In einem Gemäuer zu leben, das teilweise gute 800 Jahre alt ist, wie will man das beschreiben? Der Schnellenberg, Südwestfalens einzige noch erhaltene Höhenburg, heute weithin bekannt als erstklassiges Hotel, wird 1225 bereits genannt. Eine Sicherung der Heidenstraße, der großen Fernroute von Köln über Kassel und Leipzig bis Nowgorod, und im Tale das von Erzbischof Engelbert frisch gegründete Städtchen Attendorn, um das sie gerade ein trutzige Mauer gezogen haben.
Nach einer wechselvollen Geschichte kaufte Ende des 16. Jahrhunderts mit Kaspar von Fürstenberg einer der einflussreichsten Adeligen des Sauerlandes die Ruine und ließ sie zu einem repräsentativen Reichsritter-Sitz ausbauen.
Der Familie von Fürstenberg gehört die Burg Schnellenberg bis heute, aber seit 1928 ist sie auch untrennbar mit der Hoteliersfamilie Bilsing verbunden. 1889 hatte eine verheerender Brand die Vorburg ruiniert, die von Norbert und Therese Bilsing wieder aufgerichtet wurde mit dem Ziel, den Schnellenberg zu einer Sommerfrische, einem Luftkurort zu entwickeln.
1966 folgte mit Ulrich und Norbert die zweite Generation, seit 2001 wird das Vier-Sterne-Hotel von Thomas und Sonja sowie Stephan und Melanie Bilsing geleitet, die mit insgesamt 32 Mitarbeitern samt Auszubildender dafür sorgen, dass die Gäste eine unvergleichliche Zeit in einem unvergleichlichen Haus erleben können, fernab vom hektischen Treiben in der Zeitlosigkeit eines einmaligen Baudenkmals.
Unterstrichen wird der Charakter des besonderen Ambientes noch mit zahlreichen Aktionen des Schnellenberger Calendariums, wozu neben allerlei vorzüglichen Gaumenfreuden auch die Hochzeitsmesse zählt, die am Sonntag, den 29. September 2013, bereits in die sechste Runde geht. Und wo sollte man sie auch besser veranstalten? Schließlich werden bereits seit 1958 auf dem Schnellenberg kirchliche Hochzeiten begangen, denn die Unterburg birgt neben dem festlichen Trauzimmer im alten Marstall auch eine katholische Kapelle mit historischer Ausstattung.
Thomas Bilsing hat sich aber auch Zeit genommen, für das W.O.L.L.-Magazin jene Räume zu betreten, die nicht für jedermann allzeit zugänglich sind.
Er ist auf dem Schnellenberg aufgewachsen und kennt wohl jede Eigenart, wenn im Herbst das uralte Gebälk des ältesten Traktes, des „Alten Weibes“, in den Fugen rumort oder einen die Adels-Portraits aus Jahrhunderten im stillen Dunkel fixieren … Im Bergfried verbirgt sich außerdem mit der originalen Renaissance-Kapelle des Kaspar von Fürstenberg ein Juwel der westfälischen Kunstgeschichte, das aus konservatorischen Gründen leider nicht für Gesellschaften zugänglich sein kann.
Die Ausstattung ist komplett erhalten und das zugehörige Kapellensilber, heute in Herdringen verwahrt, ist ein anerkanntes Hauptwerk der Goldschmiedekunst des späten 16. Jahrhunderts in Deutschland.
Trotz alledem: Es gibt auch so genug auf dem Schnellenberg zu entdecken, und wer nicht eines der 42 außergewöhnlichen Zimmer beziehen möchte oder einen der stilvollen Tagungssäle in konstruktiver Runde nutzen will, der kann sich auch von der exquisiten Gastronomie der Familie Bilsing verwöhnen lassen in einem Rahmen, wie ihn nur eine Höhenburg zu bieten vermag.
Weitere Informationen:www.burg-schnellenberg.de
von Achim Gandras [Text/Foto]
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