Hochsauerlandkreis / Brilon. Die Zukunft des geplanten transatlantischen Handelsabkommens TTIP, die Präsidentenwahl in den USA und die Reform der Erbschaftssteuer standen im Mittelpunkt eines Meinungsaustauschs, zu dem der Bundesverband der mittelständischen Wirtschaft (BVMW) den sauerländer Bundestagsabgeordneten Patrick Sensburg und zahlreiche Vertreter der heimischen Unternehmen eingeladen hatte. Die mittelständischen Unternehmer nutzen das Forum, um dem Mandatsträger auch ihre Meinungen, Probleme und Erfahrungen mit auf den Weg nach Berlin zu geben.
Heimischer Mittelstand könnte von Freihandelsabkommen profitieren
Im Briloner Volksbank-Center begrüßte Gastgeber Thorsten Wolff als Vorstand der Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten den Bundestagsabgeordneten und die heimischen Unternehmer und berichtete über die genossenschaftlichen Aktivitäten der Bank in der Region. Wenige Tage nach den Präsidentenwahlen in den USA stand im Anschluss vor allem die Zukunft der transatlantischen Beziehungen und des geplanten Freihandelsabkommens TTIP im Mittelpunkt des Meinungsaustauschs. Sensburg betonte dabei, dass er auch nach der Wahl Donald Trumps TTIP nicht als gescheitert betrachtet. „Ganz unabhängig davon was im US-Wahlkampf gesagt wurde, dürfen wir nicht vergessen, dass die EU und die USA mit TTIP die stärkste Freihandelszone der Welt schaffen würden. Allein dies wird ein starker Anreiz sein, die nicht immer einfachen Verhandlungen fortzuführen“, so Sensburg. Entscheidend sei am Ende, ob man sich auf ein Abkommen verständigen könne, von dem beide Seiten profitieren. Auch der heimische Mittelstand könne von einem solchen Abkommen profitieren.
Insgesamt guter Kompromiss für die Erben
Darüber hinaus konnte Sensburg auch von der Reform der Erbschaftssteuer berichten, die im Oktober endgültig verabschiedet worden ist. Hier habe man zwar einige Zugeständnisse an den Koalitionspartner und an die Bundesländer machen müssen, insgesamt sei aber dennoch ein guter Kompromiss für die Erben von Unternehmen zu Stande gekommen. „Als Union war und ist unser Ziel, die Erben von Unternehmen weitestgehend von der Erbschaftssteuer zu befreien, solange die Erben das Unternehmen weiterführen und die Arbeitsplätze vor Ort erhalten. Denn jeder Euro der hier ans Finanzamt abgeführt werden muss, steht nicht mehr für Investitionen im Unternehmen selber zur Verfügung“, so Sensburg. Die Reform der Erbschaftssteuer war durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts notwendig geworden. Insbesondere die rot-grün regierten Bundesländer hatten auf deutliche Mehr-Belastungen für Firmenerben gedrängt. Die Union wollte dies verhindern.