August-Macke-Preis 2017

Der gebürtige Sauerländer August Robert Ludwig Macke (3. Januar 1887 – 26. September 1914) ist einer der bekanntesten deutschen Maler und Expressionisten. In rund zehn Jahren schuf er ein Werk, das sich durch die vielfältigen Kunstströmungen seiner Zeit zunächst im stetigen Wandel befand. Zu seiner eigenen und heute als typisch für Macke geltenden Form gefunden, beteiligte er sich an den Ausstellungen des Blauen Reiters, der von Wassily Kandinsky und Franz Marc ins Leben gerufen wurde. Mackes Stil zeichnete sich vor allem durch die Verwendung reiner, leuchtender und harmonisierender Farben aus.
Im Andenken an den berühmten Sauerländer Künstler wurde 1959 der August-Macke-Preis für besondere Leistungen zur vielfältigen Entwicklung im Bereich der bildenden Kunst ins Leben gerufen. Zunächst vom Kulturring für das kurkölnische Sauerland verliehen, wurde im Jahr 1974 beschlossen, den August-Macke-Preis der Stadt Meschede, Mackes Geburtsstadt, zu vergeben. Seit 2008 wird der Preis nun durch den Hochsauerlandkreis verliehen.
In diesem Jahr ging der Preis an den Künstler Michael Sailsdorfer. Dieser wurde 1979 im oberbayrischen Velden geboren, lebt und arbeitet aber heute in Berlin. Er studierte zunächst an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Olaf Metzel und erwarb 2004 am Goldsmith College in London seinen Master in Fine Arts. Sailsdorfer gehört zu den erfolgreichsten Bildhauern seiner Generation. Seine Werke konnten u.a. schon in Ausstellungen in Los Angeles, Genf und Basel bis nach Mailand und Hamburg bewundert werden.
Sailsdorfer ist im Moment einer der angesehensten deutschen Künstler. Schon recht jung erarbeitete er sich durch seine Werke eine bedeutende Position in der Künstlerszene, indem er Dinge und Materialen aus dem Alltag in neue Beziehungen setzt, ihre Funktionen verfremdet oder neue Nutzungsweisen kreiert. Seine Kunst geht von der Pop-Tradition der 1960er und 1970er Jahre aus. Sailsdorfer wird als Nachfolger von etwa Marcel Duchamp oder Joseph Beuys gehandelt, hebt sich aber von ihnen ab durch seinen programmatischen Pragmatismus und seine Spielfreude. Seine Inszenierungen und Installationen rufen beim Publikum Faszination und auch Spaß hervor. Skurrile und witzige Inszenierungen durch rotierende Autoreifen, wandernde Bäume oder eine Betonmischmaschine als Popcorn-Apparat bringen den Betrachter nicht selten zum Schmunzeln. Aber es ist nicht nur Bewegung, Technik und die Absurdität seiner Werke, sondern auch das Wahrnehmen und Erfahren durch andere Sinne, das Sailsdorfers Installationen so besonders macht. Geräusche, Gefühle und auch der Geruch sind maßgeblich in seine Kunst miteingebunden.
Begleitend zur Vergabe des August-Macke-Preises gibt es eine Preisträgerausstellung und so können Sailsdorfers Skulpturen nun auch in Schmallenberg im kunsthaus alte mühle besichtigt werden. Für Schmallenberg hat Sailsdorfer extra eine neue Installation entwickelt: Zwei Äpfel werden zu einer geheimnisvollen Komposition, die unter Hochspannung steht.

Zwei Äpfel


Die Ausstellung wurde am 29. Oktober feierlich mit einem Künstlergespräch mit Michael Sailsdrofer eröffnet und nun haben Interessierte bis zum 10. Dezember die Gelegenheit die Ausstellung von jeweils Mittwoch bis Sonntag zwischen 14 und 17 Uhr zu besuchen. Am 5. und 3. Dezember wird es außerdem um 15 Uhr öffentliche Führungen geben.