11. Schmallenberger Wirtschaftsgespräch – AGILITÄT – Die Zukunft von Morgen?

Quelle: SUZ

In seinem Einführungsvortrag ging Harnacke auf die Bedeutung der Mitarbeiter in einer agilen Arbeitswelt ein. In der Vergangenheit haben Unternehmen Zeit und Kosten in die Analyse der Prozesse investiert, um Arbeitsabläufe zu optimieren und die Produktivität zu steigern. Dabei wurden jedoch häufig die Mitarbeiter außer Acht gelassen. „Die entscheidende Variable jeder Erfolgsformel ist der Mensch“, so Harnacke. Führungskräfte seien nicht verantwortlich für die Zahlen, sondern in erster Linie für die Menschen, die für diese Zahlen sorgen. Er stellte heraus, wie wichtig es sei, dass Unternehmen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Prozesse miteinbeziehen, um so die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam angehen zu können.

Die Wirtschaftswissenschaftlerin und Unternehmensberaterin Prof. Dr. Monika Burg aus Dortmund berichtete in ihrem Vortrag von einem wandelnden Business-Kontext der Unternehmen. Die Wirtschaftswelt ist volatil, unsicher, komplex und mehrdeutig. Diese Entwicklung wurde durch den technologischen Fortschritt enorm verstärkt und jedes Unternehmen muss im Bereich der IT investieren, um zukunftsfähig zu bleiben. Die digitale Revolution führte zu einer weltweiten, schnellen Vernetzung vieler Akteure, was den strategischen Kontext eines jeden Unternehmens beeinflusst. Die Herausforderungen für Unternehmen besteht nun darin, sich beweglich aufzustellen, um schnell auf unvorhergesehene Entwicklungen reagieren zu können. Und in diesem Zusammenhang bekommt die agile Transformation eine wichtige Bedeutung, denn Unternehmen müssen flexibel, dynamisch, kreativ und entscheidungsfreudig sein. All diese Eigenschaften sind in klassischen Führungsmodellen nicht umsetzbar. Prof. Dr. Burg begleitet Unternehmen in der Umstellung zu mehr Agilität, beginnend bei der Mentalität und Einstellung eines jeden Mitarbeiters bis agilen Projekten und Strukturen. Sie betonte, dass eine solche Umstellung Zeit benötige, jedoch für die Zukunftsfähigkeit aller Unternehmen unerlässlich sei.

Im Anschlussvortrag ging Dr. René Föhring, Produktleiter der 5Minds IT-Solutions GmbH & Co. KG aus Gelsenkirchen mit spannenden Beispielen aus der Praxis auf die Digitalisierung und den Wandel der Arbeitswelt ein. Der Ursprung agilen Arbeitens liegt in der IT, jedoch scheitern bis zu 80% der weltweiten IT-Projekte. Doch warum ist dies so? Dr. Föhring und sein Kollege Robin Lenz erläuterten, dass Missverständnisse, Unklarheiten, Intransparenz oder Zeitdruck häufig dafür verantwortlich sind. Um die Kommunikation mit den Kunden und dem zuständigen Team zu optimieren, hat 5 Minds einen „Process Cube“ entwickelt. Dieser visualisiert die Abläufe eines Projektes und stellt zugleich die notwendige Technik zur Digitalisierung einzelner Prozesse dar. Dabei ist ein enger, regelmäßiger Austausch zu einzelnen Arbeitsschritten mit den Kunden unabdinglich und sorgt für den Erfolg in der Umsetzung. Beispielhaft konnte René Föhring Projekte mit bekannten Kunden wie Flaschenpost oder PayOne berichten. Das 11. Schmallenberger Wirtschaftsgespräch endete mit dem Austausch der Unternehmerinnen und Unternehmer.

Zum Foto: Das SUZ-Team zusammen mit den Referenten Prof. Dr. Monika Burg (1. v.r.) und Dr. René
Föhring (3. v.l.)