Licht und Schatten bei Tour d' Azerbaidjan

Der 21-jährige Felix Intra vom Team Sauerland NRW schaffte es als erster Fahrer des Teams in ein Führungstrikot einer internationalen Rundfahrt. Bereits auf der 2. Etappe von Baku nach Ismayilli schlüpfte er in das Lila Trikot des besten Nachwuchsfahrers.

Team Sauerland im Rampenlicht

Auf der ersten schweren Bergetappe kämpfte sich Intra in einer kleinen Verfolgergruppe ins Ziel und schaffte es tatsächlich alle unter 23-jährigen der Rundfahrt hinter sich zu lassen. Sehr zur Freude des Teams stand man so erstmals im Rampenlicht eines so hochklassigen Rennens. Bei der Tour d`Azerbaidjan standen 23 Teams u.a. aus Russland, Italien, Amerika und Frankreich am Start. Während man im vergangenen Premiere-Jahr seinen jungen Talenten noch das Ziel vorgab, Erfahrungen zu sammeln und das Rennen durchzustehen, waren in diesem Jahr die Ziele höher gesteckt.

Sauerländer mit voller Offensive

Das man auf einem guten Weg lag, sah man schon am ersten Tag. Bereits hier konnte Kapitän Christoph Schweizer auf Platz 13 mit der Spitze auf Tuchfühlung gehen. Durch einen Sturz von Teamkollege Jonas Härtig und einem Raddefekt von Youngster Luca Felix Happke im finalen Getümmel etwas aus der Bahn geworfen, kämpfte Schweizer sich fast bis nach vorn. Vom oben genannten Erfolg Intras motiviert, gingen die Sauerländer auf der 3. Etappe wieder in die volle Offensive. Wieder war es Schweizer der glänzte. Er schaffte den Sprung in die Ausreißer-Gruppe des Tages und lange sah es nach einem zweiten Etappensieg Schweizers in der Tour d`Azerbaidjan aus. Bereits 2013 konnte der verlängerte Arm der Teamleitung im Land am Kaspischen Meer einen Sieg landen. Über 150 Kilometer fuhr Schweizer auf dem Tagesabschnitt rund um Gabala mit vier weiteren Fahrern an der Spitze und dominierte alle Sprintwertungen. Wie eng es zuging zeigt, dass die Angreifer erst 10 Kilometer vor dem Ziel gestellt wurden. Im hektischen folgenden Finale wurde Christian Mager starker 7. Wie eng Licht und Schatten beieinander liegen, erfuhren Felix Intra und Luca Felix Happke. Beide waren auf den letzten Kilometern in schwere Stürze verwickelt. Intra konnte nur mit Mühe wieder zum Feld aufschliessen und verteidigte sein Führungstrikot einen weiteren Tag. Am folgenden Teilabschnitt von Gabala nach Pirgulu mit 22 Kilometer langer Bergankunft im Kaukasus musste Intra die Führung leider trotz tollem Kampfes abgeben. Bereits im vorletzten Anstieg wurde Intra von den hinter ihm platzierten Fahrern attackiert. Schliesslich gelang es kurz vor Schluss dem Columbianer John Anderson Rodriguez und dem Astana Fahrer Vadim Pronskiy Intra abzuhängen.

Selektives Rennen in Bakus Altstadt

Auf dem letzten Tagesabschnitt in Bakus Altstadt gab es nochmals ein selektives Rennen und die Hoffnung auf ein weiteres Erfolgserlebnis aus heimischer Sicht. Ein Kettenriss und Radtausch bei Felix Intra und ein Schaltungsdefekt bei Luca Felix Happke dämpften die Erwartungen jedoch schnell. Auf der Zielgerade des Formel 1 Kurses von Baku wurde Christian Mager auf Platz 28 bester Sauerländer. Alle Team Sauerland NRW p/b Henley & Partners Fahrer beendeten die Rundfahrt. Stolz war man besonders auf die noch unerfahrenen Luca Felix Happke und Viktor Müller, die sich im starkbesetzten Fahrerfeld behaupten konnten.