Kunst verbindet

„Wir machen hier ein Experiment“, sagt Dieter Czogalla vom Vorstand der Stiftung Sozialwerk St. Georg. „Künstler mit Handicap arbeiten mit anderen Künstlern zusammen. Die Kunst ist dabei eine Verbindung, eine Brücke. Ein Unterschied im Engagement der Künstler gibt es nicht. Ob das Experiment gelingt, wissen wir selbst noch nicht.“
„Die Stadt Schmallenberg hat in Zusammenarbeit und mit Unterstützung des Sozialwerk St. Georg und dem Land NRW ein Projekt auf die Beine gestellt, welches es in dieser Form in Nordrhein- Westfalen noch nicht gegeben hat“, kündigt Dieter Czogalla an. Ein Kunstsymposium mit Künstlern aus ganz Deutschland und den Niederlanden. Künstler aus dem Sozialwerk St. Georg und Künstler mit Migrationshintergrund sind an diesem Projekt beteiligt. „Wir wollen die Zweigruppentheorie aufheben und Verschiedenheit und Vielfalt schaffen“, erläutert Andrea Brockmann, Leiterin des Kulturbüros in Schmallenberg.
Leidenschaft zur Kunst
Ob ein freischaffender oder ein assistenzbedürftiger Künstler, beide haben eine gemeinsame Leidenschaft. Die Leidenschaft zur Kunst. Und diese Leidenschaft verbindet Menschen und formt sie zu einer Gemeinschaft. Hier finden sich Künstler mit unterschiedlichem Niveau zusammen, die etwas Neues schaffen. Kunst, Begegnung und Dialog, genau das ist der Grundgedanke des Symposiums „Traverse“ in Schmallenberg.
Ein Symposium ist ein offenes Atelier. Hier hat man die Möglichkeit, Künstlern öffentlich beim „Kunst machen“ über die Schultern zu schauen. Eine Woche lang kann man dem künstlerischen Prozess verschiedener Künstler beiwohnen. Hier handelt es sich um eine „Inklusion im kulturellen Leben“, sagt Hannelore Böhnke-Bruns. „Kunst verbindet, Kunst überwindet Barrieren, das wollen wir während der Schmallenberger Woche erlebbar gestalten.“, so die Geschäftsführerin des Sozialwerks St. Georg Westfalen-Süd.
Symposium Traverse
Normalerweise werden Symposien auf bestimmte Materialien oder auf ein Thema reduziert. Doch in diesem einzigartigen Symposium lautet das Motto: Freiheit. Die Künstler sind auf keine Materialien begrenzt und können somit frei schaffen. Deshalb werden Künstler vertreten sein, die mit ganz unterschiedlichen Medien arbeiten. Kunst aus Holz, Schiefer, Textil oder moderne Kunst in Form von Ton, Medien und Bewegung sind vorhanden. „Es werden gute Arbeitsmöglichkeiten geschaffen, so dass in dieser Woche Kunst entstehen kann und die künstlerische Begegnung gefördert wird“, verspricht die Leiterin des Projektes, Andrea Brockmann. „Das ist keine Leistungsschau, sondern eher spielerisch. Ich habe noch nicht geplant, was ich genau machen werde, ich lasse alles auf mich zukommen und freue mich auf diese Begegnung“, so die Künstlerin Gabriele Schulz aus Schmallenberg, die ebenfalls an dem Projekt beteiligt ist.
Am 21. August, um 17:00 Uhr, wird die Ausstellung mit Werken der teilnehmenden Künstler im Lenneatelier und im Kunsthaus „Alte Mühle“ eröffnet.
Vom 22. Bis zum 28 August findet täglich die Ausstellung des Kunstsymposium, jeweils von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr, statt. Gearbeitet wird an verschiedenen Orten in Schmallenberg. In den Künstlergärten am Kunsthaus „Alte Mühle“, im Lenneatelier, in den Werkstätten und im Garten der Jugendkunstschule. Der Eintritt ist frei und alle Interessierten sind herzlich eingeladen bei den Künstlern vorbeizuschauen und live dabei zu sein, wenn Kunst entsteht.
Samstag und Sonntag findet im Rahmen der Schmallenberger Woche eine Rally durch die Ateliers statt. Am Ende gibt es eine Verlosung unter den Teilnehmern.
Sofia von Schledorn