Sauerländer Fledermäuse

Foto: Thorsten Hinke

Batman mag das Sauerland! Von den weltweit 900 Fledermausarten haben sich knapp 20 Arten auch im Sauerland niedergelassen. Für manchen Leser Grund zum Gruseln, dank guter Aufklärung seitens der Umweltverbände aber immer seltener. Unsere Fledermäuse sind nicht die blutsaugenden Vampire, die es in anderen Teilen der Welt gibt und die dort angeblich pro Nacht einen kompletten Esel aussaugen. Unsere Fledermäuse fressen Insekten und Spinnen, sind unter den ledrigen Flügeln plüschig wie ein Karnickel und somit natürlich sympathisch und nützlich.
Fledermäuse sind nachtaktiv. Am häufigsten kann man sie beobachten, wenn man in der Dämmerung einer lauen Sommernacht vor einem vorzugsweise älteren Sauerländer Gebäude sitzt und den Blick nach oben richtet. Die schnellen schwarzen Schatten dort oben sind Fledermäuse auf der Jagd! Die schnellsten Fledermäuse erreichen bis zu 70 km/h, und das im Dunkeln mit einer Ortung rein über Echolot. Es sind die einzigen Säugetiere, die aktiv fliegen können, sie sind quasi die Wale der Lüfte. Die Tiere leben in sozialen Gruppen und bringen pro Paar und Jahr meist nur ein Junges zur Welt. Die Lebenserwartung ist entsprechend lang, in Gefangenschaft bis zu 25 Jahre. Feinde der Fledermäuse sind Katzen, Greifvögel und Eulen. Und natürlich der Mensch, der immer mehr Lebensraum und Nahrungsgrundlagen zerstört.
Sie wollen die Tierchen mal live erleben? Dann empfehlen wir den Besuch des Kückelheimer Fledermaustunnels, wo bereits Bartfledermaus, Großes Mausohr, Wasserfledermaus und Braunes Langohr ihr Domizil errichtet haben. Der Tunnel ist Teil des Fledermausradwegs bzw. des Sauerland-Radrings. Zum Schutz der Tiere ist der Tunnel vom 1. November bis Anfang April geschlossen, dann halten Fledermäuse Winterschlaf. Sollte sich mal so ein Rudel Fledermäuse in Ihre Wohnung verirren: Keine Panik! Den Knoblauch bitte in der Küche lassen und die Grillgewürze auch. Fledermäuse eignen sich selbst im Rudel nicht für den Grill, die Tiere bestehen fast nur aus Flügel! Am besten den Tag über schlafen lassen, abends verziehen sie sich durch das geöffnete Fenster meist von alleine.
Text: Kerstin Matthies