Kennen Sie Skat? Oder spielen Sie Skat? Wenn nein, dann sollten Sie wissen: Skat wird meist zum puren Vergnügen und nicht selten wird sogar um Meisterehren gespielt. Einige der besten Skatspieler des Sauerlandes spielen in der Skat-Oberliga. Doch was steckt hinter dieser Spiel- und Sportart, wenn man Skatspielen so bezeichnen will?
Strategiespiel mit Glückspielelementen
Skatspielen wurde vor einigen Jahren als inmaterielles Kulturerbe in Deutschland anerkannt. Und so beschreibt Wikipedia das Kartenspiel. Skat ist ein Kartenspiel für drei Personen. Es ist ein Strategiespiel mit imperfekter Information, das durch das Mischen der Karten vor dem Geben auch ein Glücksspielelement aufweist. Skat wird mit einem Blatt aus 32 Karten gespielt. Jeder Spieler erhält zehn Karten, die beiden übrigen, zunächst verdeckt bleibenden Karten sind der namensgebende Skat. Ein Alleinspieler spielt gegen die beiden Mitspieler (die Gegenpartei), die sich nicht absprechen dürfen. Nach dem Geben der Karten wird der Alleinspieler durch das sogenannte Reizen bestimmt. Sobald das Spiel beendet ist, wird ausgezählt, ob der Alleinspieler oder die Gegenpartei gewonnen hat. Die Punkte werden notiert und man geht zum nächsten Spiel über. Meist spielt man mehrere Spiele in Folge mit reihum wechselndem Geber. Die Regeln sind recht komplex, es gibt eine große Zahl offizieller und umgangssprachlicher Skatbegriffe und regionaler Regelvarianten.
Saalhausen – Mekka für Skatspieler im Sauerland
Ein gewöhnlicher Mittwochabend im Sauerländer Gasthof Rameil in Lennestadt-Saalhausen. Rund zwanzig gestandene Mannsbilder sitzen sich an einem langen Tisch gegenüber und diskutieren über Skat. „Wollen wir weiter in der Oberliga mitspielen?“, fragt einer der deutlich als Mitglied des Skatverein „Gut Blatt“ erkennbaren Mitglieder. Hermann Niedergriese, 1. Vorsitzender des 2004 gegründeten Vereins „Gut Blatt“ Lennestadt gibt die Frage weiter in der Herrenrunde. Es bildet sich keine eindeutige Meinung, daher wird abgestimmt. Eine deutliche Mehrheit der Mitglieder plädiert für den Verbleib in der Oberliga des DSkV Deutscher Skatverband e.V..
Zwischen 43 und 87 Jahre sind die Mitglieder des Skatverein „Gut Blatt“. „Wir würden gerne junge Menschen für das Skatspielen begeistern“, sagt Hilmar Menzel, der für die Jugendarbeit und als Spielleiter der I. Mannschaft verantwortlich ist. „Jede Möglichkeit, das Skatspielen interessierten Menschen, vor allem jungen Leuten, vorzustellen, nutzen wir. Dafür bieten sich unter anderem unsere öffentlichen Clubabende an.“ Hilmar Menzel hat schon einiges unternommen, um den besonderen Reiz und die Möglichkeiten dieses Strategiespiels Mann und Frau näher zu bringen. „Auch wenn aktuell nur Männer im Skatverein „Gut Blatt“ Mitglied sind, Skat ist natürlich auch etwas für das weibliche Geschlecht“, sagt der 1. Vorsitzende Hermann Niedergriese.
Geehrt wurden auf der „Gut Blatt“-Mitgliederversammlung auch die diesjährigen Vereinsmeister. Mit 1.134 Punkten spielte sich das jüngste Vereinsmitglied Thomas Bankstahl aus Arnsberg-Neheim auf den 1. Platz. Auf den 2. Platz spielte kam der 83jährige Reinhold Pieper aus Schmallenberg-Dorlar mit 1002 Punkten. Dritter wurde Günter Schütte mit 940 Punkten, Vierter Hilmar Menzel mit 938 Punkten und auf den 5. Platz spielte sich Georg Wollschläger mit 931 Punkten. Insgesamt hat der Skatverein „Gut Blatt“ Lennestadt 25 Mitglieder. 2023 sollen es auf jeden Fall mehr werden.
Wer den Skatspielern von „Gut Blatt“ mal über die Schulter schauen will oder sogar mitspielen möchte, der ist jeden Mittwoch herzlich zu den Clubabenden des Skatvereins „Gut Blatt“ Lennestadt-Saalhausen eingeladen. Hier geht es zum Kontaktformular. Oder um 18:00 Uhr zur ersten Runde oder um 19:30 Uhr zum zweiten Runde im Gasthof Rameil sein und nach den Skatspielern fragen. Der Hausherr ist übrigens auch einer davon.