2. Tag bei den Deutschen Meisterschaften der Reiter in Balve

Quelle: Sportfotos-Lafrentz.de_Sabine-Wegener

Foto: Die Deutsche Meisterin der Springreiterinnen von 2020 – Finja Bormann – dominierte die erste Wertungsprüfung der Deutschen Meisterschaft der Springreiterinnen beim LONGINES BALVE OPTIMUM

Alina Schrader, gestern noch auf dem sechsten Platz, katapultierte sich heute im Sattel ihrer 13-jährigen Oldenburgerin Paola (v. Friedensfürst) und 72,558 Prozent auf Rang 1 – und wurde damit Deutsche Meisterin im U25-Grand Prix beim LONGINES BALVE OPTIMUM. Die 24-jährige Hamburger Immobilienmanagementstudentin konnte ihr Glück gar nicht fassen – und auch die mitgereiste Mama weinte vor Freude. Alina Schrader schwärmte: „Paola fühlte sich sehr schön an, sie war bei mir, sie hörte mir zu, sie wollte alles richtig machen. Sie liebt es, zu arbeiten!“ Bereits im Mai siegte Alina Schrader beim Hamburger U25-DressurDerby – da jedoch im Sattel ihres erst siebenjährigen, sehr vielversprechenden Nachwuchspferdes Flavio. „Ich schreibe gerade meine Bachalorarbeit. Reiten ist seit Kindesbeinen an mein Hobby““, so die Deutsche Meisterin, die seit einem Jahr mit U25-Bundestrainer Sebastian Heinze trainiert. In der morgigen Grand Prix Kür werden Alina Schrader und Paola zu „Wer, wenn nicht wir“ von Wincent Weis an den Start gehen. Ob dem Paar auch da der Deutsche Meistertitel gelingt, entscheidet sich am morgigen Samstag, ab 13.30 Uhr.

Silber sicherten sich Helen Erbe und dem 15-jährigen Rheinländer Carlos FRH (v.Weltmeyer) mit 72,442 Prozent. Die zwei gaben schon gestern mit dem Sieg in der Intermediaire II ihre Visitenkarte ab – heute war es wahrlich knapp, nur 0,116 Prozentpunkte trennten sie von der Goldmedaille. „Carlos FRH ist ein Phänomen und tatsächlich unser Familienpferd. Meine Schwester Hannah hat ihn aufgebaut und ich durfte ihn jetzt übernehmen. Ihn zeichnet sein starker Charakter aus. Wenn man ihn als Reiter auf seiner Seite hat, kämpft er für einen. Ihm sind keine Grenzen gesetzt, wenn man als Reiter alles richtig macht. Ich hatte heute zwei doofe Fehler. Noch kann ich nicht alles so abrufen, wie ich möchte. Wir finden uns noch und ich werde jede Prüfung ein bisschen schlauer“, so Helen Erbe, deren Schwester Hannah im letzten Jahr mit Carlos Bronze im U25-Grand Prix und Silber in der U25 Grand Prix Kür bei den U25 Deutschen Meisterschaften des LONGINES BALVE OPTIMUM gewinnen konnte. „Mein Ziel ist nun, dass Carlos fit bleibt“, sagt Helen Erbe, die morgen mit der alten Kür ihrer Schwester an den Start gehen wird. „Ich liebe die Musik, es sind alles Stücke aus den 80er Jahren!“

Paulina Holzknecht und ihr 13-jähriger niederländischer Wallach Entertainer Win T (v. Jazz) waren gestern fünfte, heute gab es die Bronzemedaille. 71,191 Prozent war den Richtern ihr Ritt wert. „Ich bin superhappy! Habe das Pferd erst Mitte März sehr kurzfristig bekommen. In Warendorf konnte ich mich leider nicht für den Piaff Förderpreis qualifizieren. Aber in Compiegne/ Frankreich lief es so gut für uns, dass Monica Theodorescu und Sebastian Heinze mich dann doch hier starten ließen. Wir haben zu gestern noch ein paar Plätze gut gemacht. Entertainter hat mir ein sehr gutes Gefühl gegeben. Morgen starte ich mit einer neuen Kür mit Musik von Pink“, freut sich die 23-Jährige.

Bundestrainer Sebastian Heinze: „Der U25-Bereich befindet sich momentan in einem kleinen Neuanfang. Entweder gibt es neue Paare oder neue Pferde oder Pferde haben neue Reiter. Hier in Balve gibt es ein ganz neues Feeling für die Reiter. Hier bekommen sie Ansporn, aber auch Nervosität. Sie reiten vor den ganz Großen und wissen und merken dadurch auch, worum es hier geht.“

GOLD                      Alina Schrader/ Paola                                                       72,558 %

SILBER                   Helen Erbe/ Carlos FRH                                                    72,442 %

BRONZE                 Paulina Holzknecht/ Entertainer Win T                            71,791 %

  1. Platz Joana Peterka/ Davidoff ter Kwincke                                                    71,465 %
  2. Platz Selina Söder/ Zaire-E                                                                            69,953 %
  3. Platz Alexa Westendarp/ Four Seasons FRH                                                69,814 %
  4. Platz Raphael Netz/ Exclusive BB                                                                 69,419 %

Foto: Stefan Lafrentz

Mittelstand Preis, präsentiert von der Trio Lighting Group und der Drewke BG Baugesellschaft mbH & Co.KG

  1.  Wertungsprüfung DM Springreiter

44 Starter, 7 Nullfehlerritte – das ist die Bilanz der ersten Wertungsprüfung mit zwei Umläufen in der Deutschen Meisterschaft der Springreiter, deren strahlender Sieger Felix Haßmann ist. Auf dem 12-jährigen niederländischen Wallach SIG Hawkeye (v. Amadeus) war der Deutsche Meister des Jahres 2019 mit Abstand der Schnellste. (0/71,73 sec.) 

Auf Platz zwei folgte der Deutsche Meister des Jahres 2018: Mario Stevens. Mit der erst neunjährigen Hannoveranerin Starissa (v.Stakkato Gold) benötigte der Molberger 72,53 Sekunden. Marcus Ehning, Deutscher Meister des Jahres 2002 und viermaliger Deutscher Vizemeister, folgte mit der Westfälin A la Carte (v. Abke) auf Rang drei (0/72,81). Ebenfalls ohne Fehler gehen Philip Rüping, Jörne Sprehe, Patrick Stühlmeyer, und Marie Ligges in das Finale, das am Sonntag ab 14.15 Uhr im LONGINES OPTIMUM PREIS ausgetragen wird.  

  1. Felix Hassmann/ SIG Hawkeye 0/71,73
  2. Mario Stevens/ Starissa 0/72,53
  3. Marcus Ehning/ A la Carte 0/72,81

Isabell Werth diesmal Zweite

Es war spannend bis zum letzten Starterpaar: Isabell Werth und der zwölfjährige Deutsche Sportpferde-Hengst DSP Quantaz (v. Quaterback) tanzten zum Schluss im Viereck des LONGINES BALVE OPTIMUM. Würde die Dressurqueen die bis dahin führende Dorothee Schneider und ihr so bewegungsstarkes Erfolgspferd, den 16-jährigen Hannoveraner Showtime FRH (v. Sandro Hit), auf Rang zwei verdrängen können? Nein, die Rheinbergerin musste der Reitmeisterin den Vortritt lassen. Showtime und Schneider lieferten eine mit vielen Höhepunkten gespickte Prüfung, die von den Zuschauern mit frenetischem Applaus goutiert wurde: 82,360 %, Platz eins. Isabell und Quantaz, der bildhübsche Hengst aus dem Besitz von Victoria Max-Theurer, landeten mit 80,160% – trotz eines Stolperers – auf Platz zwei. Da ist für morgen noch Luft nach oben – und Spannung ist garantiert! Rang drei belegten nach einer tollen Vorstellung der Hagener Frederic Wandres und der 15-jährige Hannoveraner Wallach Duke of Britain (von Dimaggio), die seit zwei Jahren im Olympiakader sind. Eine Medaille bei der Deutschen Meisterschaft würde die Chancen erhöhen, mit zur Weltmeisterschaft nach Herning zu fahren!

Isabell Werth als auch Dorothee Schneider sind mit je zwei Pferden am Start. Isabell und der Westfale Emilio (v. Ehrenpreis) belegten im Grand Prix Platz vier und Dorothee Schneider und der Hannoveraner Falsterbo-Nachkomme Faustus Rang sieben.

Maecenas Preis, präsentiert von der Fundis Reitsport GmbH

Grand Prix – Qualifikationsprüfung DM

  1. Dorothee Schneider/ Showtime FRH 82,360 %
  2. Isabell Werth/ DSP Quantaz 80,160 %
  3. Frederic Wandres/ Duke of Britain FRH 78,020 %
  4. Isabell Werth/ Emilio 76,500 %
  5. Ingrid Klimke/ Franziskus 75,040 %
  6. Helen Langehanenberg/ Annabelle 74,720 %

Die Entscheidung um die erste Medaille in der Dressur der Senioren fällt morgen im Grand Prix Special, dem Klaus Rheinberger Memorial, ab 10.30 Uhr.

Foto: Stefan Lafrentz

Preis der Wrede Stiftung

  1.  Wertungsprüfung DM Springreiterinnen

Die Deutsche Meisterin der Springreiterinnen von 2020 – Finja Bormann – dominierte die erste Wertungsprüfung der Deutschen Meisterschaft der Springreiterinnen beim LONGINES BALVE OPTIMUM, den Preis der Wrede Stiftung. Gesattelt hatte sie ihr Meisterschaftspferd, den 16-jährigen Azzuro Classico-Nachkommen A crazy son of Lavinia. Mit fehlerfreien 74,73 Sekunden setzte sich die 26-Jährige an die Spitze des Feldes. Auf Rang zwei folgte die Lokalmatadorin Kathrin Müller, die aus der Nachbarschaft von Balve stammt. 2019 gewann sie die Bronzemedaille – wird es diesmal eine Wiederholung geben oder gar mehr? Mit ihren zehnjährigen westfälischen Stute Come i Need you (v. Comme il fault) war sie nur etwas langsamer als Bormann. Sandra Auffahrt belegte im Preis der Wrede Stiftung Platz drei. Die Vielseitigkeitsreiterin, die 2012 Mannschaftsgold und Einzelbronze bei den Olympischen Spielen von London holte sowie 2014 Einzel- und Mannschaftsgold bei den Weltmeisterschaften gewann, zeigte sich in Balve bei den Springreiterinnen in bester Form. Mit Quirici H, einem elfjährigen Hannoveraner Wallach von Quaid I, benötigte sie 75,79 Sekunden. Insgesamt blieben 16 Paare ohne Fehler. Die Entscheidung über die Deutsche Meisterschaft der Springreiterinnen fällt am morgigen Samstag ab 14.15 Uhr im Preis der platzmann federn GmbH & Co.KG.

Preis der Wrede Stiftung

  1. WP DM Springreiterinnen
  1. Finja Bormann/ a crazy son of Lavinia 0/74,73
  2. Kathrin Müller/ Come i need you 0/74,89
  3. Sandra Auffahrt/ Quirici H 0/ 75,79
  4. Mylen Kruse/ Chaccmo 0/76,17
  5. Leonie Böckmann/ Checkter 0/76,52
  6. Kathrin Eckermann/ Cascadello-Boy RM 0/77,11
  7. Mynou Diederichsmeier/ Montania W 0/77,26
  8. Sophie Hinners/ Million Dollar 0/77,44