Ein schwarzer Tag für die Region: 28. März 1945

Am Samstag jährt sich die fatale Bombardierung Attendorns zum 70. Mal. Es war der 28. März 1945, als Attendorn und Olpe aus der Luft angegriffen wurden. Das Hauptziel waren die Bahnanlagen in Olpe, das Ausweichziel lag in Attendorn.
attendorn zerstörtSechs Staffeln aus zwei Geschwadern versammelten sich mit 65 Maschinen über St. Trond in Belgien, zwischen Brüssel und Lüttich, um das Sauerland anzugreifen. 31 Jagdmaschinen vom Typ Spitfire sicherten den Verband. Geladen hatten die Maschinen vom Typ „Boston“ und „Mitchell“ ausschließlich Fünfzentner-Bomben, teils mit Zeit- statt Aufschlagzündern. Aufgrund der bewölkten Wetterlage entschieden sich 22 Maschinen für das Ausgleichsziel Attendorn. Der Angriff in zwei Wellen erfolgte etwa ab 11 Uhr morgens. 309 Bomben wurden insgesamt abgeworfen, in Attendorn starben 200 Menschen, Teile der Stadt wurden verwüstet.
Die fotografische Aufnahme von kriegszerstörten Häusern war seit 1944 als „Wehrkraftzersetzung“ bei härtester Strafe verboten. Der Attendorner Verleger Theodor Frey fotografierte dennoch heimlich die Katastrophe. Aus diesem einmaligen Bilderschatz entstand eine Dokumentation in zwei Auflagen, die beide längst vergriffen sind.
Allerdings hat der Heimatverein Attendorn 2010 mithilfe von Frey Print+Media, der Volksbank Bigge-Lenne und dem Seniorenzentrum St. Liborius einen Bildband heraus gegeben, der die wichtigsten Fotos von 1945 enthält. Auf 75 Seiten wird noch einmal das Drama der letzten Kriegstage mit vielen Bildern erzählt, außerdem gibt es darin detaillierte Listen mit allen Gefallenen der Hansestadt sowie aller zivilen Opfern. Der Band im DIN A5-Format mit den originalen Fotos der Katastrophe ist noch in wenigen Exemplaren im Archiv aufgetaucht! Er ist zum Preis von 10 Euro an folgenden Stellen zu haben: In der Geschäftsstelle des Attendorner Heimatvereins, Hansastraße 4, immer montags von 18 bis 20 Uhr. Außerdem in der Buchhandlung Isabell Hoffmann, Ennester Straße sowie in den Buchhandlungen Frey und Hintermeier am Sauerländer Dom.