Bob- und Skeleton-Asse wollen in Winterberg vorne dabei sein

Winterberg. (Bü) Die Chef-Bundestrainer Rene Spies sowie Jens Müller erwarten einen „brutalen Konkurrenzkampf mit fairen Mitteln“ und sehen „eine positive Entwicklung“. Vor dem BMW IBSF Weltcup Bob & Skeleton presented by VELTINS an diesem Wochenende in Winterberg dominierte auf der Eröffnungs-Pressekonferenz die Vorfreude auf die erste europäische Station nach drei Übersee-Rennen.
Spies verdeutlichte, dass sich seine drei Top-Piloten Francesco Friedrich (Oberbärenburg), Johannes Lochner (Stuttgart) und Nico Walther (Oberbärenburg) internationalen Rivalen ausgesetzt sehen, die deutlich aufgeholt haben und für eine extreme Leistungsdichte sorgen. Er verschwieg auch nicht, dass man in den USA und Kanada in Sachen Material einiges versucht habe, nun aber wieder auf Bewährtes zurückgreife. Zweier- und Vierer-Weltmeister Friedrich verteidigte die Experimente dennoch: „Die anderen Nationen schlafen nicht. Stillstand ist Rückschritt.“ Nach seinem enttäuschenden Abschneiden in Lake Placid, Park City und Whistler will er nun in Winterberg und nächste Woche in Innsbruck-Igls der Konkurrenz „zeigen was eine Harke ist“. Walther, die positive Überraschung der Wettkämpfe in Nordamerika, ahnte dagegen, dass „nun zwei traditionell schwere Wochen folgen“. Denn die VELTINS-EisArena und auch die Anlage in Tirol gelten als Starterbahnen. Und schnelle Startzeiten sind nicht seine größte Stärke.
Sehr zufrieden ist Spies mit seinen Damen, die näher an die Spitze herangekommen sind. Die bisher beständigste Pilotin Mariama Jamanka (Oberhof) freute sich, wieder mit Top-Anschieberin Annika Drazek vom BSC Winterberg antreten zu können, die in Übersee geschont wurde. Deren Klubkollegin Anna Köhler bestreitet erstmals auf ihrer Heimbahn ein Weltcup-Rennen, will sich jedoch nicht zu große Ziele setzen und erst einmal nur zwei saubere Läufe absolvieren. Stephanie Schneider (Oberbärenburg) zeigte sich zuversichtlich, den Sturz von Whistler im Hochsauerland abzuhaken.

Anna Köhler und Mariama Jamanka
Foto: Hoffe


Vor den Bobstars am Samstag (Beginn 9.45 Uhr) und Sonntag (Beginn 11.30 Uhr) sind schon Freitag (Beginn 10 Uhr) die Skeleton-Asse an der Reihe. Coach Müller sprach von einem realistischen Bild, das mittlerweile zeige, dass die Männer bei den Weltcups und bei den Olympischen Winterspielen im Februar in Pyeongchang als Saisonhöhepunkt um die Bronzemedaille mitfahren und dass die Frauen nach Gold greifen. Axel Jungk (Riesa) will in der VELTINS-EisArena das Podest angreifen, während Alex Gassner vom BSC Winterberg in heimischer Umgebung seinen derzeit guten Lauf bestätigen möchte: „Ich habe nicht vergessen, dass hier immer alle auch in schwierigen Zeiten hinter mir gestanden haben.“ Knackpunkt war die verpasste Heim-WM 2015.
Als Welt- und Europameisterin sowie Weltcup-Gesamtgewinnerin der vergangenen Saison spürte Jacqueline Lölling (RSG Hochsauerland) noch keinen Druck: „Wahrscheinlich kommt der noch.“ Sie kündigte trotz steigender Tendenz in Nordamerika an: „Ich habe noch viel zu tun und muss noch einiges draufpacken.“ Ihre größte Rivalin um Gold könnte aus der eigenen Mannschaft kommen: Tina Hermann (Königssee) wies darauf hin, dass es bei ihr ebenfalls am Start noch nicht wie gewünscht laufe. Und gerade dort muss in Winterberg alles passen.