Flüchtlinge in der ehemaligen Jugendherberge Oberhundem

Flüchtlinge Jugendherberge Oberhundem

Die Gemeinde Kirchhundem ist mehrfach in Fachkreisen als eine von wenigen in NRW genannt worden, wo die „Bewältigung des Flüchtlingsstroms“ gleichermaßen „sozialverträglich aber auch wirtschaftlich und organisatorisch“ so gelang, dass eine möglichst dezentrale Unterbringung realisiert werden konnte, ohne dass der kommunale Haushalt aus den Fugen glitt.
Einen wertvollen Beitrag leistet dabei die ehemalige Jugendherberge in Oberhundem, in der heute 35 Personen aus 8 Nationen unterkommen. Vorwiegend junge Single-Männer, daneben eine albanische Familie warten heute in der Unterkunft auf Fortgang ihres Asylverfahrens.
Begleitet werden sie von Mitarbeitern der Verwaltung unterstützt von enormer geduldiger Unterstützung vieler Ehrenamtler sowie vom ebenfalls dort mit seiner Familie lebenden Eigentümer Klaus Strunk. Während es in manch anderer Kommunen noch immer in Matsch gebaute „Zeltstädte“ gibt, in den Flüchtlinge seit Monaten untergebracht sind, oder wie z.B. in Bergisch Gladbach auch in Hungerstreik treten, um bessere Verhältnisse und Fortgang ihres Verfahrens zu erreichen, blicken wir hier auf sichere und solide Verhältnisse

Der von Flüchtlingen angelegte Garten hinter der Herberge

Der von Flüchtlingen angelegte Garten hinter der Herberge

Die Unterbringung wurde in Absprache mit Sicherheitsinstitutionen, mit Gesundheitsamt, Feuerwehr und Ordnungsamt begutachtet, hier haben durch Hygiene-Institute nicht nur Wasseruntersuchungen stattgefunden.
Die Unterbringung fügt sich hervorragend ein auch in die Sozialstruktur der Ortschaft Oberhundem, deren Einwohner keinerlei Klage im Hinblick auf die Flüchtlinge zu entlocken wäre, ganz im Gegenteil, sie ist getragen von allgemeiner Zustimmung aus der Oberhundemer Nachbarschaft.
Auch die Polizei, die routinemäßig täglich grüßt kann nur Fehlanzeige vermelden zu etwaigen Vorkommnissen.
BM Reinéry: Auf keine unserer Liegenschaften trifft die Bezeichnung Flüchtlingsunterkunft zur temporären Aufnahme mehr zu als hier. Dabei mache ich kein Geheimnis daraus und ohne etwaigen „rhetorischen Zuckerguss“ kann ich konstatieren, dass die Unterkunft und die Gesamtlage hier in den vergangen Monaten durchaus dabei half, auch recht schnell „Spreu vom Weizen zu trennen“. Viele Flüchtlinge, die doch offensichtlich weniger anlässlich tatsächlicher politischer Verfolgung den Weg hierher fanden, haben es vorgezogen, wieder unterzutauchen, ihr Glück woanders zu versuchen.
Das ist sicher auch dem wohlverstandenen Engagement des hier auf gute Ordnung und Disziplin bedachten Eigentümers geschuldet, der den hiesigen Gepflogenheiten unkundigen jungen Männern mit Willkommenskultur aber auch Konsequenz die Wege zeigt. Die Einschätzung der Bleibeperspektive – man wartet noch auf Anhörung beim BAF – wird auch bei den Verbleibenden eher gering eingeschätzt. Wir setzen dennoch auch künftig auf verstärkte integrationsfördernde Einbindung der Flüchtlinge, dabei haben ehrenamtliche Helfer haben in den vergangenen Monaten hier geduldig wertvolle Arbeit geleistet, ohne die vieles nicht denkbar wäre. Das reicht von handwerklichem Support über Kochschulung und Deutschunterricht und hört nicht auf bei Unterrichtung über Verkehrswege, Transporte und Bekleidung, daher gilt mein Dank dem unermüdlichen Ehrenamt, das mit hohem Engagement zu Werke geht.
Inzwischen hatten die Flüchtlinge hinter der Herberge gemeinsam mit Klaus Strunk einen großen Garten mit einer Vielzahl an Früchten und Gemüse angelegt, aus dem bereits geerntet werden kann. Am Wochenende tagt ganz nebenbei in der Herberge ein Reiter-Fachseminar mit Besuchern aus Norddeutschland. Die unweit gelegene Turnhalle Oberhundem wird bereits dieser Tage vorzeitig wieder frei geräumt und steht den Vereinen recht bald wieder uneingeschränkt zur Verfügung.

Bürgermeister lädt zur Bürgerversammlung

Der Bürgermeister lädt für Mittwoch, den 6. July 2016 zu einer Bürgerversammlung in der Aula der Sekundarschule, um über weitere Integrationsoptionen in Kirchhundem zu informieren, insbesondere zu Möglichkeiten der Beschäftigung und Ausbildung.
Dazu sind nicht nur die Unternehmen, sondern alle Bürger, auch Ehrenamtliche und Asylbewerber herzlich willkommen.