Offline Nachhilfe vs digitale Nachhilfe

Über 1,2 Millionen Schüler benötigen in Deutschland Nachhilfe. Vor allem das Erlernen von Sprachen bereitet Probleme. Besonders betroffen ist hierbei auch das Schulfach Mathematik. Stolze 61 Prozent aller Schüler nehmen Unterstützung in Form von Mathematik Nachhilfe in Anspruch. Im Gegensatz zur Nachhilfe bei Sprachen, ist die Mathematik Nachhilfe noch nicht wirklich im digitalen Zeitalter angekommen. Lediglich vier Prozent der Nachhilfeschüler greifen bei Mathematik auf digitale Angebote zurück. Doch ist digitale Nachhilfe tatsächlich besser?
Nachhilfe an Schüler anpassen
Damit sich die Nachhilfe effektiv gestaltet, muss der Unterricht individuell an die Fähigkeiten und Aufnahmekompetenzen des Schülers angepasst werden. Wenn in der Schule frontal Unterrichtet wird und das Kind hierdurch Lernfelder entwickelt, sollte im Nachhilfeunterricht keinesfalls wieder ein frontaler Unterricht stattfinden. Nur wenn der Nachhilfelehrer genügend Zeit hat um auf den Schüler einzugehen, werden sich Lernerfolge schnell einstellen. Ist dies nicht der Fall, schwindet die Motivation des Schülers schnell und weitere Lernerfolge werden erschwert. Die Einzelnachhilfe gestaltet sich hierbei als besonders effektiv.
Institutionelle und private Nachhilfe
Bei der institutionellen Nachhilfe handelt es sich um Einrichtungen die ähnlich wie Schulen aufgebaut sind. In den Räumlichkeiten eines solchen Nachhilfecenters werden Schüler gruppenweise unterrichtet. Der Unterricht folgt einem vordefinierten Lehrplan. Je nach Lerntyp kann ein Schüler in dieser Nachhilfeform mehr oder weniger Erfolg aufweisen. Es handelt sich hierbei ebenso um ein eher günstiges System, dem es an Individualität fehlt. Dafür kann die soziale Komponente für eine erhöhte Motivation bei den Schülern sorgen.
Bei der privaten Nachhilfe hingegen werden die Unterrichtsstunden individuell und nach eigenem Ermessen angepasst. Sowohl Themenschwerpunkte als auch Aufgabenstellungen können frei gewählt werden. Die Unterrichtsstunden fallen um einiges intensiver aus. Zudem wird etwas mehr Flexibilität geboten, da Ort und Zeit des Unterrichts durch den Nachhilfelehrer in Absprache mit Schüler und Elternteil erfolgen kann. Damit ein gutes Verhältnis zwischen Nachhilfeschüler und Lehrer entstehen kann, sollte bei der Auswahl des Lehrers auch auf das Zwischenmenschliche geachtet werden. Dies beugt zusätzlich Komplikationen aus menschlicher Sicht vor.
Digitale Nachhilfe
Die digitale oder Online Nachhilfe setzt ein Endgerät mit Internetanbindung voraus. In der heutigen Zeit besonders praktikabel, da so gut wie jeder Schüler ein Smartphone standardmäßig mit sich trägt. Diese Art der Nachhilfe bietet somit eine komplette zeitliche und örtliche Unabhängigkeit. So können Vokabeln auch ganz einfach während der Bahnfahrt wiederholt und Sprachaufnahmen während eines Spaziergangs abgespielt werden. Je nach Anbieter kann die digitale Nachhilfe aus Lernvideos, Chat-Programme oder auch anderen Aufgabenstellungen wie Lückentexte und ähnliches bestehen. Die Kontrolle erfolgt hierbei automatisiert und kann Lösungen hierdurch extrem schnell präsentieren.
Auch für jüngere Kinder stellt dies eine Option dar, da durch Animationen und Bilder spielerisch die Kenntnisse erweitert werden können. Allerdings entsteht durch automatisierte Programme keine soziale Interaktion. Dies stellt gleichzeitig ein großes negatives Merkmal dar.
Die Online-Nachhilfe kann diesem Merkmal etwas entgegen wirken. Durch Videokonferenz kann der Nachhilfelehrer direkten Sichtkontakt mit seinem Schüler aufnehmen. So kann zum Beispiel auch Kontakt mit einem Nachhilfelehrer aus einem anderen Land aufgenommen werden. Dies hat den Vorteil, dass die zu erlernende Sprache auch die Muttersprache des Lehrers ist.