Warum krieg ich im Winter keine kalten Füße?

aquatherm attendorn

Die WOLL – Kinderreporter besuchen Aquatherm in Biggen

von Luisa, Erik und Floris

Jede Menge Firmen gibt es rund um den Biggesee, und überall wird fleißig gearbeitet. Ab sofort sind die WOLL – Kinderreporter unterwegs, um mal zu gucken, was da wirklich so gemacht wird.
Und weil der Winter vor der Tür steht, besuchen Luisa, Erik und Floris die Firma aquatherm, denn da werden Rohre und Verbindungsteile gebaut, die man zum Beispiel für die Heizung brauchen kann. Christof Rosenberg ist einer der Geschäftsführer und zeigt uns nun genau, worum es geht. Sein Papa Gerhard hatte vor 40 Jahren eine tolle Idee: Wenn man Rohre in den Fuß-boden legt und da warmes Wasser durchleitet, wird der Boden warm. Und schon bekommt man keine kalten Füße mehr. Da kann es draußen Winter sein soviel es will.

Christof Rosenberg zeigt, wie kinderleicht sich die Rohre von aquatherm verbinden lassen.

Christof Rosenberg zeigt, wie kinderleicht sich die Rohre
von aquatherm verbinden lassen.


Jetzt kann ja eigentlich jeder Rohre machen, wenn er ein wenig davon versteht. Und deshalb hat man bei aquatherm ganz spezielle Rohre erfunden, die niemand sonst herstellen kann, weil die Rezepte dazu ein Riesengeheimnis sind. Die Rohre sind jedenfalls so besonders, dass man sie auf der ganzen Welt verkaufen kann, weil alle sie gebrauchen können. Aquatherm ist übrigens ein Wort, das aus zwei Teilen besteht: Aqua heißt auf Latei-nisch Wasser und Therm steht für die Wärme, wie man es auch im Begriff des Thermometers findet. Es geht also um warmes Wasser. Damit hat Gerhard Rosenberg ja damals angefangen.
Christof zeigt uns jetzt die ganze Firma. In Attendorn natürlich, denn eine weitere steht bei Dresden. Wir treffen auch seinen Bruder Maik; der ist ebenfalls Geschäftsführer, so wie der dritte Bruder, Dirk, natürlich auch.
In großen, blanken Tanks ist das Granulat, aus dem bei aquatherm fast alles gemacht wird. Das sieht ein bisschen so aus wie ganz grobkörniger Zucker, ist aber aus einem sehr speziellen Kunststoff. Ihr wisst schon, die Mischung ist ja total geheim.
Wenn man dieses Granulat, diese Körner, heiß macht, wird es flüssig wie Honig. Hat man man aber eine Maschine, in der man diese Flüssigkeit in eine Form presst und sie anschließend kalt werden lässt, dann kommt ein fertiges Teil aus Kunststoff dabei heraus. Das ist ein wenig so wie im Sandkasten, wenn ich den Sand in ein Förmchen drücke. Aber das Tolle daran ist, dass man diesen Kunststoff später erneut erwärmen kann und er dann wieder weich wird, wie Schokolade auf der Zunge. Wenn ich zum Beispiel zwei Rohre aus diesem Kunststoff nehme und dazu ein Verbindungsstück, dann muss ich diese nur am Ende erhitzen und kann sie dann ganz leicht von Hand zusammendrücken. Die weichen Enden verschmelzen, werden danach kalt und wieder hart und schon habe ich eine bombenfeste Verbindung, die garantiert wasserdicht ist. So kann zum Beispiel der Klempner wie mit einem großen Baukasten ganze Häuser und Fabriken, aber auch Schiffe oder sogar Wolken-kratzer mit einem riesigen System aus aquatherm-Rohren ausbauen.
Und warum haben die Rohre unterschiedliche Farben? „Weil man daran sofort erkennt, für welches System sie ganz spezielle Eigenschaften haben“, wie uns Christof erklärt. Denn die Anforderungen sind immer anders, weshalb auch das Material anders sein muss. Schwarz ist für Rohre in Decken und Wänden, rot wie die Feuerwehr für Feuerlöschsysteme, ein warmes Orange für Fußbodenheizungen, kühles Blau für Kühlsysteme und grün sind die Rohre für das lebenswichtige Trinkwasser. Ein ganz besonders System ist außerdem lila gefärbt. In diesen Rohren fließt Recycling-Wasser! Man kann zum Beispiel das gebrauchte Wasser aus der Waschmaschine noch einmal für die Toilettenspülung verwenden, denn aus dem Klo wird schließlich nicht getrunken. So kann man ganz viel Wasser sparen. Und das ist gut für die Umwelt, was den über 450 Mitarbeitern von aquatherm ganz besonders wichtig ist.
Zuletzt müsst Ihr euch mal vorstellen, dass sie bei aquatherm an jedem Tag 230.000 Verbindungsstücke für die Rohre produzieren. Kann man sich kaum vorstellen, wie viel das ist;
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Luisa, Floris und Erik in der großen Spritzguss-Maschine; dahinter der sechsachsige Roboter, der die fertigen Teile herausnimmt.


jedenfalls sind es ein paar Lkw voll. Aber dazu machen sie auch noch 150.000 Meter Rohr! Jeden Tag! Wenn man das aneinanderfügt, kann man damit eine Leitung von Attendorn nach Olpe legen, von da weiter über Grevenbrück bis Plettenberg, dann wieder über den Berg nach Attendorn, jetzt noch einmal über die Autobahn bis Siegen und dann wieder zurück bis nach Olpe. Und das jeden Tag. Verrückt, oder?