Brilon ruft zu Schnade und Schützenfest 2016

Brilon.
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Am Wochenende (Samstag, 25.6. bis Dienstag, 28.6.) steht die alte Hansestadt Brilon ganz im Zeichen des Schützenfestes und der traditionellen Schnade. Der Briloner Schnadezug gehört zu den größten und originellsten Volksfesten Westfalens und ist der Inbegriff der Briloner Brauchtums- und Traditionspflege. Der Startschuss fällt am Samstag mit dem Schützenfest. Das wird auch am Sonntag weiter gefeiert, aber am Montag um den Schnadezug erweitert, bevor am Dienstag der neue König ermittelt wird.

Tradition seit 628 Jahren

Mehrere tausend Männer versammeln sich am Montag in aller Früh auf dem Briloner Martplatz, um wie schon erstmals vor 628 Jahren die Stadtgrenzen abzuschreiten. War es früher notwendig, die Grenzen zu den Nachbarn zu kontrollieren, ist es heute ein Brauchtum, bei dem Briloner aus allen teilen der Welt wieder ihre Heimatstadt besuchen.
Und nach der Schnade genüßlich feststellen:

„Alles use!“

Der Schnadegang findet alle zwei Jahre jeweils mit dem Schützenfest, immer an dem Johannestag am nächsten gelegenen Wochende Ende Juni, statt. Dabei wird etwa ein Fünftel der Stadtgrenze abgeschritten. Frauen dürfen traditionell erst auf dem Lagerplatz dazu kommen, wo ein zünftiges Waldfest gefeiert wird, bevor abends alle gemeinsam in die Stadt zurück wandern.

 Elleringhauser und Olsberger Schnade

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Die diesjährige Schnade hat eine Länge von etwa 23 km und führt vom Marktplatz zum Derker Tor hinaus. Über den Kalvarienberg und den Poppenberg hinweg geht es nach Petersborn und von dort das Kahle Hohl hinunter bis zur Lüttmecke. Von dort geht es oberhalb von Brilon-Wald bis zum Kerbsiepen und von dort zunächst den Kirchweg und dann der Schmala entlang bis zum Honigknäppchen, wo vor zwei Jahren die letzte Schnade endete. Vorbei an der Feuereiche geht es nun immer der Elleringhauser Grenze entlang bis zum Frühstücksplatz
Am Habberg,
der gegen 11.00 Uhr erreicht wird. Nach der Verlesung des ersten Rezesses wird hier eine etwa zweistündige Rast eingelegt. Anschließend geht es hinunter zur Bahnlinie bei Elleringhausen und von dort den Borberg hinauf, wo an dem Grenzstein unterhalb der Kapelle der zweite Rezess verlesen wird. Danach geht es den Borberg wieder hinunter zum Papendiek, über die Wiesen im Rott hinweg den Eisenberg hinauf bis zur Altenbürener Grenze und von dort zum Lagerplatz
Am Aspe.
Der Rückmarsch nach Brilon wird gegen 19.00 Uhr angetreten und führt durch die Einzel und den Derkerborn bis zum Rochuswäldchen. Hier hält der Schnadezug für etwa 15 Minuten an, um sich zu ordnen und auf Nachzügler zu warten.
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Unter dem nun einsetzenden Geläut aller Kirchenglocken ziehen die Schnadebrüder in die Stadt ein. Anschließend wird der Petruskump dreimal umrundet.
Zum Abschluss nimmt der Bürgermeister auf der Freitreppe des Rathauses vom Stadtschreiber das Schnadebuch und die städtische Standarte wieder in Empfang und die Schützenoffiziere bringen die Fahnen zurück in das Rathaus. Danach löst sich der Schnadezug auf.
Die genaue Route der Schnade mit Elleringhausen und Olsberg:
https://www.geoserver.hochsauerlandkreis.de/website/schnade/
 

Grußwort des Königspaares Klaus und Kirsten Schröder

Das Briloner Königspaar Klaus und Kirsten Schröder freut sich mit Tochter Elisa auf das Schützenfest und die Schnade 2016. Foto: sabrinity.com

Das Briloner Königspaar Klaus und Kirsten Schröder freut sich mit Tochter Elisa auf das Schützenfest und die Schnade 2016. Foto: sabrinity.com


Liebe Brilonerinnen und Briloner, liebe Schützenbrüder, liebe Gäste aus nah und fern,
kennt Ihr das Gefühl? Wenn etwas Schönes passiert, vergeht die Zeit viel schneller als normal.
So ist es bei uns auch: das vergangene Jahr hat den Knall nicht gehört!
Gerade war doch erst Vogelschießen, wir wurden das Schützenkönigspaar von Brilon – ein Traum ging in Erfüllung.
Ein unvergessliches Erlebnis für uns, da wir beide das Schützenfest im Blut haben.
Und die Freude potenziert sich noch, wenn man sie mit lieben Menschen zusammen genießen kann. Unser Hofstaat hat uns das ganze Jahr super unterstützt. Vielen Dank, dass Ihr das mit uns und für uns getan habt.
Auch die beiden Omas und der Opa waren immer für uns zur Stelle.
Und dann natürlich der Vorstand der St. Hubertus-Schützenbruderschaft: hier kann man wirklich nur sagen: „Hut ab!“
Wenn das, was diese Männer und auch deren Frauen, das ganze Jahr über leisten, nicht gemeinnützig ist, was dann?
Respekt und Dank nicht nur für die Unterstützung, die Ihr uns gegeben habt, sondern für alles, was Ihr mit Eurer Arbeit für unsere Stadt Brilon tut.
Viele Leute haben uns immer wieder, fast mitleidig, gefragt, wie wir denn wohl die vielen Termine bewältigen können.
Wir versichern Euch, zu keinem Termin musste man uns hinprügeln.
Zu jedem einzelnen sind wir mit Freude und Stolz gegangen. Zu diversen Schützenfesten rundherum, zum Europa-Schützenfest nach Peine –ein unvergessliches Event bei 30°C im Schatten-, die Montgolfiade in Warstein, das Stadtschützenfest in Messinghausen –super Stimmung an allen drei Tagen-, Jagdhornbläserkonzert und Seniorennachmittag in der Schützenhalle, überall wurden wir herzlich willkommen geheißen. Karneval, Empfang bei unserem Bürgermeister Dr. Christof Bartsch im Rathaus und nicht zuletzt das Schützenfest der Menschen mit und ohne Behinderung.
Dies alles und noch viel mehr hat uns bereichert!
Wir sind froh und danken Gott, dass wir das alles erleben durften.
Wir wünschen uns und Euch allen ein schönes Festwochenende, friedliches und gut gelauntes miteinander Feiern, bereichernde Gespräche, mal das Tanzbein schwingen, eine blasenfreie Schnade und alles, was zu einem Briloner Schützenfest dazu gehört.
Auch unseren Nachfolgern wünschen wir so ein schönes und ereignisreiches Jahr, wie wir es erleben durften.
Ganz besonders möchten wir noch darauf hinweisen, dass der Vorstand sich dazu entschlossen hat, dieses Jahr erstmalig am Schützenfest-Sonntag gegen 18.30 Uhr einen Kindertanz zu veranstalten.
Wir freuen uns auf sehr viele Mittänzerinnen und Mittänzer!!!
Zum Schluss noch eine kleine Bitte an Petrus:
Wenn es sich irgendwie einrichten ließe:
20°C und trocken vom 23. – 28.06., das wäre top!
Es grüßen Euch voller Vorfreude Euer Schützenkönigspaar 2015/16
Klaus und Kirsten

Grußwort des Majors und 1. Vorsitzenden Herbert Jätzel

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Liebe Schützenbrüder mit euren Familien, liebe Briloner Bürger, verehrte Gäste,
wenn in diesen Tagen die Wimpelketten über unseren Straßen in der Innenstadt aufgehängt werden, das eine oder andere Haus noch schnell gestrichen wird, die Birkenbüsche an unserem historischen Rathaus stehen und überall in der Stadt die blau-weißen Fahnen wehen, dann spürt jeder Bürger und Besucher, dass ein ganz besonderes Fest immer näher rückt.
Ein Fest, das unser gesellschaftliches Leben für Tage bestimmt und nicht nur uns Schützen, sondern auch die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt begeistert und mit Lebensfreude erfüllt.
Wenn dann noch – wie in diesem Jahr – am Montag die Stadt zur Schnade ruft, dann ist die Zeit für das größte Fest des Jahres gekommen – für unser Schützenfest.
Zu Beginn unseres Hochfestes werden erstmals um 13.30 Uhr alle Briloner Kirchenglocken läuten. Mit einem anschließenden Choral, dargebracht von den Hochsauerländern aus Hoppecke, beginnt dann das Fest des Jahres.
Ich wünsche mir, als neuer Major unserer ehrwürdigen Bruderschaft, dass auch in diesem Jahr, wenn wir vom 25. bis 28. Juni unser Schützenfest mit Schnade feiern, dieser Funke überspringt und wir Briloner mit unseren Gästen gemeinsam ein schönes und harmonisches Schützenfest feiern.
Sie alle darf ich einladen, in den kommenden Tagen mit uns zu feiern und mitzuerleben, wie Gemeinschaft gelebt wird.
Gerade in der heutigen Zeit, in der auch uns Schützen das Leben durch immer neue Vorschriften und Richtlinien schwerer gemacht wird – denken wir hier nur an den Versuch den Schützenbruderschaften die Gemeinnützigkeit abzuerkennen – wird es immer schwieriger, Menschen für das Ehrenamt zu begeistern.
Wer aber einmal das Ehrenamt ausfüllt und die Begeisterung und Freude erfährt, der weiß, dass es sich lohnt, sich für den Erhalt von Brauchtum und Tradition sowie zur Förderung der Gemeinschaft in unserer lebenswerten Heimat einzusetzen.
Zum Schützenfest kommen viele junge Menschen, die mittlerweile nicht mehr im Sauerland wohnen, nach Hause. Emotional fühlt man sich mit diesem Fest sehr stark verbunden. Mit dem Projekt „Heimvorteil“ will der Hochsauerlandkreis diesen jungen Menschen nahebringen, wie Lebenswert unser Sauerland ist und welche beruflichen Perspektiven es hier gibt. Unsere Bruderschaft unterstützt dieses Projekt unter anderem mit einem Aktionsstand am Samstag unseres Schützenfestes in der Schützenhalle. Wir brauchen junge Menschen in unserer Heimat.
Genauso wie das Feiern gehört das Bekenntnis zum christlichen Glauben zu unserem Schützenfest. So darf ich Sie alle zum Festhochamt mit anschließender Schützenprozession am Sonntag sowie zur heiligen Messe für die verstorbenen Schützenbrüder am Dienstag herzlich einladen.
In diesem Jahr mussten wir die in die Jahre gekommenen Wimpelketten, die unsere Innenstadt schmücken, erneuern. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei der Sparkasse Hochsauerland und der Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten für ihre großzügige finanzielle Unterstützung sowie bei unseren Schützenbrüdern der Stammtische „Helvetia“ und „Breylske Tafelrunde“, die bereits seit Jahren die Wimpelketten vor Schützenfest ehrenamtlich aufhängen.
Auch in diesem Jahr hat der Vorstand unserer Bruderschaft zusammen mit dem Königspaar Klaus und Kirsten Schröder, dem Jungschützenkönig Jonas Tilly sowie den Jubilaren dieses Fest wieder gut vorbereitet.
Auf besonderen Wunsch unserer Königin Kirsten wird am Sonntag gegen ca. 18.30 Uhr ein Kindertanz stattfinden, zu dem wir alle Kinder herzlich einladen!
Allen Schützenbrüdern, Gästen und Besuchern wünsche ich im Namen des gesamten Vorstandes und der Majestäten frohe und stimmungsvolle Schützenfesttage sowie eine unvergessliche Schnade in Brilon.
Feiern sie mit uns ein fröhliches und harmonisches Fest in unserer lebenswerten Heimat. Möge uns allen dieses Fest noch lange in guter Erinnerung bleiben.
Herbert Jätzel
1. Vorsitzender und Major
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Fotos: AirStativ, St. Hubertus-Schützenbruderschaft Brilon