Starke Impulse bei „Jazz am Kamin"

Von Ursula Wiethoff-Hüning
Schmallenberg, 18. April 2018. Beim dritten Konzert der neuen Jazzreihe „Jazz am Kamin“ im Kunsthaus Alte Mühle in Schmallenberg spielte am gestrigen Dienstagabend die Jorinde Jelen Band. Das schöne Wetter hatte viele Jazzfreunde nicht davon abgehalten zu kommen, so dass das Kaminzimmer sehr gut gefüllt und durch den brennenden Kamin auch bestens gewärmt war.
Die fünf Musiker (Gesang: Jorinde Jelen, Gitarre: Bastian Ruppert, Klavier: Steffen Greisinger, Kontrabass: Christian Sievert und Schlagzeug: Eva Klesse; der Saxofonist Volker Dahms fehlte leider) nahmen die Zuhörer mit auf eine Jazz- Reise durch faszinierend vertonte lyrische Texte. Charmant und immer mit persönlichem Bezug führte Jorinde Jelen, ausdrücklich bekennende Lyrikfreundin, durch das Programm, das zu einem großen Teil der von der Band vor 2 Jahren aufgenommenen CD „Mitten ins Blau“ entstammte. Die Musiker waren bestens aufeinander eingespielt, gaben sich gegenseitig viel Raum für Instrumentalsoli, die durchweg auf professionellem Niveau stattfanden.
Jedes Stück, von „Nachtlied“ bis zum letzten Stück „Zum Einschlafen zu sagen“, zeichnete sich durch viel Eigendynamik aus, starke Akzente durch die Rhythmik der Instrumente, faszinierende Soli, so dass sich die Musik scheinbar verselbstständigte und auch zu beachtlicher Lautstärke heranwuchs – die Band schöpfte das Klangspektrum in Bezug auf Lautstärke und Besetzung voll aus – , bevor wieder die leiseren Passagen in den Vordergrund traten, zumeist durch Jorinde Jelens Gesang geführt. Sie sang glasklar und sauber, textverständlich und dabei anmutig. Ihre Ausstrahlung war selbst im vergleichsweise recht kleinen Kaminzimmer und der großen Nähe zum Publikum groß. Beachtenswert war auch, wenn Jelen von Ruppert und Siewert gesanglich begleitet wurde, wie zum Beispiel bei der Rilke-Vertonung „Die Liebende“.
Jorinde Jelen hat die Band im Jahre 2006 zusammen mit dem Saxofonisten Volker Dahms gegründet. Seitdem musizieren die Künstler regelmäßig trotz der Entfernung zusammen. Die Texte schreibt Jorinde Jelen zum Teil selber, geprägt durch ihre Kindheit und Jugend auf Rügen, oder sie entstammen der Feder bekannter Dichter (z.B. Rilke oder Eichendorff) oder auch unbekannter Autoren, zu denen die Band jedoch immer einen Bezug hat. Die Musik arrangieren Ruppert oder auch Greisinger. „Jazziges verbindet sich in ihrer Musik mit Elementen der Popmusik, Zartes mit starken Impulsen“, so wird die Musik auf dem CD-cover beschrieben.
Mittlerweile lebt Jelen mit ihrer Familie in Berghausen und trifft sich dadurch auch regelmäßig hier im Sauerland mit ihren Musikern. Das läßt hoffen – auf weitere so erfreuliche Jazz-Begegnungen wie die heutige im Kunsthaus bei „Jazz am