Vortrag über Morbus Crohn und Colitis ulcerosa am 22.05.18 in Arnsberg

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa: Welche Therapieziele, wie erreichen?
Klinikum Hochsauerland informiert am 22.05.2018 ab 18:00 Uhr im Karolinen-Hospital Hüsten

Etwa 300.000 Menschen in Deutschland leiden an chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie „Morbus Crohn“ und „Colitis ulcerosa“, die mit massiven Durchfallbeschwerden, Erbrechen und krampfartigen Schmerzen einhergehen können. Sowohl bei Colitis ulcerosa als auch bei Morbus Crohn kann es zu wiederkehrenden Entzündungsschüben im Magen-Darm-Bereich kommen, oft verbunden mit stark belastenden Beschwerden für die Betroffenen. In solchen akuten Phasen zielt die Behandlung deshalb vor allem auf eine Linderung der Symptome ab. Langfristig soll die Therapie zudem die Entzündung hemmen, weitere Krankheitsschübe und damit bleibende Schäden am Magen-Darm-Trakt verhindern.

Ziele gemeinsam vereinbaren

Neben diesen übergeordneten Behandlungszielen haben Patienten und Ärzte jedoch weitere Erwartungen an eine Therapie. Betroffene wünschen sich bei starken Beschwerden eine möglichst schnelle Wirkung verbunden mit möglichst wenig Nebenwirkungen der verwendeten Arzneimittel. Diese Ziele verfolgen in der Regel auch die behandelnden Ärzte. Gleichzeitig müssen sie allerdings weitere wichtige klinische Faktoren im Blick behalten. Dazu gehören etwa die möglichst nur kurzfristige Nutzung von Steroiden zur Therapie sowie die mittel- bis langfristige Heilung der Darmschleimhaut (Mukosaheilung). „Eine der zentralen Aufgaben im Gespräch zwischen Arzt und Patienten ist es, gemeinsam realistische Ziele abzustecken“, sagt Dr. med. Hartwig Schnell, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie am Klinikum Hochsauerland. „Erst dann können wir sinnvolle Maßnahmen vereinbaren, um diese Ziele zu erreichen“.

Das Spektrum der Therapieoptionen wächst

Zur Erreichung der Behandlungsziele steht Ärzten heute eine Vielzahl an Therapieoptionen zur Verfügung. „Eine erfreuliche Entwicklung der letzten Jahre ist die Einführung verschiedener neuer Medikamente zur Behandlung von Colitis ulcerosa und Morbus Crohn“, berichtete Dr. Schnell. „Dazu gehört beispielsweise die Erweiterung des Angebots der für die Therapie zugelassenen Antikörper.“ Diese sind insbesondere für mittelschwere und schwere Fälle vorgesehen, bei denen vorherige Therapien nicht zum Erfolg geführt hatten, und stellen somit für solche Patienten eine neue Hoffnung auf Beschwerdefreiheit dar.

Trotz der Neuerungen sollten bewährte Therapieoptionen jedoch nicht außer Acht gelassen werden. „Menschen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen benötigen oft eine individuell auf sie angepasste Behandlung, zu der auch weiterhin die seit vielen Jahren erfolgreich eingesetzten klassischen Arzneimittel gehören“, erklärt der Jenaer Gastroenterologe Prof. Dr. Andreas Stallmach, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der Gastro-Liga. Relativ neu ist hingegen die Empfehlung, bei Menschen mit bestimmten Risikofaktoren für einen ungünstigen Krankheitsverlauf schneller auf stärkere Medikamente zurückzugreifen.

Infoabend zum Aktionstag „Chronisch entzündliche Darmerkrankungen 2018“

Anlässlich des Aktionstages Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (World Inflammatory Bowel Disease Day) lädt das Klinikum Hochsauerland am 22. Mai ab 18:00 Uhr alle Interessierten zu einem kostenfreien Informationsabend im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Zeit für Gesundheit“ ein. Dr. med. Hartwig Schnell, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie informiert über das Thema „Morbus Crohn und Colitis ulcerosa: Was sind die Ziele der Therapie und wie können wir sie erreichen?“

Dr. Schnell steht im Anschluss für individuelle Fragen zur Verfügung. Der Eintritt ist frei.

Termin: Dienstag, 22. Mai 2018, 18 bis ca. 20 Uhr
Ort: Standort Karolinen-Hospital, Stolte Ley 5, 59759 Arnsberg-Hüsten