Das „Grüne Buch“ in Deilinghofen…

„Westfalen in der Welt“ – so lautet das Schwertpunktthema des neuen „Jahrbuchs Westfalen 2017“. Dabei geht es zum einen um Auswanderer aus Westfalen in die weite Welt, es geht aber auch um Einwanderer, die aus verschiedenen Gründen ihre Heimat verließen und in Westfalen eine Bleibe fanden.
Das Sauerland ist wieder mit einigen lesenswerten Beiträgen in dem 336 Seiten starken Band vertreten. So handelt eine Geschichte von Ulrich Walter aus Iserlohn, der als Astronaut die Welt von ganz oben sah! Apropos Iserlohn: Im „Westfalen-Sport“ wartet die Story „Von EC Deilinghofen zu den Iserlohn Roosters“. Nur wahre Experten wissen noch, dass die Eishockey-Cracks aus dem Sauerland im Jahr 1987 Werbung für das „Grüne Buch“ machten – und dafür 1,5 Millionen von Lybiens Staatschef Gaddafi erhielten. Das sorgte für einiges Aufsehen auf dem Eis und, vor allem, hinter der Bande…
Vorgestellt wird auch das Westdeutsche Wintersport Museum in Winterberg-Neuastenberg, das auf jeden Fall einen Besuch verdient. Neben der Entwicklung des Ski- und des Bobsports erfährt man hier auch einiges über den Beginn des „Fremdenverkehrs“ im Land der tausend Berge und auch darüber, wie sich die Skimode im Laufe der Jahrzehnte gewandelt hat.
Schließlich findet sich noch ein größerer Beitrag über den Künstler und Gebrauchsgrafiker Heinz Wever (1890-1966) aus Herscheid, der vor allem in den 1950er-Jahren verdienstvolle Arbeiterinnen und Arbeiter sowie Angestellte direkt an deren Arbeitsplätzen bzw. in deren Büros porträtierte. Wie immer bietet das „Jahrbuch Westfalen“ interessante und außergewöhnliche Geschichten, gibt Einblicke und Ausblicke, regt zum Nachdenken, aber auch zum Schmunzeln an. Kurzum: Das „Jahrbuch Westfalen“ ist genau das Richtige für Sauerland- und Westfalen-Fans.
Jahrbuch Westfalen 2017, Redaktion Dr. Peter Kracht, Münster 2016, 336 Seiten, 19,50 Euro, ISBN: 978-3-402-15823-4