Wandern im Drolshagener Land

WOLL Sauerland Wandern

Tiefe Wälder, sanfte Hügel, altes Fachwerk: Das Drolshagener Land lässt die Herzen von Wanderfreunden höher schlagen. Jedes Jahr zieht es mehrere Millionen Naturbegeisterte aus den umliegenden Ballungsgebieten und dem benachbarten Ausland in die westfälische Mittelgebirgsregion, die über ein gut kartiertes, dichtes Netz von Wanderwegen verfügt.
Fast 40 Millionen Deutsche bezeichnen sich selbst als Wanderer. Allein das Sauerland verzeichnete im Jahr 2013 mehr als neun Millionen Übernachtungsgäste – zusätzlich kamen 36 Millionen Tagesgäste. Ein Großteil von ihnen hatte Wanderschuhe im Gepäck. „Die Wanderer machen den größten Teil der Touristen aus, die ins Sauerland kommen – dicht gefolgt von den Radfahrern“, berichtet Sabine Risse von Sauerland-Tourismus. Das Wanderland Sauerland erfreut sich der Statistik zufolge insbesondere bei Naturfreunden aus dem Ruhrgebiet, dem Rheinland und den Niederlanden großer Beliebtheit – nicht zuletzt aber auch bei Wanderern aus dem Sauerland und den umliegenden Gemeinden. Auch Ulrich und Marita Moene aus Bergneustadt schnüren regelmäßig ihre Wanderschuhe. „Wir sind oft auf dem Sauerland-Höhenflug unterwegs“, erklärt Ulrich Moene. Der führt auf mehr als 250 Kilometern von Altena über Meinerzhagen bis ins hessische Korbach und wurde im Jahr 2009 vom „Wandermagazin“ zum zweitschönsten Wanderweg Deutschlands in der Kategorie „Weitwanderwege“ gekürt.
„Insgesamt sind die Routen im Sauerland recht anspruchsvoll – allein wegen der Höhenmeter, die es zu bewältigen gilt“, sagt Nadja Schulte. So verläuft etwa der Sauerland-Höhenflug weitestgehend auf Höhen zwischen 400 und 800 Metern. Die grandiose Aussicht auf Täler, Wälder und Seen, die sich den Wanderern auch in den Wintermonaten bietet, ist unvergleichbar und entschädigt mehr als genug für etwaige steile Anstiege. Rast und Ruh finden Ausflügler in Wandergasthöfen, bewirtschafteten Hütten und Jausenstationen, die die Wanderrouten im Sauerland säumen – so auch in Essinghausen bei Drolshagen, wo Bäckermeister Winfried Christ seit vier Jahren das gemütliche Backhaus-Café betreibt.
In seiner Jausenstation herrscht geschäftiges Treiben. Direkt im geräumigen Gastraum, hinter der Brot- und Kuchentheke und unmittelbar vor den Augen der Gäste, schiebt Jausenwirt Winfried Christ einen frischen Flammkuchen auf einem großen Brotschieber in die Öffnung eines riesigen Holzofens. „Ich backe in althergebrachter Weise auf Eifeler Tuffstein“, erklärt der Bäcker. Wenn samstags und sonntags um 11 Uhr die ersten Wanderer kommen, ist auch Winfried Christ schon seit Stunden auf den Beinen. „Um 5.30 Uhr wird der Ofen mit Buchenholz angeheizt, das gibt den Backwaren den speziellen Holzofencharakter“, verrät der Meister seines Fachs. Das kommt an: Von weit her kommen die Gäste nach Essinghausen, um das Holzofenbrot zu kaufen und im Sauerland zu wandern – etwa auf einem der beiden Drolshagener Rundwege. Der kleinere führt über 22 Kilometer und ist im Rahmen einer Tageswanderung zu meistern, während sich der große, 61 Kilometer lange Rundweg auch für eine Fahrradtour empfiehlt. Die schönsten Touren kennt auch Winfried Christ, der seinen Gästen neben ofenfrischen Backwaren gern interessante Wandertipps serviert.


Die Wanderstrecken im Sauerland sind allesamt professionell markiert und beschildert. Die Tourismusbüros der einzelnen Gemeinden halten zudem Karten bereit, die Wanderern, Nordic Walkern und Radfahrern die schönsten Routen aufzeigen und für Orientierung sorgen. Noch einfacher wird’s dank moderner Technik: GPS-Wandern lautet die Lösung für alle, die sich das Falten von Wanderkarten ersparen und obendrein noch Tipps zu Sehenswürdigkeiten oder Naturdenkmälern am Wegesrand digital mitnehmen wollen. Routen zum Download auf das GPS-Gerät gibt es etwa auf der Internetseite der Sauerland-Wanderdörfer. In diesem Verbund haben sich elf Kommunen mit insgesamt 280 Ortsteilen und Dörfern zusammengeschlossen – „und ganz dem Thema Wandern verschrieben“, wie Sabine Risse, Themen-managerin Wandern beim Sauerland-Tourismus, betont. Mit ihrem Angebot an Unterkünften, ihrem Service und der guten Infrastruktur der Wanderwege sind die Sauerland-Wanderdörfer die erste Region in Deutschland, die vom Deutschen Wanderverband (DWV) mit dem Zertifikat „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet wurde.
Text: Silke Clemens  //  Fotos: Christian Feldmann
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