkollege, sondern auch ein guter Freund“, verriet der Bayer gerade in einem Interview. „Wir spielen viel Karten, das ist einfach ein guter Zeitvertreib und macht viel Spaß. Ansonsten darf man auch einfach mal im Bett liegen bei unserem dichten Programm. „
Doch ab Wisla, wo der Schnee schon produziert ist und die Tickets ausverkauft sind, heiß es hellwach sein. Auch Nadine Horchler muss sich wie die deutsche Doppel-Meisterin Denise Herrmann oder auch ihre Schwester Karolin nach einem Sturz und Schulterverletzung im Sommer über die „zweite Liga“ für den Weltcup qualifizieren. Gegen harte Konkurrenz wie Dahlmeier, Preuß, Hammerschmidt, Hildebrand , Hinz etc. Nadine hat hart trainiert, auch auf den Treppenstufen der Mühlenkopfschanze, um wie im Weltcup in der Höhe von Antholz im Massenstart wieder einen Überraschungsoup zu landen. Am Ende spielen auch aktuelle Form, Gesundheit und Leistungsstand sowie Einsatzkonzept für die einzelnen Rennen bzw Staffeln eine Rolle.
Bis Willingen sollten die Teams eigentlich stehen. Vorjahressieger Andreas Wellinger kommt mit Freundin und Familie ins Waldecker Upland, hat Hotel und Tickets schon gebucht. Mit den beiden Wildungern Carolin Schäfer und Patrick Lange sind auch die beiden Topsportler aus dem Landkreis eingeladen. Die Vize-Weltmeisterin im leichtathletischen Siebenkampf hat bereits zugesagt, der Ironman-Hawaii-Sieger ist eingeladen. ZDF überträgt live von „Willingen Five“ , dem mit 25.000 Euro zusätzlich attraktiv gestalteten Weltcup mit einem neuen Modus. Der Ticket-Verkauf für die olympische Generalprobe läuft sehr gut. Siehe www.weltcup-willingen.de .Der Winter kann kommen.