Die WOLL-Kinderreporter zu Besuch bei den Raiffeisenmärkten Sauer-Siegerland eG

WOLL Sauerland Kinderreporter

„Gemeinsam geht es besser“ – diese Erfahrung kann man immer und überall machen. Vor mehr als 150 Jahren führte dieses Motto einen Mann namens Friedrich Wilhelm Raiffeisen aus dem Westerwald zum Genossenschaftsgedanken. Es war seine Antwort auf die Not in der Landwirtschaft Mitte des 19. Jahrhunderts. Raiffeisen rief zur Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung auf, zum freiwilligen Zusammenschluss als Marktpartner in Produktion und Warenumschlag. Damit legte er in den ländlichen Regionen den Grundstein für Universalgenossenschaften, die bis heute als Raiffeisen-Organisationen bekannt sind.
Früher fand man im Sauerland fast in jedem Dorf eine solche, bekannt unter dem Namen „Bäuerliche“. Kartoffeln, Eier, Getreide, lebende Tiere, Futter- und Düngemittel, kurz: Alle Produkte rund um die Landwirtschaft wurden verkauft, gekauft und gehandelt. Im Laufe der Zeit fusionierten die bäuerlichen Genossenschaften zunehmend zu größeren Einheiten. So auch bei uns rund um den Biggesee. Der Grundgedanke – das kollektive Handeln zum Nutzen aller mit regionalem Bezug – ist bis heute geblieben. Das Erscheinungsbild aber hat sich längst geändert. Ganz einfach, weil man sich immer wieder den sich verändernden Strukturen angepasst und neue Standbeine geschaffen hat. So gibt es heute viel weniger Landwirtschaft als früher. Und auch ganz andere Bedürfnisse. Entstanden sind große, moderne Märkte mit Bedarfsgütern und Dienstleistungen aller Art für Kunden aller Art.
Anfang 2014 schloss sich die Raiffeisen-Warengenossenschaft Attendorn mit der Raiffeisen Kreuztal-Olpe-Wenden eG – die vorher wiederum aus ehemaligen kleineren Genossenschaften entstanden war – zur Raiffeisen Sauer-Siegerland eG zusammen. Das Ziel ist dabei im Größeren, was es im Kleinen schon immer war: Kräfte bündeln und im regionalen Markt stärker auftreten. Damit deckt man jetzt ein Einzugsgebiet von Kreuztal-Hilchenbach über Rothemühle bis Schönholthausen-Schliprüthen ab. Einen Eigentümer gibt es naturgemäß nicht, sondern ganz viele. Nämlich die über 1000 Mitglieder, die der Genossenschaft angehören. Viele davon aus der Landwirtschaft, aber auch Angehörige anderer Berufsstände wie Handwerker oder Rechtsanwälte. Gemeinsam bestimmen sie über Struktur, Sortiment, Angebot und Preisgestaltung. Einmal im Jahr treffen sie sich zur Generalversammlung. Die Verwaltung besteht aus einem elfköpfigen Aufsichtsrat und einem sechsköpfigen Vorstand als Schaltstellen des Unternehmens, das die Farbe Grün trägt.
Rund 120 Mitarbeiter arbeiten für die Raiffeisen Sauer-Siegerland eG an den insgesamt sieben Standorten, die ihre ganz eigenen Schwerpunkte haben. Ganz viele Berufe sind hier vertreten. Vom Groß- und Außenhandelskaufmann über die Floristin bis zum Berufskraftfahrer und Lageristen. Das resultiert alleine aus den vielen unterschiedlichen Geschäftsfeldern und dem unendlich großen Warensortiment. Wenn man zum Beispiel ein Haus bauen will, egal ob Unternehmer oder Privatbauherr, bekommt man alle Materialien aus einer Hand, auf Wunsch zu einem Festpreis. Die passenden Geräte gibt es zu mieten. Erfolgreich etabliert haben sich Sparten wie der Handel mit Energieträgern, zum Beispiel mit Heizöl, Kraftstoffen oder Brennholz und Pellets, mit technischen Gasen oder das Betreiben eigener Tankstellen. Ebenso kann man alles für Gartenbau und -gestaltung kaufen, von der Blumenerde über Gartengeräte und -möbel bis zum Bewässerungssystem und Teichzubehör. Es gibt alles rund um das Haustier für Hund, Katze, Vogel, Kaninchen oder Maus, alles für Ross und Reiter und ebenso viel Auswahl an Bekleidung für verschiedenste Berufe, für Freizeit oder einfach ganz nach der Mode. Vom Hut bis zum Treckingschuh, für jedes Alter und jeden Geschmack. Firmen und Institutionen, Gewerbetreibende, Bauherrn, Handwerker, Hobbybastler, Tierliebhaber, Sportler, Grünanlagen- oder Deko-Freunde finden das, was sie brauchen. Die Liste der Waren und Produkte ist unendlich lang. Gleichwohl sind landwirtschaftliche Produkte – sozusagen die Wurzeln des Unternehmens – nach wie vor ein bezeichnend starkes Standbein: Saatgut, Getreide, Futtermittel, Dünge- und Pflanzenschutzmittel sowie Agrartechnik, profimäßige Versorgung und Beratung inklusive.
Aber zurück zu der Vielseitigkeit und den Schwerpunkten an den einzelnen Standorten. In Attendorn zum Beispiel ist das Thema Zoo und Aquaristik ganz groß. Es gibt Vögel, Nagetiere, Frösche und andere Amphibien, Kriechtiere, Schalentiere, Wasserpflanzen, Korallen, Süß- und Seewasserfische, mit Seltenheiten wie Guppy-Wildformen oder Piranhas und dazugehörige Technik. Über 3.000 Fische von rund 300 Sorten und diverse Arten von Reptilien kann man hier kaufen. Der Star der Abteilung ist zurzeit ein sehr seltener Zwergvaran mit einer normalen Körpergröße von 20 Zentimetern und einem Schwanz von 60 Zentimetern Länge. Eine große Rolle spielt auch die Sparte Energie: Mehr als 100.000 Liter Heizöl, Diesel und Benzin lagern in den Tanks. Anders in Drolshagen: Hier bestimmen Baustoffe und Erden sowie die Themen Einzelhandel im Bereich Outdoor-Textilien und Profi-Werkzeuge das Geschehen. In Olpe entstand im letzten Jahr im Zuge der Neuordnung und Neubebauung des Bahnhofsviertels ein neuer Markt. Hell, luftig und weitläufig vermittelt er ein neues Einkaufserlebnis. Auf 2.000 Quadratmetern findet der Kunde neben Bekleidung, Freizeit, Hobby eine vielfältige Angebotspalette rund um Garten und Dekoration. Wie in allen anderen Märkten finden sich in der Nähe der Kasse Kartoffeln und frische Eier. Und samstags kann man Hühner kaufen. Natürlich aus der Region und natürlich für die Region – genau so, wie damals alles anfing und es heute noch ist.
Informationen und Ansprechpartner unter
www.raiffeisen-sauer-siegerland.de


Text und Fotos: Birgit Engel
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WOLL Sauerland Heft 8Diese und weitere interessante Geschichten lesen Sie in der WINTER-Ausgabe 2014 unseres Magazins
WOLL – RUND UM BIGGESEE UND LISTERSEE

 
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