17. Soester Kneipenfestival – „da gibt´s was auf die Ohren“…

Soest. Partystimmung, Hörgenuss bei Live-Atmosphäre und ein bunter Stilmix für viele Geschmäcker: Das ist das Soester Kneipenfestival. Das Event geht am 3. März bereits in die siebzehnte Runde. Einmal das Ticket im Vorverkauf erworben, gibt es für 12,00 Euro mit 26 Live-Bands in 21 teilnehmenden Kneipen von 19.00 bis 1.00 Uhr „ordentlich was auf die Ohren“.
Die musikalische Bandbreite reicht dabei von Rock und Pop über Swing, Blues, Rock ´n´ Roll und Boogie bis zu Neue Deutsche Welle, Punk-Rock und Metal und in „exotische Gefilde“ wie Klezmer, Reggae, Gypsy und Live-Mashup.
Wer sich fragt, was Live-Mashup eigentlich ist und wie es klingt, wenn A Capella-Einlagen eines zum Musiker „mutierten“ Live-DJs mit Hip-Hop- und Soul-Elementen gemischt werden, sollte sich einen Besuch bei der Band „KaBoom“ im Café RöstAroma nicht entgehen lassen! Das Café im Schatten des Doms ist zum ersten Mal beim Kneipenfestival dabei und geht direkt mit zwei Bands an den Start. Das knallbunte und nicht immer ganz ernst gemeinte „KaBoom-Feuerwerk“ bietet dabei ein krasses Kontrastprogramm zum finsteren Rock und Blues á la Tarantinofilm-Musik der ersten Band „No Wow“.
Anhänger der etwas härteren und lauterenTöne kommen außerdem wie immer traditionell im Pesel, im Music Pub ChAos! und im Domhof auf ihre Kosten. Das ChAos! ist auch beim diesjährigen Kneipenfestival einmal mehr gleich mit drei Bands vertreten. Mit „Inside Looking Out“, den „Kostenlosen Parkplätzen“ und „Rock It Man“ wird hier diesmal Soul, Metal und Hardrock kredenzt. Und natürlich lässt es sich ChAos!-Betreiber Carsten Nutsch auch in diesem Jahr nicht nehmen, selbst zum Mikrofon zu greifen… Der Domhof bleibt seiner musikalischen Linie der Vorjahre treu und setzt mit „Roadcrew“ auf Hardrock, während der Pesel genau ein Vierteljahrhundert nach Bandgründung die Mitglieder der Soester Pop-Punk-Legende „Bad Time for Bonzo“ nur für diesen einen Kneipenfestival-Abend noch einmal zu einem Revival überreden konnte . Da werden viele passionierte Pesel-Gänger sicher in nostalgischen Erinnerungen an die 90er Jahre schwelgen. Gerockt wird in diesem Jahr außerdem mit „12 feet over“ im Lamäng, mit den „Sevenboots“ im Kater, mit „The unlabeled“ im Aloisius und auf der akustischen Schiene mit den „Dos Hombres“ in Jason´s Pub. Mit „Blue Brand“ ist die Brauerei Christ einmal mehr und fast schon traditionell Anlaufstelle für Blues-Fans, wohingegen sich die Cocktailbar Primo in diesem Jahr auf neue musikalische Pfade begibt: Wo sonst eher Partybands zum Tanzen einluden, gibt es in diesem Jahr mit der Formation „Soundpark“ Punkrock mit deutschsprachigen Texten aus eigener Feder, die vom Ernst und Spaß des Lebens erzählen, aber auch mal zum Nachdenken anregen.
Auf 60er Jahre-Nostalgie kann man sich einmal mehr im Altstadt Café freuen. „Cat Lee King and his Cocks“ sind im Durchschnitt zwar gerade mal 20 Jahre alt, verstehen es aber mit blitzschnellen Fingern an Klavier und Saiteninstrumenten und einer atemberaubenden Stimme sowie mit einer Mischung aus bekannten Songs und frischen Eigenkompositionen nostalgisches Flair aufkommen zu lassen und ein Publikum unterschiedlichster Altersgruppen mitzureißen.
In Nostalgie und ein bisschen Wehmut schwelgen kann man auch im Anno 1888. Nach längerer Kneipenfestival-Abstinenz ist das Anno in diesem Jahr mit von der Partie. Es ist gleichzeitig wahrscheinlich aber auch die letzte Möglichkeit ein Kneipenfestival in dieser Location zu erleben. Ende des Jahres schließt die Kult-Kneipe nämlich aller Voraussicht nach für immer ihre Türen und wer beim letzten Kneipenfestival zu Partyhits von „Butta bei de Fische“ mitgefeiert und –getanzt hat, wird vielleicht noch seinen Enkeln davon erzählen…
Wer ordentlich abfeiern und das Tanzbein schwingen möchte, ist außerdem bei „ColourFlow“ im Osterkamp, bei der „Eddy Bäänd“ im Wilden Mann, bei „Nightshift“ in Zwiebel´s Sudhaus und in Louis Kaffeebar bei der „&Band“ bestens aufgehoben.
Auf „Urlaubsfeeling für einen Abend“ bei einem guten Glas Wein oder möglicherweise auch auf spontane Tanzeinlagen kann man sich im Solista im Theodor-Heuss-Park freuen. Das Solista ist eine von drei neuen Kneipenfestival-Locations in diesem Jahr. Als gebürtige Spanierin ist es Inhaberin Margarita Burgos natürlich eine Herzensangelegenheit, den Kleinen Salon des Solista mit Flamenco-Feeling zu füllen. Mit der Verpflichtung von „José Lopez y amigos“ dürfte ihr das sicher gelingen. Schließlich stand der Künstler unter anderem schon mit Udo Jürgens und für Musicals auf der Bühne und hat schon für Hugo Boss, Mario Adorf, Martin Semmelrogge und Richard von Weizsäcker gespielt. Und wer kann bei Gypsy und spanischen Popmusik-Klängen schon die Füße still halten…?
Im Restaurant Hier & Jetzt, wo normalerweise kreative Biogerichte gezaubert werden, bleibt zum Kneipenfestival die Küche ausnahmsweise kalt. Stilvolle Getränke gibt es aber natürlich trotzdem, und die Band „Musik for the Kitchen“ kocht für das Publikum ein „feines, exotisches musikalisches Süppchen“ aus Klezmer-, Reggae- und Balkan-Klängen. „Ruhrpott-Folklore“ nennt die Band diesen Stil selbst und erzählt darin – musikalisch verpackt und mit deutschen Texten – Geschichten von der Liebe, dem Leben, der Gesellschaft und allem was dazugehört…
Fast schon ein eigenes kleines „Kneipenfestival-Viertel“ für sich bildet inzwischen das Ulrichertor. Hier bekommen das Kulturhaus Alter Schlachthof und das Hotel am Wall in diesem Jahr mit dem Hotel Susato weiteren „Zuwachs“. Der Weg zum Ulrichertor lohnt sich: So konnte der Alte Schlachthof diesmal das Acoustic-Pop Duo „Ich & Du“ verpflichten, das sich selbst nicht immer ganz einig bezüglich der Songauswahl ist, das Publikum auch mal zum Mitsingen auffordert und mit dem augenzwinkernden Gebuhle um die Gunst der Zuhörer für den eigenen Lieblingssong humorvoll für Unterhaltung sorgt. Im Anschluss lässt an gleicher Stelle die Tribute-Band „Sheffield Steel“ die Schlachthof-Besucher mit beeindruckender Stimme und einer großartigen Show denken, Joe Cocker persönlich wäre aus dem Himmel zurückgekehrt. Im Hotel am Wall bietet der „Niederlande-Import“ Blue Finger Connection Rock, Soul und 70er Jahre Hits in Großbesetzung. Und im benachbarten Hotel Susato satteln die „Goldenen Reiter“ die „musikalischen Pferde“ für einen grandiosen Abend mit den größten Hits der Neuen Deutschen Welle.
Allen, denen der Weg zu Fuß zu weit ist oder deren Füße bereits wundgetanzt sind, kommt bestimmt auch in diesem Jahr wieder der MusikExpress, unser Festival-Bus, der die Besucher zuverlässig und fußschonend von Kneipe zu Kneipe chauffiert, gerade recht. Natürlich ist auch dieser wieder musikalisch besetzt – und das in diesem Jahr hochkarätig: Swen O. Heiland (ja, der heißt wirklich so) hat nämlich schon mit Größen wie Placebo, Sisters of mercy, Foolsgarden und H-Blockx zusammengearbeitet und Musik für nationale und internationale Werbekampanien von u. a. Coca Cola und Volkswagen komponiert
Bei dieser Vielfalt an Musikstilen, Bands und Kneipen das Angebot lückenlos aufrollen zu wollen, ist nahezu unmöglich – zumindest wenn man überall richtig reinhören möchte. Daher gibt es nur zwei Möglichkeiten: entweder die persönliche Feinplanung angelehnt an den bevorzugten Musikgeschmack – oder einfach treiben lassen, frei nach dem Motto „Lass dich überraschen“.
Tickets
Nach der Devise „Einmal bezahlen – überall Eintritt“ wird die im Vorverkauf erworbene Eintrittskarte im ersten Lokal gegen ein Armband eingetauscht, das dann jeweils als Einlassberechtigung in allen weiteren teilnehmenden Häusern vorgezeigt wird. Tickets gibt´s im Vorverkauf bei der Tourist Information Soest, den Sparkassenfilialen im Soester Kreisgebiet, dem Kulturhaus Alter Schlachthof sowie bei allen Stellen, die an Hellweg-Ticket-Service angeschlossen sind (www.hellweg-ticket.de). Der Preis pro Ticket beträgt 12,00 Euro im Vorverkauf und 14,00 Euro an der Abendkasse. Aber Achtung: Aufgrund der Erfahrungen der Vorjahre ist es wahrscheinlich, dass die Veranstaltung vorzeitig ausverkauft ist und daher keine Abendkasse mehr eingerichtet wird.
Sonderbusse
Bequem zum Kneipenfestival hin und wieder zurück kommt man mit den Sonderbussen der RLG – Fahrplanauskünfte gibt es auf www.soester-kneipenfestival.de oder über die Mobil-Auskunft unter 01806/504030.
Weitere Informationen zu Bands, Kneipen und vielem mehr gibt es im Internet unter www.soester-kneipenfestival.de oder auf der Kneipenfestival-Facebookseite www.facebook.com/soester.kneipenfestival